Es geht um den erbärmlichen Murks beim SWA-Eisstadion (früher CFS-Stadion) in Augsburg
Bild: Ein Augsburger Bau-Wunder: Aus einer Leuchtscholle wurde irgendwie ...
"Leuchtscholle hin und Leuchtkratzer her. Man stellt so nebenbei fest, das eine Fassadenbeleuchtung, wie im Fassadenwettbewerb 2009 vorgestellt, bei den Nachbarn das Wohnzimmer ausleuchtet. Dann beauftragt man 2012 die Wettbewerbssieger aller Klassen mit einem neuen Beleuchtungskonzept, das am Ende noch 400.000 Euro Mehrkosten für die Fassade auslöst.
Das nenne ich im Sinne des Steuerzahlers eine recht beklemmende Feststellung.
Vielleicht erbarmt sich ein Bürgervertreter, sprich Stadtrat, an die ausführende AGS ein paar Fragen über die Fassade am CFS zu stellen.
1. Wurde das neue Beleuchtungskonzept auf dessen Umsetzung innerhalb des vorgegebenen Kostenbudget von der AGS überhaupt überprüft?
2. Da Lampenwechsel nur mit Abbau der Fassade möglich sind, hat die ausführende Fassadenbaufirma, eventuelle Bedenken über die Ausführung gemäß VOB/B angemeldet? Der Minimonteur der Stadtwerke und die rechnerische Leuchtdauer von LED zählt nicht als Ausrede.
3. Wurden Referenzen über LED-Fassaden vom mitplanenden Lichtplaner und H+Ö eingefordert und überprüft?
4. Wurden Vertreter von Leuchtelementherstellern bei Erstellung des Modells beratend hinzugezogen?
Werner Gillmann"
Bild: ... eine Bauern-Disko.
Curt Frenzels Geist meldete sich gerade bei uns:
Früher war das Augsburger Eis-Stadion mal nach dem Gründer der Augsburger Allgemeine (AA) benannt: Curt Frenzel (CF). Seit einiger Zeit prangt wohl aus finanztechnischen Gründen groß das Logo der SWA an diesem Eisstadion, das nun zu einem leuchtenden Symbol für Murkserei in Augsburg geworden ist.
"Somit sponsern auch die SWA-Kunden den Eis-Stadion-Murks mit ihren hohen Strom- und Heizungskosten", behauptet ein Experte.
Wir hoffen aber nicht, dass auch die einstige renommierte Augsburger Tageszeitung von Curt Frenzel - der wegen dem Murks von Gribl & seiner Pfuscher-Truppe wohl im Grab rotiert wie eine Waschtrommel - zu einem Symbol für journalistische Murkserei wird.
Auch wenn Gribls Stadthaumeister "Murksle" intime Beziehungen in die Redaktion der AA haben soll und darum die Berichterstattung für die Eisstadion-Katastrophe so verständnisvoll ausfallen soll.
Unsere ukrainische Putzfrau meint dazu: "Naja, der Gribl kann ja als Baujurist dem Murksle helfend beiseite stehen. Immerhin hat Murksle dem Gribl schon mit einem Unterschlupf ausgeholfen, als ihn seine Schwiegereltern damals aus dem Haus warfen."
- - -
Curt Frenzels Geist meldete sich gerade bei uns:
"Die Stadt Augsburg kann keine Tribünen und auch keine Leuchtscholle. Das Vertuschen und Vermauscheln von Anfängerbaufehler und wegrechnen von echten Baukosten liegen den Verantwortlichen erheblich besser. Hoffentlich schreibt das mal jemand."
- - -
Juni 2009
- - -
Chronologie des Leidensweg einer Leuchtscholle
Juni 2009
Fassadenwettbewerb
In der Baugenehmigung vom Februar 2010, steht eindeutig und klar, das binnen 4 Wochen nach Baubeginn, das Konzept oder eine Tektur der Fassade nachzureichen ist.
Baubeginn Februar 2010:
In der Baugenehmigung vom Februar 2010, steht eindeutig und klar, das binnen 4 Wochen nach Baubeginn, das Konzept oder eine Tektur der Fassade nachzureichen ist.
