Graffiti am Königsplatz:
Sensationelle Enthüllung!
Monatelang musste Augsburg darüber rätseln, wer die hässliche Betonmauer am
Haltestellengleis der Linie 6 am Königsplatz besprüht hat. Nun erreichte die
Redaktion der Skandalzeitung ein sensationeller Hinweis: Bei der bunten
Graffiti handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit um ein nächtliches Werk
von Markus Lüpertz!
Der deutschlandweit bekannte und in Augsburg eher geächtete Künstler soll
sich um den Jahreswechsel bei einer bekannten Herausgeberfamilie einer
Tageszeitung aufgehalten haben. In den frühen Morgenstunden an Neujahr sei
er dann durch die Innenstadt geschlendert, um noch einmal die (leeren)
Plätze zu begutachten, an welchen seine verschmähte Aphrodite-Skulptur hätte
stehen können. Teils aus Frust, teils aber auch aus der unerfüllten Liebe zu
der eher verhassten Stadt habe er dann an der Betonwand einen farbigen Gruß
hinterlassen.
Bei den örtlichen Medien sowie den Stadtwerken herrschte
lange Zeit große Verwirrung: Da es wohl tatsächlich ein "echter Lüpertz" sein
könnte, müsse man ab sofort von einem "Kunstwerk" und nicht mehr abfällig
von einer "Schmiererei" sprechen. Für die Vermutung, dass es sich beim
Schöpfer um Lüpertz handele, spreche auch die Formulierung "Silwesta
Ein Sprecher der Polizei: Das "a" am Schluss ist für einen hiesigen
Sprayer untypisch, denn ein Augsburger hätte aller Einschätzung nach
"Silweschter" und dieses dann auch noch eher mit "v" geschrieben. Das "a"
könne aber ein Hinweis darauf sein, dass dieser Buchstabe sozusagen als
Hommage für die Stadt am Lech und zugleich für ein bestimmtes Körperteil
stehe.
Markus Lüpertz, der in der Augsburger Partnerstadt Liberec geboren
wurde und heuer am 25. April 75 Jahre alt wird, war leider trotz mehrfachem
Bemühen unserer Redaktion bislang für ein klärendes Gespräch nicht
erreichbar.