Samstag, 8. August 2020

Neuer Stadtmarketing-Boss für Augsburg: Harry Winderl?

Allein schon durch seine radikale Ehrlichkeit, präsentiert sich der Augsburger Event- und Gastro-Experte Harry Winderl, früher auch Harry Hirsch genannt, für den Posten des Augsburger Stadtmarketing-Bosses.

Bei einem Interview mit dem Augsburger Stadtmagazin Neue Szene, Ausgabe August 2020,  behauptet Winderl: "Es gibt einen konsequenten Niedergang von Augsburg als Stadt! Große Firmen, Industriebetriebe, einflussreiche Leute und Persönlichkeiten aus Kultur und Gesellschaft sind weniger geworden. Führende Köpfe mit Ideen und Weitblick in Politik und Wirtschaft sind meiner Meinung nach nicht gut vertreten!" 

Das soll unserer neuen wilden OB-Weberin saugut gefallen haben, dass da mal einer echt Tacheles über Augsburg spricht und nicht irgendwelche Werbefritzen vorschickt, die jeden Schmarrn in den Himmel loben und als geistigen Superdünnschiss dann einen CSU-Trottel sagen lassen: "Augsburg wurde endlich aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst. Wobei er wohl die Märchen verwechselte und das Märchen vom Hans im Glück meinte, der mit einem Klumpen Gold startete und am Schluss nix mehr hat."

Exotischer Urlaub in Datschiburg

Vergiss Hawaii: Jetzt auch in Augsburg Urlaub unter Palmen, das ist schon ein Foto wert. Aber, hey, Stadtmarketing, wo bleibt der Sandstrand und das Meer?  Und für unsere Macho-Redaktion bitte noch ein paar hübsche Hula-Girls engagieren!

Die Schmutzarbeit muss nicht sein

Wenn echte LKW-Kapitäne in Augsburg heiraten, dann bringen sie natürlich ihre Pick-Ups mit. Gegen die haben die Radler auf ihrem teuren Vorrangstreifen keine Chance. Leider mussten die Sattelaufleger daheim bleiben. Sonst würden die ja noch dreckig und die frisch geheiratete Gattin müsste gleich mit Schmutzarbeit anfangen ..

Donnerstag, 6. August 2020

Lebendiges Pflaster


Miesmacher gegen Frieden?

Wer will uns das schönste Fest der Welt miesmachen?
Unser einmaliges Augsburger Friedensfest am 8.8. macht die ganze Welt friedlich. Das lassen wir uns nicht von irgendeiner Religion vermiesen. Da können diese noch so viele offene Briefe an unsere Oberbürgermeisterin schreiben. Wir sollten diese Miesmacher aus unserer Stadt verbannen!

Montag, 3. August 2020

Der Garten in der fahrenden Tube


Neuester Trend in der Fahrradstadt Augsburg: 
Gärtnern mit ausgewaschenen Senf- und Tomatenmarktuben im Einkaufskorb auf dem Fahrrad.

Freitag, 31. Juli 2020

Diskussion um Sklavenhändler Fugger: "Niemanden vergöttern die Augsburger mehr als den geldgeilen und blutrünstigen Jakob Fugger!"

Verändertes Fugger-Logo.

Die Augsburger Zeitung (DAZ) im Internet brachte einen schweren Vorwurf gegen das Augsburger Fugger Welser Museum: Sklavenhandel der Fugger und Welser verharmlost!

Wie eine vermeintlich kritische Museumstour Kolonialismus verharmlost und Rassismus reproduziert

Von Ina Hagen-Jeske, Philipp Bernhard und Claas Henschel

DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Donnerstag, 30.07.2020 - Jahrgang 12 - www.daz-augsburg.de

Eine Erzählung in der Tradition des Kolonialrevisionismus: Der neue Augsburger Museums-Sklave Perico

Wie eine vermeintlich kritische Museumstour Kolonialismus verharmlost und Rassismus reproduziert

Von Ina Hagen-Jeske, Philipp Bernhard und Claas Henschel

Götz Beck und Katharina Dehner im Fugger Welser Museum vor der Informationstafel zu den Verflechtungen des Fuggerkonzerns © Martin Kluger

„Kann sich die Stadt mit dem Erbe von Handelsfamilien schmücken, die vom Sklavenhandel profitierten?“ fragen die DAZ und die Augsburger Allgemeine. 

