Maarten Holthuis
„Groote waterwerken“
Begutachtung der UNESCO-Bewerbung der Stadt Augsburg durch die
Universiteit Vlissingen, vertreten durch Mijnheer Maarten Holthuis
januari 2016
Rijkswaterstaat, afdeling Maastricht, provincie Limburg
Transport- und Wasserministerium, Dienststelle Maastricht, Provinz Limburg
Anstelle eines Vorwortes:
Het beschrijf ist eine Expertise, die zum Schutz niederländischer Interessen vom Ministerium Rijkswaterstaat in Auftrag gegeben wurde. Möge der liebe Gott Mitleid haben und unser Holland und sein Königshaus vor dem Einfall der Schwaben schützen!
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Maarten Holthuis bei einem Inkognito-Besuch in Augsburg: Wird sein Geheimbericht Augsburgs UNESCO-Bewerbung fördern oder zerstören? |
Vindeliker-
und Römerzeit
Das
keltische Volk der Vindeliker beherrschte bis zur Eroberung durch die
Römer bereits weite Teile der Ströme Biber, Günz, Iller, Kammel,
Lech, Leibi, Mindel, Neufnach, Roth, Schmutter, Singold, Wertach und
Zusam. Die nautischen Exkursionen beschränkten sich anfangs auf das
Schiffen in Strömen nach reichlichem Metgenuß. Dies änderte sich
rapide, denn die Römer drangen rasch bis zur Donau vor, die sie
sogar überquerten! Und schon bald legten die Besatzungstruppen in
der Hauptstadt ihrer Provinz Raetien, dem heutigen Augsburg, einen
Hafen an. Die Hafenanlage dürfte sich allerdings im Stadtgebiet
Gersthofens nahe dem Merkur-Tempel befunden haben. Das antike Augusta
Vindelicorum residierte, wie neueste Forschungen ergaben, auf dem
Bärenberg. Soeben wurde dort das Amphitheater freigelegt –
pünktlich zur UNESCO-Bewerbung!
(Photo „Amphitheater“: um die Sensation zu verstecken wurde die Ausgrabungsstätte mit weißem Pulver bedeckt)
So
wie der Hafen, da in Gersthofen angesiedelt, kein Bestandteil der
Augsburger Bewerbung sein darf, trifft es auch jenes römische Boot,
welches 1991 angeblich in Xanten-Warth ausgegraben wurde. Diese Prahm
stammte vermutlich nicht aus dem Rhein, sondern höchstwahrscheinlich
vom Lech. Der angeblich aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedene
Direktor des Augsburger Römermuseums pflegte in jungen Jahren beste
Kontakte zu Albert Steeger (1885-1958) und dessen Nachfolgerin Prof.
Dr. Renate Pirling, der „Entdeckerin“ des Goldhelms von
Frankenfürst Arpvar, den sie 1962 in Gelduba ausgrub. Es ist nicht
auszuschließen, daß es sich keineswegs um einen Merowingerhelm des
5ten Jahrhunderts, vielmehr ein 500 Jahre älteres Vindelikerartefakt
handelt. Wahrscheinlich wurde dieser Vindelikerfürst bei einem
Raubzug im Gelderland getötet, das `Xantener´ Römerschiff fast
2000 Jahre später irgendwie an den Niederrhein bugsiert und nahe dem
APX (Archäologischer Park Xanten) vergraben. Aus einer
verständlichen Trotzhaltung heraus wird Augsburgs Bewerbungskomitee
deshalb das Amphitheater mit Einreichung der offiziellen Bewerbung
den internationalen Medien präsentieren.
Nachdem
die Römer vergeblich versucht hatten, die Vindeliker zu
domestizieren, verließen sie verbittert Raetia und deren Hauptstadt
Augusta Vindelicorum. Die Kelten zerstörten nach dem Abzug der
Invasoren nicht nur feste Häuser, Fußbodenheizungen,
Wasserleitungen, warfen gröhlend Fensterscheiben ein, sondern
versenkten
die gesamte römische Flotte und bauten wieder Flösse, um Besuchern
aus dem Morgenland und keltischen Verwandten aus Britannien
Floßfahrten mit Metbesäufnissen anzubieten, die schlafenden
Betrunkenen auszurauben. So schifften sie (im wahrsten Sinne des
umgangssprachlichen Wortes) denn wieder lechabwärts und überließen
den römischen Hafen dem Zahn der Zeit. Dennoch bezeichnet sich
Augsburg, obzwar eine Römergründung gerne als älteste Stadt
Deutschlands. Schließlich liegt Trier mit seiner angeblich antiken
Porta Nigra links-rheinisch, gehört demnach zu Frankreich. Damit
ihnen niemand in Deutschland zuvorkomme, verrechneten sich die
Repräsentanten Augsburgs kurzerhand um dreißig Jahre und feierten
1985 ihre 2000 Jahre alte Stadt!
