Tschüss Zukunft!
Unser Augsburger Rück-Schau-Exklusiv-Interview mit dem Rückwärts-Experten Roland Wegner!
Wer rüttelt hier an der Augsburger Rathaustüre?
"Sinkendes Augsburger CSU-Schiff"
Am 04. März 2000, also vor fast 14 Jahren, fand der 1. deutsche
Rückwärtslauf über 1000 m statt. Wo? Natürlich in Augsburg,
neuerdings dem Kompetenzzentrum für Rückwärtsbewegungen. Diesen
Titel vergab Roland Wegner, der mehrmalige Weltmeister über
100 Meter im sogenannten Retrorunning und nun Stadtratskandidat (SPD)
für die vergangen sechs Jahre Rathauspolitik unter der Leitung von
Oberbürgermeister Kurt Gribl.
ASZ-Frage: Herr Wegner, warum soll Augsburg das Kompetenzzentrum für Rückwärtsbewegungen werden? Sind wir nicht die Stadt der Zukunft, wie es uns die Werbung und die Medien hier einbläuen wollen?
ASZ-Frage: Äh, wie meinen? Gehts bissle deutlicher?
Roland Wegner: Eine Baustelle nach der anderen vervollständigte nur den jahrelang
vorhandenen Fleckerlsteppich, vor dem man am liebsten nur noch
zuRÜCKweichen wollte. Erst jetzt kurz vor der Wahl sind die
Baustellen plötzlich gewichen, nach dem 16.03.2014 werden aber sehr
viele wieder zuRÜCKkehren.
ASZ-Frage: Ok, das klingt
einleuchtend, welche Beispiele gibt es Ihrer Meinung nach noch in der
Fuggerstadt?
Roland Wegner: „Der neue Königsplatz
kam RÜCKblickend zwei Jahre zu spät, hier hat Gribl mit seinen
Bürgerentscheiden keine RÜCKsicht auf die Augsburger Bedürfnisse
genommen. Die Kosten sind durch diese Verzögerung alles andere als
RÜCKläufig gewesen.
ASZ-Frage: Das verstehen wir jetzt nicht ...
Roland Wegner: Erinnern möchte ich auch an den
CSU-Plakatslogan „Tunnel statt Chaos“. Nachdem die CSU die Wahl
gewann, verdrehte sie wie eine RÜCKwärtslaufstaffel diesen Slogan.
Angesichts der vielen Pannen musste man nämlich feststellen: „Chaos
statt Tunnel“, wobei Tunnel nur der Platzhalter für viele
Wahlversprechen von Kurt Gribl steht, die er RÜCKblickend nicht
eingehalten oder das Gegenteil davon gemacht hat.
ASZ-Frage: Wir kennen unseren OB von einem ganz anderen Verkehrsproblem ... eher ein privates ...
Roland Wegner: Wenn man bei der normalen Verkehrspolitik bleibt: Die Friedberger Straße sollte vor der
Kommunalwahl auf vier Spuren ausgebaut werden. Oberbürgermeister
Gribl ruderte jedoch gleich nach der Wahl zuRÜCK und begnügte sich
stattdessen mit der „gefühlten Vierspurigkeit“.
ASZ-Frage: Der ehemalige Baujurist Gribl hat uns Augsbürgern doch so viel Gutes getan. Warum meckern sie immer an ihm rum?
Roland Wegner: Ich will ja nicht aus reiner Bosheit, ich muss, aus Sorge um unser Augsburg, leider. Erinnern möchte ich auch
an die RÜCKnahme der vor der Wahl versprochenen
30-Minuten-Semmeltaste. Nun sind es nur noch 20 Minuten kostenfreie
Parkzeit, sie ging um 33,33 Prozent durch Gribl zuRÜCK.
ASZ-Frage: Aus dieser
Perspektive haben wir das noch gar nicht betrachtet. Herr Wegner, wer
ist denn nun der wahre Weltmeister im Rückwärtslaufen?
Roland Wegner: Einfache Frage, da es
bei mir ja nur den Sport betrifft. Augsburg ist auch noch die Stadt
der RÜCKtritte. Denken Sie nur mal an den Skandalbischof Walter
Mixa, den Generalmusikdirektor Dirk Kaftan beim Theater, den
Popkulturbeauftragten Görlich oder einige Amtsleiter unter
Umweltreferent Schaal. Aber auch im Stadtrat traten aus der
Rathaus-Regierung viele Mitglieder zuRÜCK, die absolute OB-Mehrheit
war bis zum Schluss RÜCKläufig.
ASZ-Frage: Ein sozialer Christ wie Gribl vergibt eben gerne ... hm,
Roland Wegner: Die RÜCKgabe des CSU-Parteibuches
einiger Stadträte spricht Bände, auch die namentliche RÜCKkehr des Fraktionsnames CSM aus den 80iger Jahren passt ins Bild eines
Kompetenzzentrums“. Den Rücken gekehrt – Entschuldigung - das
Heil in der Flucht vor dem sinkenden Augsburger CSU-Schiff suchte by
the way Volker Ullrich.
