Jetzt auch auf Englisch: Der spannende Augsburg-Krimi zur Tram Linie 5.
Die Fünf: Augsburgs geheime Religion
In Augsburg, der Stadt des Goldenen Saales und Roy Blacks, herrscht ein stilles, aber unentrinnbares Diktat: das der Zahl Fünf. Man könnte meinen, die Stadt sei auf sieben Hügeln erbaut, doch nein, es sind fünf. Die Bratwurstsemmel kostet nicht 3 Euro, sondern 5 Euro (außer im Fünfer-Pack, dann kostets nur 4,99, um die Bürger nicht völlig zu überfordern).
Sogar das Rathaus, so munkelt man, hat insgeheim fünf Ecken – zwei davon sind einfach extrem gut versteckt. Der Legende nach ist der Schutzpatron der Stadt nicht St. Ulrich, sondern ein alter Buchhalter, der nur Primzahlen mochte, wobei die Fünf seine absolute Lieblingsprimzahl war. Und falls Sie sich fragen, warum das berühmte Kneipenquiz in Haunstetten nicht montags oder mittwochs ist: Weil Dienstag der fünfte Wochentag ist, wenn man den Sonntag als ersten zählt. (Wobei selbst das nur ein Trick ist, um die Fünf heimlich zu ehren!)
Die Fünf ist überall. Fünf Gänge beim Mittagsmenü (auch wenn drei davon nur Brot sind). Fünf Minuten Wartezeit auf die nächste Straßenbahn (es sind 5:55 Minuten, präzise). Und sollte ein Tourist nach dem Weg fragen, wird man ihm fünf Sehenswürdigkeiten in fünf Minuten nennen, die man in fünf Stunden besichtigen kann.
Und die Straßenbahn Linie 5 ist und bleibt der beste Gesprächsstoff in Augsburg. Wo fährt sie hin? Ein großes Rätsel!
Es ist kein Zufall, dass dieser Text rund 500 Zeichen hat. Fünf mal hundert – mehr muss man nicht sagen. Fünf Hoch Achtung!
