Sonntag, 1. Januar 2017

Eine ehrliche Psycho-Studie über die Datschbürger - Ausdruckslosigkeit der Physiognomien, Kropfeln, Rachitis und andere Kachexien (1. Teil)

Eine gründliche Untersuchung des allgemeinen
Augsburger Charakters
"Eine Menge Blödsinniger"



Im allgemeinen bietet die physische Konstitution der Bevölkerung Augsburgs in der Jetztzeit nichts Auffallendes oder Bemerkenswertes; nur die ältere, der Reichsstadt noch entstammende Generation trägt noch Erscheinungen, welche weder eine körperliche Kraft noch an äußeren Formen auszeichnende Eigenschaften darbieten. 


Bei aufmerksamer Beobachtung läßt sich diese Generation ebenso wie ihr Nachwuchs von der eingewanderten Bevölkerung unterscheiden. Man findet bei ihr in der Regel einen wenig ebenmäßigen Gliederbau, eckige Schädelbildung, insbesondere stark prominierende Backenknochen, hervorstehende Unterkiefer, auffallendschlechte Beschaffenheit der Zähne, Satthals“ und Kropfin allenerdenklichen Formen; Schlaffheit der Muskulatur und nicht selten auch Ausdruckslosigkeit der Physiognomien. Kropfeln,“ Rachitis und andere Kachexien“ mit ihren Folgezuständen waren früher unter der hiesigen Bevölkerung ziemlich einheimisch, daher man noch vor wenigen Jahrzehnten sehr häufig verkrümmten und verkrüppelten Personen begegnen konnte. Nicht minder gab es zu Anfang dieses Jahrhunderts noch eine Menge Blödsinniger verschiedenen Grades.


Der in den Reichsstädten früher festgehaltene Usus, alle auswärtigen Elemente ferne zu halten, resp. sich nur mit Eingebornen, häufig sogar mit Blutsverwandten zu verheiraten, mag nebst der von jeher hier herrschenden Abneigung gegen das Stillen der Kinder, einen Teil der Schuld an dem körperlichen Verkommen der Urgeneration Augsburgs tragen.

"Männliche oder weibliche Schönheit fast zu den Seltenheiten gerechnet werden"

Doch hat die Neuzeit hier manches gebessert, und die jetzige, seit dem Übergang der Stadt an die Krone Bayern. Durch verschiedentliche Kreuzung mit den alt-bayerischen, fränkischen und württembergischen Stämmen entsprossene Generation gewährt allerdings einen erfreulicheren Anblick als die frühere, unter welcher eine männliche oder weibliche Schönheit fast zu den Seltenheiten gerechnet werden mußte.

Doch scheint Augsburg weder mit anderen größeren Städten Bayerns noch mit den umgebenden Landdistrikten bezüglich der kräftigen Körperkonstitutionen zur Zeit noch wetteifern zu können, da die Militärkonskriptionen bis jetzt stets eine das gewöhnliche Verhältnis weit überschreitende Mehrzahl von Untauglichen hierorts geliefert haben.“


Dennoch aber bietet Augsburg in Betracht der Longävität seiner Bevölkerung nicht weniger als ungünstige Verhältnisse. Und hier steht merkwürdigerweise das ehemalige reichsstädtische Patriziat obenan, in weichem von Alters her die Verwandtschaftsheiraten usuell sind, und das sich im Durchschnitt weder besonders athletischer noch aber auch durch Schönheit ausgezeichneter Individualitäten zu erfreuen hatte und das aber auch noch heute ein Privilegium zu besitzen scheint, zumeist erst in den Achtziger, ja selbst in Neunziger den Schauplatz des Lebens zu verlassen.


Übrigens fehlt es auch in den übrigen Schichten der Bevölkerung nicht an zahlreichen Beispielen von sehr hohem Lebensalter, und befinden sich namentlich in dem hiesigen Bürgerhospital“ eine erhebliche Anzahl von Pfründnern in den Achtziger, hie und da sogar ein Neunziger und zwei Individuen, welche das hundertste Lebensjahr überschritten hatten.


Von den intellektuellen Eigenschaften der hiesigen Bevölkerung läßt sich für die Gegenwart wohl nur Rühmliches sagen. Bei der Vortrefflichkeit unserer Schuleinrichtungen werden unter derselben wohl kaum mehr Einzelne zu finden sein, die des Lesens und Schreibens nicht kundig wären und diese dürften nur unter den ältesten Leuten zu suchen sein, welchen bei der allerdings großen Mangelhaftigkeit des reichsstädtischen Volksschulwesens diese Segnung nicht zuteil werden konnte.