Maritime
Glanzzeit
Wie
die Namensverwandtschaft signalisiert, handelt es sich bei dem Volk
der Veneter um Vindeliker. Und nach dem Vorbild Augsburgs mit seinen
vielen Bächen, den unzähligen Brücken und Stegen errichteten die
aus Schwaben eingewanderten Veneter auf der Lagune eine Siedlung.
Somit könnte der mediterrane Vorposten Augsburgs, heute in der
Landessprache Venezia genannt, den Ambitionen insofern schaden, da
Venedig längst der Titel UNESCO-Weltkulturerbe zuerkannt wurde,
wenngleich die gesamte Planung eindeutig schwäbische Wurzeln
aufweist.
Die
Rolle des bedeutendsten Kriegers der Stadt dürfte der Bewerbung
gleichermaßen abträglich sein. Der Admiral Ulrich von Dillingen
(890 – 973) hatte von 900 – 908 in der Abtei St.Gallen
christliche Seefahrt und Schiffbau studiert. Später war er auch
nebenberuflich als Seelsorger tätig, und zwar seiner adeligen
Herkunft entsprechend im Range eines Bischofs.
Dieser Kriegsherr
umging, als sich asylsuchende Magyaren der Stadt näherten, den
Flüchtlingstroß mit seiner Flotte, indem er lechaufwärts segelte.
Hinterrücks überfiel er mit seinen Mannen die armen ausgezehrten
Flüchtlinge und ließ sie gnadenlos abschlachten, zumal sie keine
Christen waren. Dieser Genozid, als „Schlachten auf dem Lechfeld“
in die schwäbische Geschichte eingegangen, fand vom 8. bis 10.
August 955 statt. Der Vatikan sprach Admiral Ulrich später in seiner
Funktion als Geistlichen, sprich Bischof heilig. Und noch heute
feiert die Stadt Augsburg weltweit einzigartig am 8. August einen
Feiertag namens Augsburger Friedensfest?!?
Sollte jedoch, wie aus
unbestätigten Quellen verlautete, der jetzige ungarische Präsident
Orbán Reparationsforderungen an die Stadt Augsburg stellen, so
dürfte kein Cent für eine Weltkulturerbebewerbung übrig bleiben,
zumal dieser Völkermord 1.061 Jahre zurückliegt, sich etliche
Zinseszinsen angesammelt haben dürften. Inwieweit sich die
derzeitigen Stadtoberen diesbezüglich zu verantworten haben, mag
dahingestellt sein. Unsere prachtige hoofdstad Den Haag samt
Internationalem Strafgerichtshof, wo neben anderen bis 2024 noch der
Ungar Péter Kovács als Richter fungiert, ist einen, auch
lebenslangen Besuch allemal wert.
Die
katholische Kirche allerdings bemüht sich seit kurzem um
Schadensbegrenzung. So wurde im vergangenen Jahr in der Basilika von
St.Ulrich & Afra die Ausstellung „Das Kreuz mit Ulrich“
präsentiert.
Doch
wenden wir uns den wasserbautechnischen Erfindungen Augsburgs zu.
Herausragend
– die MVG.
Jener
Pionier war ein Fugger! Diese Familie armer Waldbauern aus den
Stauden betätigte sich auch als Tischler, die den Handwebern
zuarbeiteten. Während die späteren Fugger weltberühmt sind, so
weiß kaum jemand, daß der Vater von Hans Fugger, welcher sich 1367
in Augsburg niederließ, als Waldbauer und Schreiner den Grundstock
für den sagenhaften Reichtum seiner Nachfahren legte. Jener Hans der
Ältere gilt nämlich als Erfinder der MVG, der mechanischen
Versitzgrube. Daher spricht der Volksmund noch heute davon, die
Fugger machten aus Exkrementen Gold. Selbst der österreichische
Dramatiker & Romancier Thomas Bernhard (+) lobte Augsburg in
höchsten Tönen als die Kloake am Lech schlechthin. - Erst die
Erfindung des WC ließ den Geldsegen verrinnen, da das Patent der
Fugger flugs an Bedeutung verlor.
