Mittwoch, 5. März 2014

Grab: "Man wird mir nachweinen"

Vor ein paar Tagen meldete sich bei uns die Investigativ-Journalistin Carla Wolf. Sie brachte zum Einstieg bei uns als Gast-Autorin ein Abhörprotokoll von einem Geheimdienst mit. Wir veröffentlichen daraus die interessantesten Stellen.

Bild: Bürgermeister Peter Grab von Pro Augsburg als Super-Beatle John Lennon mit ein paar Fans.

"Wenn nicht, dann nicht, aber wenn doch, dann schon." 

Grab: Grüß dich lieber Rolf, wie geht’s dir denn so? 

Harzmann: Grüße dich Peter, mir geht’s so wie jeden Aschermittwoch nach einer Kneipentour mit Kränzle (lacht) 

Grab (lachend): Ja, haha, ich kanns mir gut vorstellen. Man soll sich austoben, solange es geht. Harzmann: Ja, das ist schon so. 

(Schweigen) 

Grab (düster): Denn irgendwann ist ja mal Schluss. 

Harzmann (nachdenklich): Ja, irgendwann ist Sense, nich wahr? 

Grab: Irgendwann ist Sense, ja, das ist so. Das lenkt unser Gespräch jetzt in eine Richtung, die mir schon seit längerem durch den Kopf geistert. 

Harzmann: Hm, hm, verstehe.


Bild: Professor Harzmann betreut vielleicht nicht nur Grabs Blase, sondern auch seine seelischen Probleme.

Grab: Dir wird ja aufgefallen sein, dass ich seit Montag nicht mehr so aussehe, wie vorher.

Harzmann: Ja, haha, dieses Beatlesoutfit, das war schön, stand dir her-vor-ra-gend! 

Grab (ernst): Das stimmt, ich trage es immer noch und das hat einen Grund. Genauso wie es einen Grund hat, dass ich gerade dich anrufe. 

Harzmann (unsicher): Ja, hehe? 

Grab: Es geht um ein Thema, um das ich kreise. Wie der Tiger bei Tucholsky, sozusagen.

Harzmann: Aha. 

Grab: Du warst ja Arzt. 

Harzmann (streng): Arzt ist man lebenslang 


Grab: Entschuldige. Also Du bist Arzt und deswegen habe ich eine etwas intime Frage an dich, die sehr vertraulich ist. Nachdem Du siehst, wie ich derzeit aussehe, kannst Du dir vielleicht selbst denken, in welche Richtung sich meine Gedankengänge bewegen. 

Harzmann: Ja, ich glaube ich weiß, wovon die Rede ist. Das muss dich nicht verunsichern! 

Grab: Hm. 

Harzmann: Du bist also in der guten alten Midlife-Crisis! 

Grab: Nein! Ich will es wie John Lennon machen! 

Harzmann: Du willst Popmusiker werden? 

Grab: Nein, ich will es eher gesagt so machen, wie John Lennon ganz am Ende, also wie es mit ihm gemacht wurde. Aber nur wenn ich nicht gewählt werde. 

Harzmann: Den habense doch abgeknallt. 

Grab: Er wurde auf dem Höhepunkt seiner Popularität erschossen. 


Harzmann: Und Du willst, dass ich dich erschieße? 

Grab: Nein, an dich dachte ich nicht. Es sollte ein fanatischer aber enttäuschter Fan von mir sein.

Harzmann: Na, Freunde hast Du doch viele. 

Grab: Ja, ich habe tausende Freunde, aber die würden mich nicht erschießen, weil sie keine fanatisc hen Fans sind, die mich lieben und enttäuscht sind. 

Harzmann: Wieso willst Du eigentlich erschossen werden? 

Grab: Weil ich in die Geschichte eingehen will, wenn ich abgewählt werde. Wenn nicht, dann nicht, aber wenn doch, dann schon. 

Harzmann: Und was soll ich da tun? 

Grab: Du musst mir sagen, wie man am schnellsten erschossen wird. Also wie man es schnell hinter sich bringt. Am Ende kommt da einer mit einer Kleinkaliberpistole und schießt mir ein Ohr ab.

Harzmann: Nein, nein, da muss natürlich schon ein größeres Kaliber sein...oder müsste...es ist ja nicht sicher, dass Du verlierst. 

Grab: Es ist ja nur eine Rückversicherung.


Harzmann: Genau, nur eine Rückversicherung. Also Du müsstest eben jemanden finden, der ein Fan von dir ist, dich aber dann hasst und dich töten will. 

Grab: Und das ist schwer! 

Harzmann: Das ist dann schwer, wenn man es will, wenn man es nicht will, ist es leicht. Wieso willst Du es eigentlich, das Leben geht doch weiter, auch wenn Du nicht mehr Kulturreferent bist. 

Grab (leise): Schaut mich doch keiner mehr an dann. 

Harzmann: Da schauen dich viele an, sie schauen dich eben anders an. 

Grab: Spotten werden sie, hämisch sein. 

Harzmann: Nicht alle, für mich wirst Du immer Peter bleiben. 

Grab: Peter bleiben? 

Harzmann: Ja, der liebenswerte und unglaublich lebensfrohe Peter, der die Frauen mag, der gerne feiert, der volle Pulle die Sau rauslässt.

 
Grab: Ja, so soll man mich auch in Erinnerung behalten. Und für meine politischen Errungenschaften. Ich laufe doch nicht ohne Hintergedanken als John Lennon durch die Stadt und lass mich von Gribl deswegen dumm anreden, weil ich es auch im Dienst anhabe. Der wird sich noch sehr wundern, wenn ich weg bin. 

Harzmann: Ja, der wird dir manche Träne nachweinen! 

Grab: Sehr viele Tränen wird der mir nachweinen. Aber das geht eben nur, wenn ich einen großen Abgang habe, im Fall des Falles. Du ich kriege gerade einen Anruf rein, lass uns doch morgen die Details besprechen. Kaliber, Schütze, Outfit und so. 

Harzmann. Gut mein lieber, bis morgen!

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Bild: Carla Wolf betreibt als emsige Blog-Schreiberin auch die Seite "Augsburg - Alles Theater".

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