Daß, insbesondere bezüglich des Rechtsschreibens, übrigens bei dem gemeinen Mann noch vieles zu wünschen übrig bleibt, mag einerseits in der bekannten Indolenz der niedern Volksschichten gegen den Unterricht, andererseits aber auch in dem Umstande zu suchen sein, daß der Arbeiter nach seiner ermüdenden Tageslast selten mehr Muße zur Fortentwicklung des in der Schule Erlernten findet.

Diese Bemerkung dürfte namentlich bei unserer sich alljährlich mehrenden Fabrikbevölkerung Anwendung finden!


Dagegen findet sich beim bessern Bürgerstand seit Jahren schon viel Sinn für schöne Literatur und ziemliche Belesenheit, sowie aber besonders Sinn für industrielle Unternehmungen und Spekulationen. Der reiche und vornehme Teil unserer Bevölkerung bewohnt zumeist die mittlere, auch einen Teil der obern Stadt. Auch die I5 hiesigen Großhandlungen sind lediglich in der oberen und mittleren Stadt zu finden.



"Werden die Exkremente zur Nachtzeit in das nächstgelegene Kanalwasser getragen"

Aborte: Die Abtritte in den höher gelegenen Stadtteilen befinden sich beinahe überall im Innern der Häuser, wobei die Gruben sehr tief, und wenn es die Lage der Häuser zuläßt, außerhalb der letzteren angelegt sind. Die Gruben sind gemauert, jedoch diejenigen älterer Bauart keineswegs wasserdicht, so daß die Flüssigkeit großenteils in die tiefere Kiesschicht einsickert. Seit dem Jahre T856 werden infolge sanitätspolizeilicher Verordnungen die neu anzulegenden Abtrittgruben mit wasserdichtem Zementmauerwerk umgeben.


In den tiefer liegenden Stadtteilen, welche durch 3 bis 4 Kanäle mit stark fließendem Flußwasser durchströmt werden, gehen die Aborte direkt in das Wasser. In jenen tiefer liegenden Stadtteilen jedoch, welche diese Gelegenheit nicht haben, werden die Exkremente zur Nachtzeit in das nächstgelegene Kanalwasser getragen.


(Untersuchungen und Dokumentation durch Prof. Dr. Dr. Aaron Sch. Marrn, 1899-1939)

Forts. folgt!

Samstag, 31. Dezember 2016

Freitag, 30. Dezember 2016

NEULICH IN HOCHZOLL - Wo Führt das hin?

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Ein Augsburger Fenster mit Bombenleger ...


VerFührer macht Ärger
POST AUS HOCHZOLL
Freitag, den 23.12.16 erhielt ich 5 vor Zwölf Uhr mittags den Besuch von 4 Polizisten (2 von der Streife, 2 von der Kripo), die mir einen Beschluss des Amtsgerichts Augsburg vorlegten, der sie ermächtigte, meine Wohnung, meinen Laptop und mein Handy zu durchsuchen.

Ursache der Maßnahme war mein Gemälde "Verführer" (Acryl auf Leinwand, 100 x 100cm), das beinahe 6 Monate gut sichtbar im  Schlafzimmerfenster meiner Wohnung im 3.Stock in Hochzoll-Süd, Augsburg, Bayern stand.
Es zeigt den von Brecht so genannten "Anstreicher" mit regenbogenfarbig schöngefärbten Bart.

Es wurde von den Kripobeamten mitgenommen, gegen mich läuft ein Ermittlungsverfahren wegen "Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen", ich stehe im Verdacht, Nazi zu sein. Grotesk. Absurd. Real!

Polit-Kabarett Haberstock aus  der Stadt mit dem Brechtreiz!

Augsburg, den 28.12.16                         A  r  t       R u d o l f

Wasser marsch - oder im Arsch?


Weltkulturerbe Wasser - sag mir wo das Wasser ist, wo ist es geblieben? Es macht Strom geschwind, wurde fortgetrieben.

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Sag mir wo die Schwarzfahrer sind ...


Bei Wind und Wetter: Warten auf Schwarzfahrer - Gute Fahrt im neuen Jahr wünschen Ihnen Ihre Fahrscheinkontrolleure der AVG. Aber sie warten wohl umsonst, seid dem Vordereinstieg in den Bussen und Fahrscheinkontrollen durch die Busfahrer gibts ja keine Schwarzfahrer mehr.

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Siegfried Stiller malte sich davon: Jetzt wirds auf der anderen Seite farbiger ...