Aufgrund
zahlreicher Dependancen in den Hafenstädten Antwerp, Frankfurt a. d.
Oder, London und Venedig gehörte Augsburg dank der Flotten der
Fugger, wie auch Welser zu den führenden Hansestädten! Bleibt zu
vermuten, die Belagerung Augsburgs durch die Schweden war eine
Reaktion auf das aggressive Auftreten der Reichshansestädter als
Seestreitmacht in der Ostsee.
Der
Reichtum der Fugger indes mehrte sich, weil diese Kaufleute den
ersten Konzern der Welt auf den Buckeln ihrer Zwangsarbeiter in
Oberungarn (der heutigen Slowakei) erwirtschafteten.
Die
Kaufmannsfamilie deren von Welser stand den Fuggern kaum nach. Unter
der Admiralität des berühmtesten Freibeuters Augsburgs, Balthasar
Spengler wurde nicht nur Venezuela erobert, sondern vor allem die
Sklaverei eingeleitet. Spengler veröffentlichte 1509 sein Buch
„Meerfahrt über Indien & Afrika“. Als sein Nachfolger
Phillip von Hutten auf der Suche nach dem sagenhaften Goldland El
Dorodo mehrmals scheiterte, verlegte er sich auf ein lukrativeres
Geschäft: den Handel mit afrikanischen Sklaven.- Der damals in
Venezuela lebende spanische Missionar Bartolomé de Las Casas
beschrieb die Landesherren wie folgt: „Die Augsburger sind
schlimmer als die wildesten Löwen. Aus Habgier handeln diese
menschlichen Teufel viel brutaler als alle ihre Vorgänger“.
Herausragend
in der Fuggerstadt: Die Brunnen. Besonders schmerzlich hingegen, die
Nationalität der Bildhauer: Holländer, Hubert Gerhard und vor allem
Adrian de Vries. Allein schon der Name verbietet es den Augsbürgern,
de Vries als einen der ihren zu vermarkten. In Bezug auf die
Brunnenkunst gehen die Punkte eindeutig an – und der Sieger ist
HOLLAND !
So
kulturell offen wie ihre Vorfahren erweisen sich die heutigen
Eingeborenen leider nicht. Obzwar gespendet entschied sich die
Stadtbevölkerung gegen die Aufstellung der Brunnenfigur „Aphrodite“
vor dem evangelischen Kirchenschiff von St. Ulrich, der
Schlächterkathedrale. Bei einem Disput mit dem in Rheydt am
Niederrhein aufgewachsenen Künstler Markus Lüpertz (1956-61 Studium
an der Werkkunstschule Krefeld; später Direktor der Kunstakademie
Düsseldorf) verwahrte sich der bekennende Katholik gegen das
Ansinnen eines protestantischen Gartenzwerges und Schrebergärtners,
der Bildhauer möge das Konterfei eines Gartenzwerges mit den
Gesichtszügen des verstorbenen Bischofs Stimpfle formen. Einen
Kleriker der katholischen Kirche, zudem Großoffizier der deutschen
Statthalterei mit einer Verfkwartmütze*1) darzustellen, ging dem
aufrechten Gläubigen Lüpertz zu weit, so daß er die Provokation
mit einem Wangenstreich enden ließ. Seit dem Auftreten Luthers sind
überall im öffentlichen Raum Reliefs und Statuetten von Penisnüssen
zu sehen! Die Penisnuß ziert sogar das Stadtwappen. Da auch der in
Krefeld geborene katholische Künstler Joseph Beuys in Augsburg zur
„Entarteten Kunst“ gezählt wird und somit keinen Auftrag zur
Brunnengestaltung erhielt, solidarisierte sich sogar sein
protestantischer Landsmann, der Moerser Kabarettist Hanns Dieter
Hüsch mit Beuys und trat zeitlebens niemals in Augsburg auf! In
jüngster
Zeit
demonstriert die Initiative „Besorgte Eltern“ wider das Tragen
von Penismützen außerhalb der Amtsräume und das öffentliche
Zurschaustellen, verhüllt immer wieder trotz Geldstrafen steinerne
Zipfelnüsse!