Baubeginn Februar 2010:
Abholzen von ca 150-200 Bäumen rund um das CFS. Wiedereinpflanzungen und Grünanlage sind in der Baugenehmigung klar definiert.
Am 1. Juli 2010
Am 1. Juli 2010
Vergabe des Stahlbauauftrages. Bei der Vergabe des Stahlbaues sollte man schon wissen, was für eine Fassade auch später auf dem bereits fertig gestellten Stahlbaugerüst montiert werden könnte
Im November 2011
Im November 2011
wurde von H. Mathe öffentlich verkündet, dass für die Einhausung erst eine Tektur für die Fassade erstellt werden muss.
Im September 2012
Im September 2012
begann die AGS-Bastelei in der Reesekaserne.
Mitte Oktober 2012
Mitte Oktober 2012
erschien die öffentliche 2 Mann Fachjury des Stadtrates zur Begutachtung in der Reesekaserne. War nach Ansicht der AGS gleichzeitig die Genehmigung des Stadtrates für die Umplanung Lichtgestaltung CFS.
Im Januar 2013
Im Januar 2013
wurde die Fassade bayernweit ausgeschrieben.
Im April 2013
Im April 2013
Submission Fassade ohne Erfolg.
November 2013
November 2013
Anmeldung von Mehrkosten Fassade in Höhe von 400.000 Euro.
Januar 2014
Fertigstellung Fassade
Januar 2014
Fertigstellung Fassade
Februar 2014
Vorstellung der Fassade für die Öffentlichkeit.
Vorstellung der Fassade für die Öffentlichkeit.
In der Presse wurde das Einschalten der Beleuchtung zum letzten Heimspiel vermeldet.
August 2014
August 2014
wird der Öffentlichkeit bewusst, was man am CFS lichttechnisch hingebastelt hat.
August 2014
August 2014
Herr Hoppe versteht nicht, warum jetzt Einwände der Öffentlichkeit, über die heutige Beleuchtung des CFS auftreten. War ja alles von der AGS sauber und ausführlich vorgestellt und vom Stadtrat genehmigt.
. . .
Volker Schafitel klärt über
Augsburgs großen Bauskandal auf:
. . .
Volker Schafitel klärt über
Augsburgs großen Bauskandal auf:
Das Vergabeverfahren für den Umbau des CFS erfolgte in 3 Stufen.
Stufe 1:
04.06.2009 – EU-Ausschreibung der Planungsleistung für ein Stadion mit 6400 Plätzen mit
folgendem Leistungsumfang:
Umbau und Modernisierung des Curt-Frenzel-Stadions (Eisstadion) Objektplanung für
Gebäude nach § 15 HOAI, Leistungsphasen 3-9.
Planungsleistungen und Bauüberwachung der Umbau- und Modernisierungsmaßnahme des
bestehenden Eisstadions.
Die Planungsleistungen sind auf Grundlage der bereits vorliegenden Vorplanung LPH 2
(ASP) weiterzubearbeiten.
Dabei musste die technische Leistungsfähigkeit wie folgt nachgewiesen werden:
Nachweis der besonderen Erfahrung im Umgang mit Umbau/Neubau von Sport-
Mehrzweckhallen o.ä. und Sportstadien bei laufendem Betrieb. Ebenso ist der Nachweis
über die Erfahrung mit der Sanierung von Bausubstanz aus den 60/70er Jahren zu
erbringen. Für die vor genannten Teilnahmebedingungen ist das entsprechende Formblatt
"Bewerbungsbogen nach VOF" zu verwenden. Nichtvorlage bzw. Falschangaben führen zum
Ausschluss aus dem Bewerbungsverfahren.
Durch die Wahl des „beschleunigten Verhandlungsverfahrens“ konnten die Teilnehmer des
Vergabeverfahrens auf maximal 5 „verhandelt werden.