Hat sich für immer von uns verabschiedet: Siegfried Stiller.
Er gehörte zu den ausdrucksstärksten Augsburger Künstlern: Siegfried "Sigi" Stiller. Jetzt hat er sich davongemalt. Ins Jenseits. Bis zu seinen letzten Atemzügen war er kreativ. Seine großen Gemälde strahlen mit ihren satten Farben und ideenreichen Formen eine starke Lebensfreude aus. In seinem Atelier war immer Diskussion angesagt. Begegnungen mit Menschen waren für ihn wichtig. Die Flaschen kreisten und die Worte stiegen in unendliche Höhen.

Stiller war das Gegenteil eines ruhig für sich dahinlebenden und arbeitenden Künstler. Ihn besuchte man gern. Und er freute sich über Besuch. Furore machte er vor einiger Zeit als nackter Mann auf dem Rathausplatz, der für den Erhalt des Kulturpark Wests und seinen Ateliers demonstrierte.  Er malte und zeichnete viel mit seinem Wein und seinem Blut.
Stillers letztes großes Gemälde in seinem Atelier: der Tod?
Natürlich verzichtete er als kranker Maler nie auf Wein und Zigaretten. Hätte er einen guten Galeristen gehabt, hätte er bald zu den berühmtesten Malern gehört.  Aber er entzog sich dem Kunstmarkt-Rummel und malte und zeichnete und malte und saß gern mit den Menschen zusammen und redete mit ihnen über seine Gedanken und Bilder. 

Das ist die wahre, unbezahlbare Kunst. Danke, Sigi.

Wer jedoch die Freude hatte und vielleicht noch hat, wenn nach seinem Ableben seine Gemälde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, der erkennt wahrscheinlich, dass Farben und Formen unser Leben mehr als verschönern. Und Stillers Farben gehören zu den lautesten, aber auch wohlklingendsten.
Als Nackter kämpfte er auf dem Augsburger Rathausplatz für die Ateliers im KuPa West.

Arno Loeb schrieb über ihn mal: "Der Maler Siegfried Stiller sitzt total entspannt zwischen seinen riesigen Bildern im Atelier. Aber diese monumentalen Gemälde engen ihn nicht ein, nein, sie scheinen ihn freier zu machen. Durch die Bilder geht er mit seinen Gedanken hinaus in die weite Welt. Das spürt man. Und ein Spaziergang durchs Universum ist dann nichts Ungewöhnliches für den Künstler, der die Energie einiger Jahre in eine Werbeagentur steckte. Der Geldbeutel hat´s ihm gedankt, sein Herz weniger."

Mehr über Siegfried Stiller bei Augsburg-Wiki.

Mit seinem Blut im Krankenhaus gezeichnet.



Mehr über Siegfried Stiller und seine Bilder auf seiner Seite.




"Kunst ist frei"
Stiller über sein Schaffen.

Menschen und Menschliches, Gefühltes und Erlebtes bilden die inhaltliche Grundlage
meines künstlerischen Schaffens. Expressiv, dynamisch und wuchtig in Duktus und Farbgebung
sind meine gestalterischen Ausdrucksweisen vielschichtig und inhaltlich gefühlsorientiert,
den individuellen Lebenserfahrungen gewidmet. Lebenswahrnehmungen im inneren und äußeren Umfeld, Lust und Liebe finden Eingang in meine großformatigen Bilder.

Großformatige, dynamisch wuchtige Pinselführung, fetter, pastoster Farbauftrag
bilden oft archaische Formen und abstrakte Gefühlsformationen.

Farbe wird begrenzt, - löst sich von festen Formen, - fließt -
bildet mehrere Ebenen - formaler wie inhaltlicher Art.

Kaffee, Rotwein und Blut verbindet Leinwand und Künstler körperlich – Körper, Geist und Tafelbild vereinen sich.
 
Blut, die Farbe des Lebens, des Ursprungs, vereinigt das Modell mit Hingabe im Abbild Künstler und Wahrnehmenden, verbindet sich archaisch. spirituell und real.

Kunst entzieht sich kultureller, politischer und religiöser Bevormundung - Kunst ist frei.