(Photos: Verhüllte Zipfelnußplastikstatuette und erigierte Zipfelnußgeländerverzierung; beide im Passagierhafengebiet)
Dem
Meer Land abzugewinnen, dies verdankt Holland dem Augsburger
Einwanderer Eisele. Dieser begeisterte Eisangler ließ sich im
Fischerdorf Urk nieder. Sehr rasch erlernte er das Hochseeangeln und
wurde zum tollkühnen Fischer, der weit hinaus auf die Nordsee
segelte. Die Insel Urk wurde Eisele alsbald zu klein. Er versuchte,
dem Meer Boden abzutrotzen und legte Polder an. Um das Neuland
trocken zu legen, hob Eisele kleine Gräben aus und leitete das
Salzwasser zurück in die Urker See, eine riesige Nordseebucht. Um
das gewonnene Land höher zu legen, besann er sich auf die
Wasserkunst seiner Heimat. Er funktionierte die Technik der
Augsburger Wassertürme einfach um, indem er Windmühlenkraft nutzte.
Leider verstarb Eisele sehr früh. Bei einer fürchterlichen
Sturmflut verlor der Pionier der angeblich holländischen
Wasserbaukunst vor Texel sein Leben. Zur Erinnerung an einen der
tapferen sieben Schwaben benannten die Friesen die Urker See nach
Eisele, seither als Ijsselmeer jedermann geläufig.
Welch
unvergleichlichen Stellenwert Augsburgs Wasserbaukunst einnimmt, dies
offenbart allein schon der Vergleich mit unserer Heimat, het
Nederlande. Während in Holland 26% der Landmasse unterhalb des
Meeresspiegels liegen, Wasser in der Regel schlappe 14 Meter
hochgepumpt werden muß, so sind in Augsburg 494 Meter zu überwinden!
Unser höchster Gipfel, der Vaalser Berg im Limburger Land weist
gerade einmal 322,7 Meter auf. (Diesen Berg habe ich selbst schon
mit dem Mountainbike erklommen/Anm. d. Verfassers).
So
wie der antike Hafen der Römer sich nicht einmal lokalisieren läßt,
so verschwand auch der mittelalterliche Hafen, der anfangs nur den
Flössern diente. Später segelten Hanseschiffe über den Lech und
die Donau bis nach Konstantinopel. Auf dem Weg dorthin verkauften
Augsburger Handelshäuser eigene Sklaven als Donauschwaben an
Fürstenhäuser in der Walachei. Weitere Exportgüter im Mittelalter
waren vor allem Textilien, die in den vielen Seemannsgarnspinnereien
hergestellt wurden.
Lange Zeit galt ja Augsburg (nach der
Samt- & Seidenstadt Krefeld/Anm. d. Übersetzers) als
zweitbedeutendster Textilstandort Deutschlands. Die Kaufleute der
freien Reichshansestadt versilberten damals alles. Aus dieser Zeit
stammt auch der Begriff „Augsburger Silber“. Sowohl das große
Schiffshebewerk am Lochbach, als auch die vielen Hafenbecken und
Werften wurden beim Matrosenaufstand während der bayerischen
Räterepublik vom roten Mob vollständig zerstört. Lediglich die
Anlegestelle der Donau-Personenschifffahrt – wegen geistiger
Verwandtschaft benannt nach dem französischen Charmeur Dominique
Strauss-Kahn, Ex-Minister und anerkannter Sittenstrolch -
blieb vom Karl-Albert-Gollwitzer-Hafen erhalten.
*1)
In der schwäbisch-bajuwarischen Landessprache lautet das Synonym für
verfkwart (lat.: Penis“) „Zipfel“.
Die Eingeborenen frönen
seit jeher dem Zipfelnußkult. Mehrere Oberbürgermeister, respektive
solche, die – wie es bei
uns heißt – keine
Pfannen mehr auf dem Dach haben – Müller (+), Menacher, sowie der
amtierende Burgemeester -, tragen als Zeichen der Würde und zur
Bedeckung ihrer Blöße Zipfelmützen!
