Mittwoch, 11. Juni 2025

Augsburg wird endlich von München übernommen!

 

Es war ein Tag, der in die Annalen der bayerischen Verwaltung eingehen sollte, oder zumindest in die Akten der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Mit einem Federstrich und einem kaum vernehmbaren Seufzer der Erleichterung (oder doch der Verzweiflung?) hatte München den öffentlichen Nahverkehr Augsburgs übernommen. Die Busse und Trams der Brecht-Stadt trugen fortan stolz das weiß-blaue MVG-Logo, während die Augsbürger sich fragten, ob sie nun bald eine U-Bahn bis zum Königsplatz bekämen, den in München, versteht sich. Der Münchner Oberbürgermeister schwang dabei einen Bierkrug, als wäre es ein Zauberstab. Eine neue Ära des Pendelns beginnt!

Bis das Bier in Augsburg 15 Euro kostet!

Die offizielle Begründung aus der Landeshauptstadt war so klar wie ein bayerischer Gebirgsbach nach der Schneeschmelze: "Optimierung der Effizienz und Harmonisierung der Fahrpläne im Sinne einer großbayerischen Mobilität." Gerüchten zufolge hatte man in München schlichtweg Langeweile, nachdem die Oktoberfest-Planung für 2050 abgeschlossen war.

Für die Augsburger Bürger bedeutete dies zunächst eine Umstellung auf Münchner Ticketpreise, was bei einigen zu spontanen Schnappatmungsanfällen führte. Aber der MVG-Pressesprecher beruhigte: "Dafür gibt es jetzt auch eine direkte Anbindung an das Münchner Nachtleben – theoretisch, wenn man bereit ist, drei Stunden zu fahren und am Marienplatz zu übernachten."Was kommt als Nächstes?

Die Übernahme des Nahverkehrs war jedoch nur der Anfang. Einige kluge Stimmen wurden laut, welche weiteren Bereiche München nun für das überforderte Augsburg übernehmen könnte:
 
Die Stadtverwaltung: Warum sollten Augsburger Beamte sich mit komplizierten Baugenehmigungen herumschlagen, wenn man in München doch schon ein erprobtes System für Milliardenprojekte hat, das regelmäßig doppelt so lange dauert und dreimal so teuer wird?
 
Die Stadtplanung: Der Perlachturm könnte eine willkommene Ergänzung zur Münchner Skyline sein, und der Eishockey-Club Panther würde sicher gut in die Olympiapark-Infrastruktur passen.
 
Die Stadtfeste: Der Plärrer? Ein netter Versuch, aber das Oktoberfest braucht dringend eine Winterausgabe. München könnte die Organisation übernehmen und dafür sorgen, dass auch in Augsburg die Maß 15 Euro kostet.


Der Augsburger Stadtrat muss weichen!

Der Höhepunkt der Münchner Expansion war jedoch die unvermeidliche Übernahme des Augsburger Stadtrats. Ein Münchner Stadtrat würde fortan die Sitzungen leiten, um sicherzustellen, dass die Beschlüsse "im Sinne der überregionalen bayerischen Einheit" gefasst werden. Die Augsburger Stadträte würden als "Berater für lokale Eigenheiten" fungieren dürfen – eine Art folkloristisches Element, das bei wichtigen Entscheidungen freundlich, aber bestimmt übergangen wird.

Ein Sprecher aus München fasste es treffend zusammen: "Wir lieben Augsburg. So sehr, dass wir es zu einem noch besseren, weil effizienter gemanagten, Teil von etwas Größerem machen wollen. Und wenn alles klappt, bekommt Augsburg in zehn Jahren vielleicht sogar eine S-Bahn, die nach München fährt, versteht sich."


Unsere ukrainische Putzfrau meint: "Das ist echt eine  brillante Idee der Münchner für die Augsburger Bürger. Sie bringen uns endlich die Münchner Lebensart! Weißwurst und Weizen für unsere Stadträte bei ihren langen Sitzungen! Unser Stadtrat war noch nie so unterhaltsam. Das ist die beste Übernahme seit der Erfindung des bayerischen Trachtenanzugs!"

 

Die große Lampion-Freude!

  Lampions über der Annastraße, beim Eingang zum Stadtmarkt. Die bunten Lampions in der Luft von Augsburg, gesponsert von lokalen Geschäften...