Siegfried Stiller zwischen seinen Bilder-Wesen.
(Foto: Arno Loeb)
"Es dringt kein Sound mehr aus seinem Raum, der Geruch nach frischer Farbe fehlt. Am Tag nach Weihnachten ist der Maler und Szeneaktivist Siegfried Stiller, Mann der ersten Stunde im Kulturpark West, politisch engagierter Künstler, enfant terrible der freien Szene, von uns gegangen. Ganz leise, fast unbemerkt hat er am 27.12.2016 aufgehört zu leben – im starken Kontrast zu seinem immer lauten, direkten, unbekümmerten, sich selbst nicht schonenden Einsatz für die freie Kunst und ihre gesellschaftliche Beachtung!" (Peter Bommas in der DAZ)

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Er hat nicht den Zeitgeist bedient

Der Künstler Reinhard Gammel, der mit Siegfried Stiller eine gemeinsame Ausstellung machte schreibt über diesen:
Aber wir Menschen sind, wie wir sind. Dass aber diese trübe Kleinstadt Augsburg einen Lichtblick wie Stiller "unter den Scheffel stellt", aushungert und totschweigt, ist ein bitteres Armutszeugnis für kulturelle Ignoranz und Dummheit.

Da nützt es dann gar nichts, wenn immer wieder "Hier stehe ich und kann nicht anders" der Judenhasser Luther bejubelt wird. Man verschließt einfach die Augen vor den Inhalten. Man jubelt nur einfach mit, wenn irgendein ein Arsch prominent ist. Luther ist prominent.

Sigi Stiller war nie prominent, der Prophet wird im eigenen Land meistens missachtet. Er war aber auch nie ein Prophet. Er war ein Künstler. Die gibt es in Augsburg aber auch nicht am Fließband. Und er hat auch nicht den Zeitgeist bedient.

Sondern, fast wie ein echter Prophet, den Geist hinter den Zeiten. Hinter den Moden, hinter den Oberflächen. Darum konnte er mit so vielen Menschen kommunizieren. Er war selbst menschlich. Und, was so ganz besonders daran ist, er hat es nicht vertuscht. Sondern bekannt.

"Hier stehe ich und kann nicht anders". Das sind meine Bilder. Nackte Leiber, blutende Fotzen, rotes Blut. Kaffee und Kotze. Wein und Verzweiflung. Skizzierte Geschlechter, gemaltes Gelächter. Wir sind keine Meister, sondern irrende Geister.

Gammel und Stiller.


Bilder bei unserer letzten gemeinsamen Aktion nannten wir: „Last Exit Fuckerstadt“ - das ist nicht nur das brutale Brooklyn. Ich musste mein Atelier und Notquartier räumen. Habe dann frisch gestrichen an den Vermieter übergeben, aber er hat trotzdem die Kaution für eine Neurenovierung einbehalten. Das ist schön, wenn man ein Vermieter ist und Macht hat. Und bitter, wenn man von Sozialhilfe lebt.

Sigi wurde nicht nur von seinem strapaziertem Herzen im Stich gelassen. Er wurde reduziert auf das primitivste Existenz-Minimum. Er musste seine Wohnung ebenfalls räumen. Er hat sich in sein Atelier im Kulturpark zurückgezogen. Machen wir uns nicht immer den schönen Hochglanzschein vor. Künstler müssen in Augsburg um ihr Überleben kämpfen. 

Dienstag, 27. Dezember 2016

Und mal auf den Kopf ein gscheits Hammerl! Vielleichts hilfts?


Thomas Hammerl, ein Augsburger Band- und Konzert-Promoter, der als Journalist einst beim Stadtmagazin Lueginsland angefangen hat, zeigt uns wo es lang geht. Sein Buch "my inspiration" berichtet über Top-Kreative weltweit. Hammerl interviewte sie über ihre Intuition, Inspiration, Kreativität und verrät uns ihre Flops und Erfolge.

Wär ja was, um das kommende nächste Jahr mit genialem Blösinn zu starten. Also nix für uns Zeitungs-Deppen.

Der Speise-Eis-Weltmeister.

Erfolgreich sind die von Hammerl präsentieren Künstler in ver-schiedenen Branchen: das innovative Avantgarde-Styling-Team um Weltstar Lady Gaga, der Erschaffer der fiktiven Welten im Fantasy-Epos „Games of Thrones“, ein Drei-Sterne-Koch, der erste Molekular-Parfümeur, Amerikas erfolgreichster Produkt-designer, der Architekt der weltgrößten Holzkonstruktion, ein berühmter Klassik-Piano-Virtuose, „Garfields“ Vater oder der Erfinder der Digital-Kamera.

Die Duft-Macherin.
Ungeachtet ihrer gegensätzlichen Tätigkeiten haben sie Grundlegendes gemeinsam: Kreativität heißt das Bindeglied. Bevor aber etwas erschaffen werden kann, ist Theorie in Form von Einfällen und Eingebung erforderlich. Wie erleben die Macher diesen Prozess individuell? Auch über den Umgang mit dem Scheitern oder den Tücken des Erfolgs hat jeder von ihnen eine eigene Meinung.