Wohl ein uralter heidnischer Brauch der Vindeliker. (Vlg. Mütze der
Dogen bei den Venetern in Venedig). Konsequenterweise installierte
der amtierende Burgemeester gar einen Kulturbeauftragten für das
Poppen
!
Neuzeit
Da
der Personenschifffahrtshafen bislang ohne Verbindung zum südlich
der Kommune gelegenen Yachthafen Mandichosee, den alten Häfen
Hochfeld und Karmelitengasse, sowie dem ans Seemannsheim grenzenden
Eiskanal – dort erlernen die Inuit die Eskimowelle, um im
heimischen Eismeer überleben zu können – ist, plant
Wasserbaudezernent G. Schmäckle ein Kanalsystem, welches nicht nur
die einzelnen Häfenbecken miteinander verknüpft, sondern auch den
neuen, 100-Millionen-Euro teuren Containerhäfen, im Norden vor den
Toren der Stadt gelegen, miteinbezieht. Ferner wird der
Lech-Wertach-Kanal die alte Innenstadt queren und unterhalb des
Hauptbahnhofs verlaufen, damit die Fahrgäste der Wassertaxen und
Häfenrundfahrboote
(Photos: Baustelle Röhrenkanal am Bahnhofsvorplatz, aus Richtung Ost und West aufgenommen)
direkt
auf die Fernzüge der Eisenbahn umsteigen können. Leider fordert die
Stadt in dem Zusammenhang die an Rotterdam ausgeliehenen Wasserbusse
zurück, um sie selbst für touristische Zwecke einsetzen zu können.
Der Containerhäfen wird per Straße an das bereits bestehende,
autobahnnahe Güterverkehrszentrum angeschlossen und nach Augsburgs
berühmtesten Donaumoos-Piraten benannt: Theo-Berger-Allee. Diese
endet an der „Kaiserpfalz Gablingen“, der Residenz von Kaiser
Franz zu Giesing. Hunderte von Büroräumen sind bereits bezugsfähig.
Die Pfalz – sie besitzt einen eigenen Frisiersalon und eine
Kfz-Werkstatt für des Kaisers Fuhrpark - wird schwer bewacht und ist
nachts wunderbar illuminiert. Kaiser Franz erschien die Burg
Landsberg von Prinz Uli zu Ulm als Altersruhesitz antiquiert, weshalb
er sich für eine neue Pfalz stark machte. Selbst in der Schweiz
sammelte ein Sepp namens Blatter einige Rappen zur Unterstützung des
neuen Domizils. In unmittelbarer Nähe des Containerhäfens befindet
sich außerdem – unterirdisch gelegen; zwölf Stockwerke tief! -
die NSA – Nautische Schule Augsburg. Die Werften werden im übrigen
nicht restauriert, da verborgen bleiben soll, es handelte sich um
Flugwerften zum Bau der Messerschmittdüsenjäger und anderer
Militärflugzeuge. Heutzutage dient die größte Flugwerft der
zivilen Luftfahrt: Airbus-Teilfertigung.
Ein
ganz besonderes Anliegen der Stadtoberen und des Kulturausschusses
der Reichshansestadt ist die Wiederherstellung einer alterwürdigen
Institution, nämlich der Hafenkneipe „Zum Schnapper“, wo
dereinst der junge Bert Brecht Notizen zur Dreigroschenoper machte,
erstmals das „Lied von der Seeräuber-Jenny“ intonierte. Selbst
der veraltert erscheinende traditionelle Rotlichtbezirk in der
Jakobervorstadt soll eine Gracht bis zur Anlagestelle Kahnfahrt
bekommen, um Dominique als Schirmherrn angemessen begrüßen zu
können. Dies muß jedoch als krampfhafter Versuch angesehen werden,
um jeden Preis mit Amsterdam konkurrieren zu wollen. Dabei wird
übersehen, ohne die Duitsen gäbe es kein Anne-Frank-Haus, eine der
meistbesuchten Locations unserer kulturellen Hauptstadt. Übrigens,
eine von Europas Kulturhauptstädten wollte Augsburg auch einmal
werden. Demnächst (2018) dürfen die Vindeliker wieder – wenn auch
friedlich – in Frysland einfallen, um die Kulturhauptstadt
Leeuwarden zu goutieren.
