Sonntag, 4. November 2012

Gemein: Flugblatt über Schabert-Zeidlers CSU-Nazi -Gleichsetzung kursiert jetzt in Augsburg ....

Dieses dubiose Flugblatt (Größe DIN A5) wurde heute in vielen Augsburger Lokalen, Kulturstätten und sogar im städtischen Verwaltungsgebäude der Stadt Augsburg gesichtet. Wir wissen allerdings noch nicht, wer dieses Ding fabriziert hat. Uns ist auch nicht klar, was das soll. Wir haben nur eins am Rathausplatz in die Finger bekommen, aber es wurde uns von Prof. Dr. Dr. Arschapfel leider sofort aus der Hand gerissen.

Aber irgendwie scheint dieses ominöse Flugblatt mit der Richterin und Stadträtin Beate Schabert-Zeidler zu tun haben, die von den Nazi-Methoden der CSU im Augsburger Rathaus endgültig die Schnauize voll hat.

Personalabbau bei der Augsburger Allgemeine? Wer haut da unsere Heimatzeitung in die Pfanne?



Auch Augsburger Allgemeine ist kein Ort der Glückseligkeit mehr

Dazu gehört Personalabbau

Die Zeit des Wachstums ist bei der "Augsburger Allgemeine" Geschichte. Jetzt wird konsolidiert. Bevor der wirtschaftliche Abschwung den Verlag mit voller Wucht treffen kann, planen die Eigentümerfamilien Scherer und Holland die Zukunft des Verlages. Dazu gehört Personalabbau in einer Höhe, wie es sie in dem Verlag des legendären Gründers Curt Frenzel noch nie gegeben hat. Die Zeiten, als die bayrischen Regionalzeitungsverlage Orte der Glückseligkeit waren, sind nach den Geschehnissen in Nürnberg und jetzt Augsburg Geschichte.

Augsburg - Ellinor Holland hat noch die Armut und das Elend des Zweiten Weltkrieges erlebt. Die Tochter von Curt Frenzel und Mutter von Alexandra Holland und Ellinor Scherer rief schon 1965 die "Kartei der Not" ins Leben, bettelte um Spenden für die Ärmsten und Bedürftigen der Stadt. Bis zu  ihrem Tod 2010 sammelte sie über 30 Millionen Euro ein, die das Leserhilfswerk verteilen konnte. Unter Ellinor Holland stand der Betrieb im Mittelpunkt, das Wohl und Wehe der Mitarbeiter, der Gemeinschaft. Eine Frau mit Herz.

Niemand mag die nackten Zahlen

Wer mit Personen spricht, die mit der Entwicklung beim "Pressedruck", so heißt das Medienhaus in Augsburg etwas sperrig, vertraut sind, merkt schnell ihre Unsicherheit und Sorge um das Traditionsblatt. Niemand mag die nackten Zahlen ignorieren, niemand mag die Augen davor verschließen, dass der Verlag Auflagenverluste und was noch schwerer wiegt massive Anzeigenrückgänge verzeichnet, die "richtig schmerzen", so ein Verlags-Manager.

Von roten Zahlen ist die Mediengruppe Pressedruck aber weit entfernt. Der Reingewinn war 2011 weiterhin zweistellig, einige sprechen von 18, andere sogar noch von 21 Prozent - und das bei einem Umsatz von rund 160 Millionen Euro. "Was jetzt passiert, ist eine Unternehmensumstrukturierung ohne absoluten Zeitdruck", heißt es in Augsburg, alles soll möglichst "sozialverträglich" erfolgen.

Familienfremder Manager

Dass etwas passieren würde, damit haben Pressedruck-Mitarbeiter seit Monaten gerechnet. Zwei große Blätter im Printmarkt hat die Mediengruppe, deren Geschäftsführung Andreas Scherer, Ehemann der Hälfteerbin Ellinor, vorsitzt und die neben dem familienfremden Manager Edgar Benkler die Herausgeberin Alexandra Holland komplettiert, in den vergangenen Jahren an Land gezogen. Die Würzburger "Main-Post" gehört seit Mai 2011 in Gänze zur Mediengruppe Pressedruck, die Mehrheit - 51 Prozent -  vom Konstanzer "Südkurier" wird seit November 2011 ebenfalls von der Curt-Frenzel Straße 2 in Augsburg aus kontrolliert.

Was jetzt passieren wird, darüber haben Geschäftsführung und die lange Zeit nicht in die Pläne eingebundene AA-Chefredaktion um Walter Roller am Abend des 18. Oktober bei einer Redaktionsversammlung im Foyer vom Sender RT.1, das ebenfalls zur Mediengruppe Pressedruck gehört, berichtet.

Töpfe werden gekürzt! Zu wenig Volontäre?

Danach muss Walter Roller, der im vergangenen Jahr noch im großen Stil seinen 60. Geburtstag mit seinen Autoren gefeiert hat, in den Jahren 2013, 2014 und 2015 insgesamt 3,7 Millionen Euro in der Redaktion einsparen. Besonders bitter - die Töpfe für freie Mitarbeiter werden um zehn Prozent gekürzt.

Erste Folgen werden bereits deutlich - befristete Stellen laufen aus, zwei Altersteilzeitstellen in Neu-Ulm werden nicht nachbesetzt, obwohl einzig dort noch echte Konkurrenz herrscht. Bis Ende des Jahres werden zehn Redakteure ausscheiden, weil ihre Verträge nicht verlängert werden. Insgesamt sollen 37 Arbeitsplätze in Redaktion und Verlag wegfallen. In große Sorge versetzt das Haus auch seine Redaktionsvolontäre, das Rückgrat jedes Medienhauses für die Zukunft. Vom journalistischen Nachwuchs der Abschlussjahrgänge 2011 und 2012 sind nur vier Volontäre übernommen worden - und das im Verlag des ersten Vorsitzenden des Verbandes Bayerischer Zeitungsverleger.

Keine offizielle Äußerung ...

In Sorge sind die Mitarbeiter auch um die publizistische Unabhängigkeit des Blattes. Täglich um 14 Uhr sprechen sich bereits die Desk-Chefs der drei Blätter "Augsburger Allgemeine" (verkaufte Auflage: 220.340 Exemplare), "Südkurier" (verkaufte Auflage: 127.726 Exemplare) und "Main-Post" (verkaufte Auflage: 123.682 Exemplare) ab, tauschen munter Artikel aus, auch die Beiträge der Korrespondenten in München und Berlin.

Was mit der "Allgäuer Zeitung" (verkaufte Auflage: 102.064 Exemplare) funktioniert, die hälftig zur Mediengruppe Pressedruck gehört und deren Mantel seit vielen Jahren aus Augsburg stammt, gehört zu den konkreten Plänen, um Personal und Kosten einzusparen. "Für uns ist das eine klare Option. Wer braucht heute noch drei komplette Mantelredaktionen in einer Mediengruppe? Wir nicht", sagt ein Verlagsmanager in Augsburg zu NEWSROOM.

Offiziell wollte sich am Wochenende von Verlagsseite bislang niemand zu den anstehenden Veränderungen bei der Mediengruppe Pressedruck äußern.

Bülend Ürük
newsroom.de






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