Der Haar-Gestalter.

Die vielfältigen Ansichten sind teilweise nachzulesen unter www.my-inspiration-book.com). 
Thomas Hammerl  schrieb auch für SPIEGELspecial, Madame, amazon.de, Cosmopolitan und hat binnen zwei Jahren insgesamt 31 zeitgenössische Kreative aus Europa, Asien, Australien und den USA mit den gleichen zeitlos-essentiellen Fragen über Inspi-ration konfrontiert. 

Unter den Interviewten: Francis Rossi (Komponist/Gitarrist/Sänger der Rockgruppe Status Quo), Charlie Adlard / Comiczeichner „The Walking Dead“, Mode-macher Alon Livné/Beyoncé – „Mrs. Carter-Show“-Worldtour, Aubrey Powell/Designer von Pink Floyds „The Dark Side of the Moon“-Cover, sowie der Harvard-Wissenschaftler David Edwards/ ”Digital Scent”. Sämtliche Antworten der in Architektur, Design, Fotografie, Haute Cuisine, Kunst, Mode, Musik oder Wissenschaft erfolgreich Tätigen sind in personalisierte Kapitel zusammengefasst.

Die malende Fotografin.

Ihnen ist jeweils eine Biographie vorangestellt. Die im Originalton belassenen und unkommentierten Statements – unterschiedlich aufbereitet als Feature, Interview oder Monolog - sind teils konträr, bisweilen punktuell überein-stimmend. Dadurch entsteht ein interessantes, authentisches und vor allem buntes Potpourri aus zeitlosen Erfahrungen, da Kreative hier offen und ungeschönt erstmals Einblicke in den Werdegang ihrer Arbeit von A bis Z geben. 

Das informativ-unterhaltsame, hochwertig gestaltete 680-Gramm-Buch auf Bilderdruckpapier soll allerdings nicht nur ein einzigartiger, stets faszinierender und immer intimer Blick in die Psyche dieser schöpferisch tätigen Personen sein. Aufgrund vieler optisch herausgehobener Tipps der Profis liefert es auch nützliche Informationen und motiviert - im Optimalfall - sogar, selber kreativ tätig zu werden sowie etwaige Schwierigkeiten dabei zu meistern.  



 Der Walking-Dead-Comic-Zeichner: Charlie Adlard aus Großbrintannien.



Gewidmet hat Thomas Hammerl, der sein Büro in der Stadtjägerstraße hat, dieses Buch seiner Muse, Partnerin und Kritikerin in einer Person: Ursula "Ulla" Knipper. Gestaltet hat es der Augsburger Grafiker Harry Sianos. Es ist auch in guten Augsburer Buchhandlungen erhältlich.

Sonntag, 25. Dezember 2016

Bomben-Meldung: "Alle gut umgekommen!"


Augsburgs Bomben-Entschärfung war das unterhaltsamste Weihnachtsfest seit langem zwischen Lech und Wertach. Endlich konnten unsere Helfer mal wieder zeigen was sie so drauf haben und wie viele Fahrzeuge in ihrem Fuhrpark normalerweise unnütz herumstehen.

Unser Ersatz-Münchhausen, Dr. Kurt Grübl, machte die tollste Meldung: "Wir sind froh, dass die Augsburger aus dem Gefahrengebiet so gut umgekommen sind!"

Keine Sorge, war nur ein freudscher Versprecher, hätte vielleicht "gut untergekommen sind" heißen sollen - glauben wir, oder wars sein geheimer Wunsch? Hat er die Schnauze voll von uns?

Wundervolle Grafik mit einer herrlichen Typo  von Mies & Malad auf handgeschöpftem Papier macht die Bombenstimmung erträglicher und nachhaltiger.

Bombe anschauen? - kostet pro Person 5,-- Euro!

Hier gehts zum Verwüstungszentrum.

Augsburg-TV hat Rundumblick.

Riesenverkehr.

Die Augsbürger durchbrechen die Barrikaden.

Die Verwüstungen sind enorm.



"Könnte ruhig wieder mal passieren"

Während manche Menschen hilflos aus der Gefahrenzone latschten und sich dann irgendwie mit dem Wandern um Augsburg herum die Zeit von der Evakuierung bis zur Entschärfung der Bombe vertrieben, hatten andere Augsbürger mehr Glück.