Ein
einziges großes Schiff kann die Flotte der Reichshansestadt heute
noch aufweisen: die Fregatte Augsburg. In guter alter Manier lauert
dieses Kriegsschiff vor der Küste Syriens im östlichen Mittelmeer.
Leider darf die Augsburg nicht an Kampfhandlungen teilnehmen, weshalb
sich die Besatzung damit begnügt, Flüchtlinge aus der See zu bergen
und an Bord zu holen. Die frierenden und hungrigen Menschen aus dem
Morgenland werden wie zu Zeiten der Kreuzzüge perfide mit
Schweinefleisch-Meat-Pie und Schweineblut – abgefüllt in Flaschen
mit der Aufschrift „Traubensaft“ - vergiftet.
Die
allerwenigsten Straßennamen erinnern an die glanzvolle Epoche als
Reichshansestadt. Selbst nach Rudolf Diesel (geb. 1858 in Paris)
wurde lediglich eine schäbige Industriestraße benannt, da der
Erfinder des Dieselmotors, welcher heutzutage fast sämtliche Schiffe
auf Erden antreibt, dem Druck des Mobbings in Augsburg – die
Penismützenträger gaben ihm den Spitznamen Pariser – nicht
gewachsen war und versuchte, nach England auszuwandern. Als ihm die
Aussichtslosigkeit eines positiven Bescheids seines Asylantrages
bewußt wurde, stürzte er sich während der Überfahrt nach England
in den Kanal, was wiederum nicht für Augsburg spricht! Die meisten
Straßennamen wirken eher schauerlich oder abschreckend: Finstere
Gasse, Im Galgental, Josef-Piller-Straße,
Prof.-Messerschmitt-Straße, Pulvergäßchen, Radau, Saugasse,
Schießgraben-straße, Schießstättenstraße, Schlachthausgäßchen,
Schleifergäßchen, Zeugplatz. Natürlich gibt es auch, im Winkel
Oberhausen gelegen, eine Zipfelstraße!
Der „Fischmarkt“ hingegen
taucht offiziell nicht mehr im Stadtplan auf. Dort wurden noch bis
vor wenigen Jahren die heißbegehrten Augsburger Silberfische aus der
Räucherei der AVA (Abfallverwertung Augsburg) angeboten. Der
Fischmarkt, ursprünglich zwischen Perlachturm und Rathaus gelegen,
darf seit dem 2. Mai 2008 nicht mehr als solcher bezeichnet werden,
nachdem Jugendliche in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai desselben
Jahres „Der Fisch stinkt immer am Kopf“ ans Rathaus gesprayt
hatten.
Wenige
Jahre nach dem Abzug der US-Armee haben die Augsburger wieder einmal
fast alle Bauten der Besatzungsstreitkräfte des Landes, welche die
Vindelikernachfahren vom Tyrannen befreiten, geschliffen.
Viele
der geplanten Neu- und Umbauten harren noch der Realisierung. So
fehlt beispielsweise dem im Volksmund als Maiskolben verunglimpften
höchsten Gebäude der Reichshansestadt immer noch das Leuchtfeuer,
um den Bewohnern heimzuleuchten. Auch die Sprungtürme und das
Hausbootareal am Naherholungsgebiet „Rindsee“ warten noch auf die
Inbetriebnahme. Dieser riesige Baggersee diente bislang nur als
Badesee, wurde allenfalls mit Ruderbooten eines Bootverleihs
befahren. Demnächst bietet das städtische Seefahrt- und Hafenamt
Ausflugsfahrten mit einem Raddampfer – ein Geschenk der
amerikanischen Partnerstadt Dayton - an. Der „Rindsee“ wurde
übrigens nach dem Augsburger Wappentier benannt, dem Rindvieh.
Das
Prunkstück aller Neubauten hat seine Pforten längst geöffnet und
weltweit Aufsehen erregt. Unter der Ägide des Wasserbaudezernenten
G. Schmäckle errichtete die Stadt ein überdachtes und mit
tribünenartigen Sitzreihen umrandetes Becken. Dieses wird rund zehn
Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt. Sobald sich winterliche
Temperaturen einstellen, das Wasser somit gefriert, laden die
Verantwortlichen Schläger aus ganz Deutschland ein, die sich auf der
Eisfläche um eine schwarze Gummischeibe prügeln. Raffinierterweise
wurden die Etagen der Tribüne so angelegt, daß fast niemand die
Gummischeibe sehen kann. Einmal pro Woche stürmen Heerscharen von
Gewinnsüchtigen das Areal und entrichten ihren Obolus, um einen
Tribünenplatz zu erhaschen. Wer von den Zuschauern in der
glücklichen Lage ist, per Smartphone als erste oder erster eine
Aufnahme der Gummischeibe zu schiessen, hat gewonnen!