Auf die Veröffentlichung bewarben sich insgesamt 10 Büros, wovon 5 Büros im Rahmen des
„beschleunigten Verhandlungsverfahrens von der AGS für die Vergabe ausgewählt bzw.
ausgelost wurden.
- Büro Glöckner, Nürnberg (Eissportstadion Nürnberg Ice Tigers,Planung/Ausführung,
mehrere weitere Sportbauten)
- Büro Bernhard/Reisch, Augsburg (Impuls-Arena Augsburg Planung/Ausführung)
- Büro Schrammel, Augsburg (Impuls-Arena Augsburg, Wettbewerb, keine Realisierung)
- Büro Eberle/Ott, Augsburg (keine Sportbauten)
- Büro H+Ö, München (keine Sportbauten)
Alle Teilnahmen sind außer Büro Bernhard/Reisch durch deren Websites bestätigt. Die
Teilnahme des Büros Bernhard/Reisch ist durch den Zeitungsartikel der AZ belegt:
Curt-Frenzel-Stadion: Die Suche nach dem neuen Gesicht - Lokalnews - Augsburger
Allgemeine
Nach den ausgeschriebenen Vergabekriterien, die keinen Fassadenwettbewerb
beinhalteten hätte nach Abschluss dieses Verfahrens der Auftrag vergeben werden müssen:
Für die Zuschlagskriterien galt folgende Punktebewertung:
Referenzobjekte nach Art der Leistungen Gewichtung: 10.
Referenzobjekte nach Umfang der Leistungen Gewichtung: 10.
Qualität der Gestaltung von Referenzobjekten Gewichtung: 10.
Wettbewerbserfolge, Architekturpreise Gewichtung: 10.
persönliche Referenzliste vergleichbarer
Leistungen des vorgesehenen Projektleiters Gewichtung: 30.
persönliche Referenzliste vergleichbarer
Leistungen des vorgesehenen Bauleiters Gewichtung: 30.
Nach dieser Punktewertung hätte das Büro Glöckner den Auftrag erhalten müssen.
Stufe 2:
Anstatt den Auftrag zu erteilen, gab die AGS am 07.07.2009 den beteiligten Büros bekannt,
das sie sich an einem Fassadenwettbewerb zu beteiligen hätten. Dieser Wettbewerb und
das Verfahren war mit der Bayerischen Architektenkammer nicht abgestimmt.
Die Abgabe der Vorschläge wurde auf 21.07.2009 bestimmt. 10 Tage Bearbeitungszeit!
Alle 5 Büros nahmen am Fassadenwettbewerb teil. Die Jury zur Beurteilung der Arbeiten
setzte sich wie folgt zusammen:
- Gerd Merkle, Baureferent
- Professor Holzscheiter, Hochschule München (Leiter der Jury)
- Professor Zöppritz, Hochschule Augsburg
- Architekt Glogger, Baukunstbeirat Augsburg
- Frau Holland, Augsburger Allgemeine
- Herr Sigl, AEV
- Herr Kopp, Fanbeauftragter
Auf den Entwurf H+Ö entfielen 4 Stimmen (Merkle, Holzscheiter, Zöppritz, Glogger), auf den
Entwurf Schrammel 2 Stimmen (Sigl, Kopp), auf den Entwurf Bernhard/Reisch 1 Stimme
(Holland).
Die Jury entschied sich für das Büro H+Ö als Wettbewerbsgewinner. Nach
Bekanntmachung des Wettbewerbsergebnisses verweigerte das Büro Schrammel die
Präsentation ihres Wettbewerbsentwurfs. Der Grund hierfür wurde nicht veröffentlicht. Der
Wettbewerbsgewinner H+Ö war nicht automatisch die beauftragte Firma.