Unser Schlagerheld Gerhard "Sweety" Schönherz zum Beispiel wurde mit seiner 87-jährigen Mutter im Lauterlech von Helfern abgeholt und in einem Pavillon bei der Berufsschule untergebracht. Dort wurden die beiden mit einem leckeren Frühstück und dann mit knackigen Wienerlen mit Pommes für die Rückfahrt gestärkt. Sweety, dessen Wohnung letzthin einen gewaltigen Wasserschaden hatte: "Auch wenn es etwas lange gedauert hat, war es für mich und meine Mutter ein wahres Vergnügen. Das könnte ruhig mal wieder passieren!"

Sweety floh aus der Kahnfahrt zu den Wienerlen.

Stimmt das Gerücht, dass die Queen die Schirmherrschft über die Bombe übernommen hat, in der Hoffnung, dass der Abwurf dieser teuren Bombe doch noch erfolgreich endet?

"Leider wurde die Bombe entschärft", sagen die Freunde einer Tiefgarage in der Jakobervorstadt.

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Schon gewusst: Diese Bombe in Gundremmingen bedroht mindestens 1 Million Menschen. Wir sind gespannt, wann und wie und wohin wir wegen ihr evakuiert werden.

Freitag, 23. Dezember 2016

Was ist wenn die Bombe wirklich explodiert? Super-Bomben-Information durch die AZ (AbendZeitung, München) - Juhu, Bombe wird von Tag zu Tag kleiner! / Bald nur noch China-Böller? Sprengung dann an Silvester?

Exklusiv-Interview mit unserer ukrainischen Putzfrau im Bomben-Gefahren-Gebiet


Die AZ (Abend Zeitung) informiert die ahnungslosen Datschiburger über die Vorsichtsmaßnahmen zur Flieger-Bombe, die in der Augsburger Jakober Vorstadt aufgetaucht ist. 

Neueste Sensations-Nachricht: Linus Förster erbarmt sich unser: "Ich  stelle meine Zelle für Bomben-Evakuierte zur Verfügung!" 
Finden wir super! Da können sich seine Augsburger Genossen mal eine Scheibe abschneiden, oder zwei ...


"Dass eine Entschärfung misslingt und die Bombe dabei explodiert ist in Deutschland extrem ungewöhnlich. Allerdings würde sich die Lage massiv ändern, wenn der Sprengmeister – wie damals in München – feststellen sollte, dass eine Entschärfung unmöglich ist. In diesem Fall müsste die Bombe mitten im Wohngebiet kontrolliert gesprengt werden – ein Albtraum-Szenario!" (AZ, Abendzeitung)

Fragen über Fragen:

- Können Terroristen mit Drohnen-Angriff die Blombe hochgehen lassen?

"Wenn diese Bombe wirklich explodiert, wird sich meine Katze unterm Bett verkriechen"
Exklusiv-Interview mit unserer ukrainische Putzfrau

ASZ: Sind Sie auch im durch die gefundene Bombe gefährdeten Gebiet?

Ukrainische Putzfrau: Ja, ich wohne gleich neben dem Augsburger König in der Stadtmauer am Jakober Tor.

ASZ: Wohin werden Sie am Sonntag-Vormittag evakuiert, wenn die Bombe entschärft werden soll?

Ukrainische Putzfrau: Ich werde nicht aus meiner Bude rausgehen. Ich lebe da mit meiner Katze namens Mausi.

ASZ: Sie müssen aber raus, das ist eine behördliche Anordnung.

Ukrainische Putzfrau: Mir Wurscht. Ich kann nicht raus. Meine Mausi wehrt sich mit sämtlichen Krallen dagegen. Ich wollte sie schon mal zum Tierarzt bringen. Da hat sie sich so gewehrt, das ich am Schluss schwer verletzt am Boden lag und sie lustig in ihrem Körbchen. Das riskiere ich nicht noch mal.

ASZ: Dann müssen sie allein Ihre Evakuierung durchführen und ihre doofe Mausi zurücklassen.

Ukrainische Putzfrau: Ich lasse meine Katze nicht im Stich, was denken Sie? Die müssten mich schon mit Gewalt aus meiner Bude holen. Außerdem kann ich doch verrecken wo und wie ich will, oder? Sind wir kein freies Land mehr?  Und was ist da überhaupt mit den Haustieren? 

ASZ: Die werden Ihre Türe aufbrechen und Sie rausholen ... Es wurden sogar von unserer Stadt Flugblätter deswegen verteilt in Deutsch und Englisch!

Ukrainische Putzfrau: Gut, dass wir keine Türken, Griechen, Spanier, Portugiesen, Russen, Asiaten oder Italiener in der Jakober Vorstadt haben ... 

