Bild: Das Augsburg-Magazin Neue Szene rief seine Leser dazu auf, ein originelles Weihnachtsessen vorzuschlagen. Unter unzähligen Einsendungen ist die "Kraut-Wurst-Speck-Krippe" Sieger geworden. Die Heilige Familie mit Hirten, Esel, Ochs und Jesuskind wird dabei durchaus geschmackvoll als arme Wursthäute mit etwas Inhalt dargestellt.
* Oder handelt es sich um eine raffinierte Rache von islamistischen Köchen, die den Christenmenschen einen üblen Kannibalisumus an unseren heiligsten Dingen mit hinterhältigen Gourmet-Tricks unterjubeln wollen? Nur weil wir Schweinsbratwürstel auf dem Christkindlesmarkt an harmlose Touris aus Dubai verkaufen?
* Sämtliche Christen in Augsburg und Umgebung sind natürlich total empört über dieses Weihnachtsessen. Warum, so fragen sie entsetzt, soll nun unsere Spätzle-Krippe wegen einer neuen Essens-Mode weichen? Und: Darf das Jesuskindlein als Bratwurst dargestellt werden, die zum Verzehr mit ungeweihtem Senf bekleckert wird?
* Selbst unsere ukrainische Putzfrau will dieses leckere Weihnachtsessen auf einem Boden von Sauerkaraut (statt Stroh im Stall) nachkochen . Allerdings nur, wenn ihr Schnapsbrenner im Keller ausnahmsweise funktioniert.
Unser literarisches Weihnachts-Schmaus-Rätsel:
Weihnachtszeit ist Bratenzeit. Aber nicht jedem läuft das Wasser im Munde zusammen, wenn die Gans im Ofen schmort. Tolstoi, Kafka, Rilke, Jean Paul: Sie alle sollen Vegetarier gewesen sein.
"Gerechter Gott! Aus wie vielen Marterstunden der Tiere lötet der Mensch eine einzige Festminute für seine Zunge zusammen!", wird der Dichter Jean Paul (1763-1825) zitiert. Und Franz Kafka verzichtete lieber auf Weihnachtskarpfen und Fische im Allgemeinen: "Nun kann ich euch in Frieden betrachten; ich esse euch nicht mehr."
Rate mal: Wie viel Fleisch verzehrte ein Deutscher durchschnittlich im Jahr 2009?
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