Het
Nederlande schließt sich dem Spielbetrieb dieser neuen Sportart
nicht an und begnügt sich weiterhin damit, bei Olympischen Spielen
oder Weltmeisterschaften die Nummer eins - bei Frauen und Männern -
im Eisschnelllauf zu stellen. Die Sache mit den Holzprügeln
überlassen wir gerne den Schwaben.
Geplante Begleitprogramme und bewerbungsspezifische Bauten
Wie
wir überraschenderweise aus der Provincie Zuid-Holland erfuhren,
soll die in Delft beheimatete Deltaflume-Forschungsabteilung
demnächst laut einer unbestätigten Aussage von Direktor Marcel van
Gent ans Forschungszentrum Hochablaß übersiedeln, falls die
nächste Jahrhunderflut vor 2053 eintrifft. Dies mag nicht weiter
verwunderlich erscheinen, trug doch der frühere Augsburger
Ordnungsdezernent Einreißer im Jahre 1999 maßgeblich zum Erfolg der
Pfingstflutung bei, welche weite Teile des Augsburger Winkels Pfersee
unter Wasser setzen konnte. Skeptikern sei gesagt, mag Augsburg auch
weit vom nächsten Meer entfernt sein, so weist es dennoch Gezeiten
auf, die sich allein schon in der Stadtkasse bemerkbar machen. Hier
herrscht seit acht Jahren Ebbe! Dennoch gelang es der Stadtkümmerin,
für das Planungsfeststellungsverfahren zum 540 Hektar großen
Deltaflume-Gelände 54 € und 35 Cent als Rücklage zu bilden.
Statt
eines kostpieligen Infocenterneubaus für Touristen setzt die
Kulturmakulatur auf ein Begleitprogramm. Nach einem Besuch einer
siebenschwabenköpfigen Delegation des Stadtratkulturausschusses in
der Partnerstadt Inverness mit einer Exkursion zum Loch Ness, wo man
sich vor Ort vom Nutzen des Versenkens eines Seeungeheuers (noch im
Entwicklungsstadium; Planung bei einer namhaften Augsburger
Roboterfirma in Arbeit) im Stempflesee informierte, neigen die
Verantwortlichen dazu, nicht nur Touristen in den Mittelpunkt ihrer
Mautbegehren zu rücken, sondern vor allem das in Vergessenheit
geratene Argument „Kultur als weicher Standortfaktor“
auszugraben: Festspiele! Der Zeitraum wurde schon fixiert, da jedes
Jahr um den 20ten Januar herum auf dem Messegelände die world
exhibition „Fischen & Schiffen“ stattfindet. Mit Weltstars
wie Nana Mouskouri, Freddy Quinn und dem Lützelburger Shanty-Chor
sollen schon Vorverträge in der Schublade liegen. Und für die
Kleinen wird Wildwasser-Seepferdchenreiten den Lochbach abwärts das
ambitionierte Vorhaben ergänzen.
Nachdem Themen wie Brecht, Frieden,
Literaturstadt, Mozart, Reichstage und Römer keine Zugkraft
entwickeln konnten, rückt nun das Seeungeheuer in den Fokus:
Seeungeheuermusical auf der Freilichtbühne (eine Auftragsarbeit, die
an Herrn Bourani vergeben wurde, da ein Brief an Höllerich-Black mit
dem Vermerk „unbekannt verzogen“ retourniert wurde), sowie
Ballett- („Schwanensee“; Ensemble: Marineverein Augsburg e.V.)
und Theateraufführungen (Gastspiel des Ohnesorg-Theater Hamburg),
sogar Opern („Zar und Zimmermann“; aufgeführt von der
Laienspiel- & Gesangsgruppe der Russischen Landsmannschaft unter
der Regie von Juri H.) im – maroden –
Zweieinhalb-Sparten-Theater. Eine halbe Sparte wurde kürzlich wegen
notwendiger Restaurierungsarbeiten im Goldenen Saal und im
Sitzungssaal des Rathauses untergebracht. Dort finden in der Regel
nur kabarettistische Auftritte statt.
