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Dienstag, 6. April 2021

Gablinger Gefängnis-Geschichte: Ein kleines Pferd geht in die Stadt



Ein kleines Pferd graste  des Morgens auf einer taubehangenen und mit frischen Wildblumen bewucherten Wiese. Es war keine große Wiese, aber für das kleine Pferd eine durchaus ausreichende Weidefläche. Links, rechts, oben und unten war diese kleine Wiese durch einen Zaun begrenzt. Ein spitzer Wald berührte die Wiese auf der rechten Seite sanft. 

Von unten nach oben floss und schlängelte sich ein reißendes Bächlein doch diese Wiese. Auf dieser kleinen Wiese stand das kleine Pferd und stopfte sich den Magen mich allerlei Butterblumen, Fenchel, Rosmarin, Gras, Thymian und Koriander voll. Hin und wieder stapfte das kleine Pferd zu dem reißenden Bächlein und stillte seinen Durst mit klarem, lauwarmen Wasser. 

Und als das kleine Pferd da so stand und trank und trank und trank, schwamm auf einmal eine Ampel an dem  kleinen Pferd in den reißenden Bächlein wird die kleine Wiese vorbei. 

"Nanu?", dachte sich die Ampel und schalte auf Rot und beäugte das kleine Pferd im Vorbeischwimmen. 

"Öha!", rief das kleine Pferd als es die rot leuchtende Ampel erblickte. Vor lauter Aufregung verschluckte sich das kleine Pferd am klaren lauwarmen Wasser und hüstelte. 

Da war die Ampel auch schon aus dem Blickfeld des kleinen Pferdes davongeschwommen. Das kleine Pferd hüstelte noch immer und überlegte, wo diese Ampel nur hergekommen sei. Selbstverständlich von unten schlussfolgerte das kleine Pferd. 

Da muss es wohl noch mehr als nur eine kleine Wiese, ein reißendes Bächlein und einen spitzen Wald geben, kombinierte das kleine Pferd. Es nahm die Hufe in die Hufe und folgte dem reißenden Bächlein nach unten.
 
Am Zaun, der die Weidefläche am unteren Ende begrenzte, angelangt, nahm das kleine Pferd Anlauf, sprang, blieb saublöd mit dem hinteren linken Knie am Zaun hängen und platzte. 

Ende ... denn wer, bitteschön, hat denn in der Stadt jemals ein Pferd gesehen?

Von BRZN für Lion