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Das Millionengrab ist unter uns. |
Aktuelle
Baukosten Hauptbahnhof - warum wird darüber nix gesagt?
Am 20.11.2014 teilte Herr Dr. Casazza von der swa (Stadtwerke Augsburg) die neuen Zahlen innerhalb der öffentlichen Stadtratssitzung mit, nachdem bekannt wurde, dass die ursprünglichen Baukosten deutlich angestiegen waren. In der Presse war hierzu von einer „Kostenexplosion“ die Rede. Damals wurden die Kosten von geschätzten 116 Millionen Euro auf 181,6 Millionen Euro (zusammengesetzt aus: 143,5 Mio. Bau- und Planungskosten, 21,1 Mio. Projektmanagementkosten, 4,8 Mio. Ablösekosten, 7,2 Mio. städt. Anteile, 5 Mio. Unvorhergesehenes) angehoben, einhergehend mit einer dreijährigen Bauverzögerung.
Seit dieser Stadtratssitzung sind fast zweieinhalb Jahre vergangen, ohne dass neue Zahlen seitens der Stadtwerke zu diesem Bauvorhaben kommuniziert wurden. Mittlerweile sind sicherlich einige Teilprojekte, wie z.B. die Untertunnelung in der Halderstraße abgerechnet, so dass es wünschenswert wäre zu erfahren, ob die vorgesehenen Kostenrahmen eingehalten werden konnten.
Wie schon in der Vergangenheit befürchten wir nach wie vor, dass der Bahnhofsumbau weitaus teurer werden wird als uns zuletzt im November 2014 kommuniziert wurde. So ging der Bund der Steuerzahler bereits in seinem Schwarzbuch 2015 von circa € 300 Millionen aus, was einer Verteuerung von ca. 150 Prozent entspricht.
Zusätzliche Nachtarbeit verteuert
Aktuell bereiten uns unter anderem folgende Umstände Sorge:
1. Weitgehend von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen, fanden zwischen dem 26.9.2016 bis 11.12.2016 fast durchgängig Nachtarbeiten am Bahnhof West, Höhe Sebastian- Buchegger-Platz statt. Die Stadtwerke sind terminlich in Verzug geraten und konnten die 3 Jahre im Voraus angemeldeten Gleissperrpausen offensichtlich nicht ohne zusätzliche Nachtarbeiten einhalten. Wie der ursprüngliche Bauzeitenplan (Planfeststellungsbeschluss vom 09. Dezember 2011, Geschäftszeichen: 23-3623.2/68, Anlage 04.5.2) zeigt, war der Baubeginn am Tunnel West vor den Arbeiten am Tunneleingang Ost geplant.
Aber erst im Dezember 2014, also mit über einem Jahr Verspätung, wurde mit dem Freiräumen des Baugeländes (Abbruch der Bahngebäude) begonnen. Für diesen verspäteten Baubeginn könnte die politische Entscheidung, mit der Maßnahme, entgegen dem ursprünglich vorgesehenen Ablauf, auf der Ostseite zu beginnen, verantwortlich sein. Möglicherweise wollte man so Fakten schaffen, um das damalige Bürgerbegehren ad absurdum zu führen.
Erhöhte Ausgaben
Jedenfalls ist das Abweichen von der ursprünglichen Bauzeitenplanung, wohl für die erforderlichen Nachtarbeiten ursächlich. Die nicht eingeplanten Nachtarbeiten (2,5 Monate) haben aller Wahrscheinlichkeit nach zu deutlich erhöhten Ausgaben geführt, die bisher in keinster Weise bekannt gegeben wurden.
2. Nachdenklich stimmt uns auch die Aussage von dem neuen Bahnhofsmanager Herrn Christ, der anlässlich eines Vortrages bei einer Veranstaltung der Pro Bahn am 28.11.2016 von „ein schwieriges Miteinander (Bahn, Stadt, Stadtwerke) und „ein sehr schwieriges Projekt“ sprach. Bereits im November 2014 war bekannt, dass es „Auseinandersetzungen zwischen Bahn und Stadtwerken“ (AZ, 7.11.14) gibt. Offensichtlich scheint die Zusammenarbeit der beteiligten Partner nach wie vor nicht gerade zum Besten zu stehen. Dieser Umstand kann sich unserer Ansicht nach für eine erfolgreiche Abwicklung eines Bauprojektes in dieser Größenordnung nur kontraproduktiv auswirken, so dass weitere Terminverzögerungen und Kostensteigerungen mehr als wahrscheinlich sind.
Um Jahre verzögern
3. Bei selbigem Vortrag von Herrn Christ haben wir erfahren, dass erst nach den beendeten MDA-Baumaßnahmen, derzeit also etwa 2023, mit den Arbeiten der Bahn begonnen wird. Damit wird sich die endgültige Fertigstellung des Bahnhofes um weitere Jahre verzögern.
4. Wie zu hören war sind allein für die Errichtung von den verschiedenen Containern an den Bahnhofsbaustellen mehr als 6 Millionen Euro veranschlagt. Es fällt uns schwer zu glauben, dass diese Summe in der ursprünglichen Kalkulation mit berücksichtigt wurde.
5. Bereits im November 2014 haben wir auf den viel zu niedrig angesetzten Puffer von 5 Millionen Euro für „Unvorhergesehenes“, also gerade mal 3% der (damaligen) Baugesamtsumme hingewiesen. Die Realität liegt nach Ökonom Bent Flyvbjerg bei 28% der Baukosten. Unserer Vermutung nach, dürfte also der 5 Mio-Puffer längst „verpufft“ sein.
Nachdem Herr Dr. Casazza in der damaligen Stadtratssitzung betont hat, dass „die Transparenz in diesem Projekt oberstes Gebot (ist)“ ist es längst an der Zeit für einen aktuellen Zwischenbericht.
Bürgerinitiative Rosenau- und Thelottviertel | Hörbrotstr. 7 | 86150 Augsburg
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Augsburgs Politiker würden am liebsten die von ihnen gemachten Schulden in den Orbit jagen. |