ASZ-Frage: Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl hat aber zwischendurch einen Lauf bei sich erkannt ...
Roland Wegner: Da hat er wohl zu
lange auf seine Uhr geschaut, eines der wenigen Dinge, die bei seiner
Politik vorwärts liefen. Das Thema Wasserkraftwerk am Hochablass
verdeutlichte das beispielhaft. Auch hier wurde zuRÜCKgerudert.
ASZ-Frage: Der Gribl hat doch viel Bürgersinn, finden wir. Er weiß wie man zu Stimmen kommt.
Roland Wegner: Um fehlenden Mehrheiten und erneutem Ärger aus Hochzoll (Erinnerung:
Vierspurigkeit der Friedberger Straße) aus dem Weg zu gehen,
versuchte OB Gribl, sich die Legitimation vom Bürger geben zu
lassen, der zurecht keine Lust hatte, eine bereits von der
Bundesregierung vorgegebene Marschrichtung in Energieangelegenheiten
nochmals zu bestätigen und damit unnötig Kosten zu verursachen.
ASZ-Frage: Aber die Bürger waren doch immer beteiligt, oder? Gribl macht doch nix ohne durch die Stadtteile zu touren.
Roland Wegner: Das hat mit
Bürgerbeteiligung nicht viel zu tun, das war Angsthasenpolitik,
Gribl wich auch hier vor dem Kommunalwähler laufend zuRÜCK“.
Oder Gribl meinte damit
den Lauf seiner Motorsäge? Sein Motto „Bäume statt Pflaster“
erlebte doch eine Kehrtwende par excellence, als Stichwort dienen
Kaisersee, Kö, CFS oder Bärenkellerfreibad.
ASZ-Frage: Gribl liebt doch alle Augsburger Stadtteile. Da wimmelsts nur noch so von Kulturfestivals und Kirchweihen. Aber nicht in
Kriegshaber, das ist uns ein Rätsel.
Roland Wegner: Leider ist die
Unterstützung der Augsburger Stadtteile RÜCKständig. Vieles wurde wegen der
Konzentration auf die Innenstadt und kurzlebigen Grab-Projekte nicht
berRÜCKsichtigt. Es ist schon leicht verRÜCKt, wenn am
Rathausplatz für einige Tage ein teures Kulturstadion aufgebaut wird,
während es in einige Schulturnhallen durchs Dach regnet, sehr
bedRÜCKend. Nachhaltigkeit und nach vorne schauen geht anders.
ASZ-Frage: Dafür hatten die
vielen Dinge aber doch einen hohen Unterhaltungswert für die
örtlichen Medien?
Roland Wegner: Da gebe ich Ihnen schon
Recht. Mir ist aber das Lachen dann wirklich vergangen, als zunächst
RÜCKsichtslos bzw. ohne kompetenten Plan ein CFS-Stadion gebaut
wurde, bei dem die Zuschauer auf große Teile der Eisfläche nicht
blicken konnten.
ASZ-Frage: Das ist doch schon ewig her. Wer weiß das noch so genau?
Roland Wegner: Das hatte bekanntlich einen RÜCKbau der Tribüne
und zusätzliche Steuerzahlermillionen zur Folge. Auch nicht lustig
waren die neuen Bänke ohne RÜCKenlehne am Rathausplatz, die Wette
habe ich gewonnen, dass Gribl hier ZuRÜCKrudern wird.
ASZ-Frage: Wie können Sie
bei all diesen Beispielen noch mit Überzeugung rückwärts laufen?
Roland Wegner: Zum einen habe ich ja
letztes Jahr meine aktive Sportkarriere beendet, um mich nun voll auf
eine Augsburger Vorwärtspolitik konzentrieren zu können. Zum
anderen laufen Retrorunner ja eigentlich nicht rückwärts, sondern
nur mit dem Rücken voran ins Ziel.
ASZ-Frage: Äh, soll das echt gut sein?
Roland Wegner: Sicher. Sie kommen flott voran und an!
Eine Kunst, wofür man lange üben muss, sehr viele der aktuellen Augsburger Stadtregierung würden das trotz ihres von mir vergebenen Titels
nicht schaffen.
ASZ-Frage: Vorerst keine Frage mehr. Danke.
Roland Wegners Buchstaben-Truppe vor dem Augsburger Rathaus.
Stadtrat-Kandidat für Jakobervorstadt und Bleich.
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Unsere ukrainische Putzfrau ruft uns in der Redaktion gerade zu: "Hey, ihr Schmierfinken, der Muckefuck ist fertig! Und wohin soll ich den 5.000-Euro-Scheck vom Roland jetzt hintun? Unters Quieta-Pulver?"