Stufe 3:
In einem anschließenden Bewerbungsgespräch mussten die beteiligten Büros nochmals vor
einer Jury die Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Im Ergebnis erhielt das Büro Hermann
+ Öttl, München-Augsburg den Zuschlag für das gesamte Stadion
Kunststoffhaut soll die Eis-Arena zum Leuchten bringen - Lokalnews - Augsburger
Allgemeine, Zitat aus dem Artikel: "Denn sein Büro (Hermann + Öttl, München-Augsburg) hat von der Expertenjury die meisten Stimmen für seinen Fassadenentwurf bekommen, gab Baureferent Gerd Merkle gestern in der Neuen Stadtbücherei bekannt. Damit geht Öttl als Favorit in die Vergabegespräche nächste Woche, an der alle fünf Bewerber teilnehmen."
Sofern nicht schon ein Ausscheiden von H+Ö bei der ersten Stufe notwendig gewesen
wäre, so hätte der Auftrag spätestens in der dritten Bewertungsstufe zwingend an das
Büro Glöckner aus Nürnberg gehen müssen, die als einziges Büro die Qualifikation im
Bau von Eishockeyarenen nachweisen konnte.
Die erste Stufe wäre nach VOF die Vergabestufe gewesen!
Es ist unüblich und unverständlich, Bewerber für einen 20 Mio Stadionumbau nach genauen
und dazu passenden Vergabekriterien auszusuchen und danach auf Grund eines
hinterhergeschalteten FASSADENWETTBEWERBS den Gesamtauftrag unabhängig
der vorherigen VOF-Kriterien zu vergeben.
Richtig wäre gewesen, im VOF-Verfahren ein geeignetes und erfahrenes Büro auszuwählen
und lässt dabei die Frage der Fassade (10% der Bausumme) offen zu lassen.
Danach lobt man unabhängig des Stadionumbaus einen Gestaltungswettbewerb aus, bei
dem der bereits nach VOF bestimmte erfahrene Stadionplaner im Preisgericht sitzt!
Die nicht baubare Eisscholle
Nach dem, für ca. 5 Mio € zwischenzeitlich abgearbeiteten Tribünenfehler, steht nun ein
Fassadenbeleuchtungsproblem an. Originell dabei ist, dass die Wettbewerbsentscheidung
Fassade zugunsten der unerfahrenen Architekten zu dem Tribünenfehler geführt hat.
Die Fassade wurde der Bevölkerung als leuchtende Eisscholle verkauft, deren Wirkung
erst bei Dunkelheit zum tragen kommt. Bei Tageslicht hat das Stadion den Charme eines
Hochregallagers mitten in der Stadt.
Die Entscheidung im Preisgericht trug an vorderster Stelle der Baureferent, der heute
behauptet, durch die Abstrahlung der Leuchtscholle würden Nachbarrechte verletzt und man
habe daher die „Funzelfassade“ zur Ausführung gebracht, die in keiner Weise irgendwie mit
einer Eisscholle in Verbindung gebracht werden kann.
Dabei verwundert, dass dies dem Baureferenten nicht schon bei der Auswahl des
Preisträgers klar war, wo er doch Chef der Baugenehmigungsbehörde ist.
Auf einen Nenner gebracht passierte der Tribünenfehler, weil man wegen der Eisscholle einem unerfahrenen Büro den Auftrag für ein ganzes Stadion gab, die Eisscholle aber gar
nicht baubar ist.
Volker Schafitel, Architekt
Stadtrat / Freie Wähler
- - -
Peter Hummel meint:
- - -
Peter Hummel meint:
Man kann das auch so beschreiben:
"Gebrauchte Wursthaut für Lampenschirme"
Ein Bäcker nimmt an einem Wettbewerb für eine neue Wurst teil. Er schlägt eine Lyoner vor, deren Wursthaut auch zur Bespannung eines Lampenschirms taugt. Sein früherer Kumpel aus der Bäckerschule sitzt in der Wettbewerbsjury – und findet die Dekorations-Idee so toll, dass die Frage, ob ein Bäcker überhaupt wursten kann, erst gar nicht gestellt wird.
Am Ende schmeckt die Lyoner schrecklich nach Apfeltasche und es stellt sich heraus, dass eine gebrauchte Wursthaut für Lampenschirme untauglich ist. Daraufhin darf der Bäcker umplanen und gibt eine trockene Semmel ab, obendrauf mit buntem Kuchenstreusel.