Augsburger Straßenbahn zur Bundestagswahl
Sehr geehrte Damen und Herren,
in ca. 6 Monaten ist Bundestagswahl und wie Sie bestimmt schon mitbekommen haben, macht die Partei Die PARTEI keinen normalen, sondern einen außergewöhnlichen Wahlkampf. So haben wir zur Kommunalwahl 2020 die OB-Kandidatin für Augsburg Lisa McQueen auf einer Sänfte durch die Innenstadt getragen oder sind mit einem selbst gebauten Panzer „aufmarschiert". Bewegtbilder dazu findet man noch im Internet, aber da war selbst ich zu faul zum Suchen.
Da natürlich auch wir unseren Wähler.innen immer neue und bessere Aktion zum Wahlkampf bieten wollen, wollt ich mal ganz unverblümt anfragen, was es denn kostet, wenn man sich seine eigene Straßenbahn baut und damit das Schienennetz der SWA Augsburg benutzt, selbstverständlich werden wir bis zum September keine vollständig und solarbetriebene Straßenbahn hinbekommen, aber in Richtung Draisine schaffen wir es noch.
Keine Sorge, wir werden auch nur im Bereich der City-Zone (Hauptsächlich vom Königsplatz Richtung Moritzplatz) fahren, immerhin wollen wir ja kein Ticket dafür lösen und Kontrolleuren/Kontrolleurin begegnen.
Birte nennen Sie uns etwaige Kosten und Strafen die dafür anfallen. Wir bedanken uns jetzt schon recht herzlich für Ihre Zusammenarbeit und schließe mit den schönen Worten: Tuuuutt-Tuuuutt -
Mit freundlichen Grüßen
Roland Kuschat
Die PARTEI Augsburg
"Ring-Ring oder Ding-Ding"
Antwort der Stadtwerke Augsburg:
Betreff: Straßenbahn zur Bundestagswahl
Vielen Dank für Ihre ausgesprochen ungewöhnliche und nicht weniger kreative Anfrage.
Wir fänden es ja auch klasse, wenn jeder mit seiner selbst gebauten Draisine mit eigener Muskelkraft im Schienennetz der Straßenbahnen unterwegs sein könnte. Das scheitert allein daran, dass es am Schmiedberg aufwärts zu erheblichen Rückstaus kommen und der Bremsweg am Perlachberg runter bis zur Kreuzung am Mittleren Graben nicht ausreichen dürfte.
Also, nein, Ihre Idee, lässt sich einfach in der Praxis nicht umsetzen. Über die Wahrscheinlichkeit, dass die technische Aufsichtsbehörde das sicherlich nicht genehmigen wird und das Vorhaben einen gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr darstellen dürfte, möchte ich hier gar nicht spekulieren. Die dafür sicherlich vorgesehenen strafrechtlichen Konsequenzen sind mir nicht bekannt.
Sie müssten es aber gar nicht bis zum Bau einer solarbetriebene Straßenbahn schaffen, weil unsere Straßenbahnen eh alle mit Ökostrom fahren. Unseren Fahrgästen ist es erfahrungsgemäß angenehmer, mit Strom aus Wasserkraft befördert zu werden, als dafür selbst treten zu müssen.
Ich sehe aber auch, dass Sie in puncto Straßenbahn noch etwas Nachholbedarf haben: Tuuuut-Tuuuut macht die Eisenbahn. Die Straßenbahn in Augsburg macht Ring-Ring oder Ding-Ding, je nach Typ.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
i.A
SWA/Jürgen Fergg / Pressesprecher