ASZ: Lästern Sie nur. Man wird Sie rausholen, Sie Pseudo-Revoluzzerin. Sie machen den Behörden nur Ärger und alle müssen darunter leiden, wenn wegen Ihnen alles länger dauert.

Ukrainische Putzfrau: Sollen die doch mich rausholen! Die sollen ruhig alle Türen hier in der Umgebung aufbrechen und nachschauen. Ist ja sowieso ein Freudenfest für alle Hilfsdienste. Die haben alle glänzende Augen, seit der Bombenmeldung. Hinterher aber wieder die Türen reparieren, gell! Ich halte das ganze sowieso für ein Kasperltheater. Das ist doch eine Verschwörung. Ich habe von Nachbarn gehört, dass hier eine riesige  Tiefgarage gebaut werden soll. Und damits kein Bürgerbegehren dagegen gibt, hat man hier eine alte Bombe hingelegt ... 

ASZ: Haben Sie sich schon mal überlegt, dass diese Bombe auch hochgehen kann?

Ukrainische Putzfrau: Ach, die wird doch immer kleiner. Von 3,8 Tonnen ist sie schon auf 1,5 Tonnen geschrumpft. Bald wird sie nur noch so groß wie eine Juden-Furz sein. Dann können sie die an Silvester etnsschärfen, dann fällts nicht auf, wenn sie explodiert.

ASZ: Was würden Sie denn machen, wenn die Bombe wirklich explodiert?

Ukrainische Putzfrau: Ich hoffe, dass in der nicht gefährdeten Umgebung einige Erdbeben-Spürhunde schon auf der Lauer liegen, die mich dann unter den Trümmern finden. Aber mit Mausi dürfen die sich dann nicht anlegen, die hasst nämlich Hunde ... Das würde eine echte Katastrophe geben.


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AZ, Abendzeitung: Augsburg – Gut vier Jahre ist es her, dass in Schwabing das Worst Case Scenario eintrat: Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg konnte nicht entschärft werden und musste mitten im Wohngebiet gesprengt werden. Die Folge waren unzählige zerborstene Scheiben, beschädigte Gebäude und verheerende Brände.
Die AZ-Reporterin schrieb damals: "Der Boden bebt, es klirrt in den Schränken. Die Druckwelle stemmt sich durch dicke Wände und ist in der Bauchgegend spürbar. Obwohl alle lang gefasst waren auf die Detonation, löst ihre Heftigkeit Überraschung aus. Und, ja, auch: Angst. Wer hat geahnt, dass es so stark sein würde?"
Das alles war die Folge, als eine 250-Kilo-Bombe hochging. In Augsburg hat man es nun mit einem ganz anderen Kaliber zu tun: 1,8 Tonnen ist der Blindgänger schwer, gefüllt mit 1,5 Tonnen Sprengstoff. [Anmerkung der Redaktion: Zunächst sprach die Polizei von einer 3,8-Tonnen-Bombe mit 1,8 Tonnen Sprengstoff. Diese Angabe wurde inzwischen nach unten korrigiert] Sollte eine Entschärfung der Bombe nicht möglich sein, droht der drittgrößten Stadt Bayerns ein Horror-Szenario.

Blockbuster: Die Luftmine von Augsburg

Immer wieder werden in Deutschland bei Bauarbeiten Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Doch das, was Arbeiter beim Jakobertor, am Rande der Augsburger Altstadt, ausgruben, ist größer als alle anderen Bombenfunde, die jemals in der Region gemacht wurden. Korrekt lautet die Bezeichnung eigentlich auch gar nicht "Fliegerbombe", sondern "Luftmine". Diese Sonderform der Fliegerbombe wurde ganz speziell für den Einsatz in Gebieten mit dichter Wohnbebauung konzipiert.
Eine Luftmine ist deutlich größer als eine klassische Bombe und wird – anders als beispielsweise Streubomben – gezielt an einem bestimmten Punkt abgeworfen. Je nach Modell rast der mehrere hundert Kilo bis einige Tonnen schwere todbringende Koloss dann mit der Spitze voraus gen Boden oder segelt sanft am Fallschirm herab.
In der Regel wird eine Luftmine durch einen Aufschlagzünder zur Explosion gebracht, Modelle, die mit Fallschirm abgeworfen werden, können aber auch mit einem Zeitzünder versehen sein. Sobald der Sprengsatz detoniert, werden alle Gebäude im Umkreis von mindestens 100 Metern völlig zerstört, noch hunderte Meter oder gar einige Kilometer weiter gehen Fensterscheiben zu Bruch, werden Türen aus den Angeln gedrückt und Dächer abgedeckt.
Aufgrund dieser Wirkung nannten die Briten die größten ihrer Luftminen – und zu dieser Gattung zählt das Augsburger Modell – auch "Blockbuster", die deutsche Bevölkerung sprach ehrfürchtig von "Wohnblockknackern".
Auf die initiale Zerstörung durch die Luftmine folgte dann in der Regel ein Angriff mit Brandbomben, deren Brandsätze regelrechte Feuerstürme entfachten und so die bereits beschädigten Gebäude endgültig zerstörten.
Britische 1,8-Tonnen-Luftmine bei Koblenz 2011.
Britische 1,8-Tonnen-Luftmine bei Koblenz 2011. Foto: Wikipedia/Holger Weinandt (CC BY-SA 3.0)

