Montag, 19. Januar 2015

Neruda-Fikret übernimmt die Gaudihütte Kresslesmühle! Oder lieber nicht?

Foto: Gehört dieser Anblick bald der Vegangenheit an? Fikret vor seiner Künstlerkneipe Neruda zwischen Theater und Dom. Viele Augsburger Künstler weinen jetzt schon dem Neruda nach.

Nachdem der heilige Hansi aus Lechhausen das Steuer seiner Kabarettmühle verlassen hat, als sicher war, dass er von seiner Rente nicht verhungern würde, wurde das ehemalige Bürgerhaus zu einem schwankdenen Schiff. Die nächste vielgelobte Leiterin sprang freiwillig in die verschlingenden Fluten. 

Wir hofften ja schon, die flotte blonde städtische Event-Managerin, Ursula Teuer Meerkatz, ex-Vertraute der Theater-Chefin, macht daraus einen geilen Strip-Club. In intimer Zusammenarbeit mit den heißen  Bluespot-Girls aus dem Nuttenbus.

Natürlich denken wir mit Wehmut daran, wie die Augsburger CSU die Kresslesmühle,eröffnet 1977, noch als Hauptquartier der Augsburger Alternativen, Linken, Kommunisten und Anarchisten betrachtete und tüchtig beschimpfte. Aber CSU-Stadtrat Johannes Hintersberger, auch ein Lechhauer, kontrollierte mal diese linke Lasterhöhle, die mit 120,00 DM damals Zuschuss von der Stadt finanziert wurde, und schaltete die Warnsirene für seine Parteifreudne ab.

Foto: So sah die Kresslesmühle vor dem Umbau zum Bügerhaus aus.

Und wie spannend war es, als der ehemalige Ordnungsreferent Spreitler sich hier besoff und dann mit seinem Auto um den Herkulesbrunnen kreiste, bis er von der Polizei erwischt wurde.

Manche erinnern sich auch noch, dass der Autor Frieder Faist, oder der Stadtplaner Frieder Pfister als Wirte hinter dem Tresen standen und die Fetzen und Flaschen nur so flogen.

Jetzt soll der Fikret aus der Künstler-Kneipe Neruda mit seinem Team das verspielte und verlorene Bürgerhaus-Imaget retten. Es wird natürlich niemals den Charme haben wie das Neruda. Aber verstehen könnten wir es schon, wenn Fikret das einstige Bürgerhaus am Fuße des Perlachberges gegen eine gute Bezahlung als Programmchef übernehmen würde.

Unsere ukrainische Putzfrau meint: "Er wird ja nicht so blöd sein und sich als Künstler-Wirt in der abgewrackten und abgefuckten Kresselsemühle ausbeuten lassen?"

Wir lassen uns jedenfalls überraschen.


Da können Augsburgs Grüne, die im Sumpf des Lechviertels und der Kresslesmühle entstanden sind, wieder lachen: Fikret vom Neruda soll der untergegangenen Gaudihütte wieder echtes Künstlerleben einhauchen. Wir hätten da eher an die Goerlich-Gang gedacht. Wo sein Internet-Magazin "Der Ludwig" nun geschlossen ist, hätte er doch Zeit.

Alte Mitkämpfer von Hansi Ruile waren schon längst mehr oder weniger ausgebootet worden. Das einstige Bürgerhaus war zu einem Kulturtempel und dann zu einer Gaudihütte verkommen, die allerdings mit dem geringsten Arbeitsaufwand zu lenken war.

Ein paar Ausländerkinder hüpften zur Belebung auch noch drin rum.

Aus einem einst so lebendigen Haus mit bunter Allerlei-Kultur und einer echten Künstlerkneipe war eine Gruft der Sozio-Kultur geworden, die nur noch mit edlem Soziogelabere für die Zuschüsse gerettet wurde.

Sehen wir es mal positiv: Hansi wurde von den willfährigen Medien immer weiter in den Himmel gelobt, bis er nicht mehr den Boden sah, auf dem er einst zusammen mit seinen Lechviertel-Freunden stand.

Wo sind sie geblieben? Aus einem Bürgerverein wurde ein Marketingkonzept für Kabarett. Wo sind die Zeiten als die Mühlekneipe noch voller kreativem Leben war?

Die DAZ meldet:  "In der neuen Kresslesmühle sollen nur noch 40 Kabarett-Veranstaltungen jährlich in der Mühle stattfinden. Die Kneipe soll an den Augsburger Künstler und Gastwirt (Neruda) Fikret Yakaboylu verpachtet werden. Yakaboylu soll den Veranstaltungssaal mitnutzen.  Das ist mutig, der Rest ist „Integrationstalk“ wie wir ihn von Timo Köster, Matthias Garte und eben Hansi Ruile kennen."

Vom multikulturellen Altstadtfest zum hochkulturellen Stadttheater. Der Aufstieg des heiligen Hansi aus Lechhausen war unaufhaltsam. Seine wunderbaren, oft zu Tränen rührenden soziokulturellen Reden, verströmten den Weihrauch zum Abheben und Vergessen. Viel Geld, aber wenig Leben, war das Ende der Kresslesmühle.

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