Was
außerdem nicht unerwähnt bleiben sollte; Augsburg würdigt als
einzige Hansestadt seine Seemänner mit einer ganz besonderen Geste:
Wer einmal Weltmeister oder Olympiasieger war, darf sich mit seiner
Kanutenpartei um das Burgemeesteramt bewerben und erhält zumindest
einen Sitz im Stadtparlament! Außerdem erklingt zu Beginn jeder
Stadtratssitzung die Schiffsglocke der Fregatte Augsburg und läutet
somit den offiziellen Teil ein.
Zusammenfassung
Abschließen
möchte ich meine Expertise, deren Ergebnis sich kurz zu einem „Nee
voor Augsburg“ zusammenfassen läßt, mit dem Zitat jenes
Sinnspruches beenden, welcher seit den schwäbischen Raubzügen im
frühen und späten Mittelalter bis zum heutigen Tag (zumeist als
große Muscheln mit Schriftzug) in vielen Fluren holländischer
Haushalte hängt und da lautet:
„Gott
segne Limburg
und
das Gelderland
er
laß das Zwaabseland
in
Satanshand!“
- - -
Auf
Quellenangaben wurde
verzichtet, da sich diese Expertise auf diejenigen Informationen
beruft, die dem Schreiben der Voranmeldung der Stadt Augsburg beim
Weltkulturerbebüro Paris beigefügt wurden.
Übersetzung
aus dem Niederländischen: Jüpp M. Tonfeld, geb. 1960 in
Krefeld-Linn; dort wohnhaft. Cousin
von
Maarten Holthuis.
Gedruckt
mit freundlicher Unterstützung der Sponsoren: UNESCO-IHE
(UNESCO-Institut für Wasserbildung), Havenbedrijf Rotterdam N.V.,
Koninklijke Maatschappij „De Schelde“, Nederlandse Spoorwegen
sowie Akzo Nobel, DAF, Douwe Egberts, Frau Antje (Nederlandse
Zuivelstichting), Heineken, ING Groep, Océ, Rabo Bank, Philips,
Royal Dutch Shell, Scheuten Glasgroep, Stork und Unilever.
Limburger
afdrukken, Postbus 921, AC 5928 Venlo,
januari 2016, Nederlande
Auf
Quellenangaben wurde
verzichtet, da sich diese Expertise auf diejenigen Informationen
beruft, die dem Schreiben der Voranmeldung der Stadt Augsburg beim
Weltkulturerbebüro Paris beigefügt wurden.
Übersetzung
aus dem Niederländischen: Jüpp M. Tonfeld, geb. 1960 in
Krefeld-Linn; dort wohnhaft. Cousin
von
Maarten Holthuis.
Gedruckt
mit freundlicher Unterstützung der Sponsoren: UNESCO-IHE
(UNESCO-Institut für Wasserbildung), Havenbedrijf Rotterdam N.V.,
Koninklijke Maatschappij „De Schelde“, Nederlandse Spoorwegen
sowie Akzo Nobel, DAF, Douwe Egberts, Frau Antje (Nederlandse
Zuivelstichting), Heineken, ING Groep, Océ, Rabo Bank, Philips,
Royal Dutch Shell, Scheuten Glasgroep, Stork und Unilever.
Limburger
afdrukken, Postbus 921, AC 5928 Venlo,
januari 2016, Nederlande
Autor der geheimen Studie:
Maarten Holthuis, geboren 1960 in Borne; Besuch der kath. St.Jansschool, anschließend kath. Bataafs Lyceum in Hengelo. Studierte Wasserwirtschaft an der HZ Universiteit Vlissingen und Kulturwissenschaften in Leiden am Instituut vor Geschiedenis. Promotion: „Historie van de Zwaabse zeerovers, plunderaars en bandieten in Gelderland en Limburg“. Lehrt am Huizinga Instituut der University Maastricht Cultuurweltenschappen und wurde durch das populärwissenschaftliche Sachbuch „Groote vrijbuiter en kaper“ bekannt. Holthuis lebt mit seiner Familie auf einem Hausboot im Hafen von Roermond.