Darum wird Augsburg am Ersten Weihnachtsfeiertag evakuiert

Wer um die Wirkung eines "Blockbuster" weiß, kann schnell nachvollziehen, warum die Stadt Augsburg nicht umhin kommt, ihren Bürgern das Weihnachtsfest zu verderben.
Die Bombe befindet sich in der Augsburger Innenstadt, innerhalb des Evakuierungsradius befinden sich nicht nur die Wohnungen von rund 54.000 Einwohnern, sondern auch die Fußgängerzone, unzählige Geschäfte und Büros, das riesige Einkaufszentrum "City Galerie", das Krankenhaus "Vincentinum", sowie mehrere Senioren- und Pflegeheime und schließlich noch der Königsplatz, der zentrale Knotenpunkt des Augsburger Öffentlichen Personennahverkehrs.
Während der Entschärfungsphase müssen all diese Bereiche geräumt werden. Von 10.00 Uhr morgens an bis in die Abendstunden darf niemand die Evakuierungszone betreten. Da der Königsplatz dicht ist, fallen zudem ab 10.00 Uhr alle Bus- und Tramlinien der Stadt aus. Diese Herkulesaufgabe dürfte schon an einem Feiertag kaum zu schaffen sein, an einem Wochentag wäre sie wohl völlig unmöglich.
Darüber hinaus gibt es auch noch eine ganz klare Vorgabe vom Kampfmittelräumdienst: Derzeit geht von der Fliegerbombe zwar keine Gefahr aus, da die Bombe aber bei den Bauarbeiten bereits freigelegt wurde, muss die Entschärfung nun zwangsläufig am ersten möglichen Sonn- oder Feiertag stattfinden.
Ein kurioser Nebeneffekt der Evakuierung: Da der Augsburger Dom und zahlreiche Kirchen innerhalb der Sperrzone liegen, fallen in Augsburg 2016 die meisten Weihnachtsgottesdienste aus.
Radius

Wer seine Wohnung verlassen muss – und wo man Unterschlupf findet

Rund um den Fundort der Bombe am Jakobertor wird ein Gebiet im Radius von 1,5 Kilometern evakuiert. Zum Vergleich: Bei der Schwabinger Bombe wurde im Umkreis von 300 Metern evakuiert, bei der Entschärfung einer 1,8-Tonnen-Luftmine in Koblenz im Jahr 2011 evakuierte man im Umkreis von 1,8 Kilometern.
Von den Evakuierungsmaßnahmen sind etwa 32.000 Haushalte (54.000 Bewohner) der Innenstadt sowie der Stadtteile Lechhausen und Textilviertel betroffen. Insgesamt muss ungefähr ein Fünftel aller Augsburger Bürger evakuiert werden. Ab 8.00 Uhr am 25. Dezember haben daher zahlreiche Notunterkünfte geöffnet, ab 10.00 Uhr muss jeder die Sperrzone verlassen haben.
Eine genaue Liste aller Notunterkünfte wird derzeit noch von der Stadt Augsburg erarbeitet. Es steht aber schon jetzt fest, dass neben den außerhalb des Evakuierungsradius liegenden Schulen und Turnhallen auch die Hallen der Augsburger Messe sowie das Stadion des FC Augsburg, die WWK Arena, als temporärer Unterschlupf zur Verfügung stehen werden. Für den Transport zu den Unterkünften werden Busse bereitgestellt, zudem sind am Morgen des 25.12., solange Busse und Tram noch fahren, alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzbar.
Den offiziellen Evakuierungsplan finden Sie hier, zudem gibt es noch ein Verzeichnis aller Straßen, die evakuiert werden.

Bühne frei!

Nachdem diese Künstler-Bühne aus der ehemaligen Fußgängerzone Maximilianstraße verbannt wurde, hat sie jetzt einen Superplatz erhalten. Dire...