Während sich die Rassismus-Debatte in Augsburg lange auf das Drei Mohren Hotel konzentrierte, wird durch die Black Lives Matter Bewegung nun der Blick auch auf die Fugger und Welser gelenkt. Die Auseinandersetzungen über das Erbe der Versklavungsgeschichte in den USA werfen auch Fragen nach den Verstrickungen deutscher Akteure in den transatlantischen Versklavungshandel auf. 

Nachdem die Debatte um den rassistischen Namen und das Logo des Drei M Hotel auf den Seiten der Augsburger Allgemeinen zuvor stark polarisierend geführt worden war, schlägt der genannte Kommentar von Heinzle mit seinen kritischen Fragen zum Augsburger kolonialen Erbe neue Töne an.

Grundsätzlich ist seine Forderung nach einer differenzierten Aufarbeitung von direkten wie indirekten Verflechtungen der Fugger und Welser in den frühen transatlantischen Versklavungshandel überfällig. Das von der Regio Augsburg Tourismus GmbH geführte Fugger und Welser Erlebnismuseum wäre hierfür der geeignete Ort. Es beschäftigt sich im Gegensatz zu anderen Erinnerungsorten in Augsburg dezidiert mit beiden Handelsgesellschaften. Während die Fugger indirekt am Versklavungsmarkt beteiligt waren, gelten die Welser als die ersten deutschen Sklavenhändler. 

Ihr Versuch, im heutigen Venezuela eine Kolonie zu etablieren, markierte den Beginn der deutschen Kolonialgeschichte. Das Museum widmet sich dieser Venezuelaunternehmung in einem eigenen Raum. Dort wird zwar auf die Versklavung der indigenen Bevölkerung und den Handel mit afrikanischen Versklavten eingegangen. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass hier „von einer Aufarbeitung der Kolonialgeschichte nicht die Rede sein“ kann, wie auch der renommierte Rassismusforscher Mark Terkessidis in seinem aktuellen Buch „Wessen Erinnerung zählt? Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute“ feststellt.

Offenbar wurde seitens der Museumsverantwortlichen erkannt, dass ein erweiterter Blick auf die ‚Schattenseiten‘ der Fugger und Welser mittlerweile erwartet wird. So wurde eine speziell für Jugendliche entwickelte Museumsapp mit der digitalen Tour „Auf der Spur des Sklaven Perico!“ im Januar veröffentlicht. Laut Ankündigungstext erhält man durch diese Tour „auf anschauliche und somit auch einprägsame Weise […] einen Einblick in die unmenschlichen Bedingungen der Sklaverei des 16. Jahrhunderts, an der auch Augsburger Handelsgesellschaften beteiligt waren“.

Dieses Versprechen wird jedoch in keiner Weise eingelöst, da der digitale Rundgang kaum historisch fundierte Inhalte über den Versklavungshandel und die damaligen Zustände vermittelt.

Mehr dazu kann auf der DAZ-Seite nachgelesen werden.


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Wer die Eröffnungsgeschichte dieses Museums kennt, weiß:
Es gibt keine Schönfärberei bei Sklaverei und Kolonialismus

Stellungnahme von Augsburgs Tourismusdirektor Götz Beck
zur Diskussion um die Museums-App des Fugger und Welser Erlebnismuseums

Beschönigt ausgerechnet das Fugger und Welser Erlebnismuseum in Augsburg die Folgen und Auswirkungen von Sklavenhandel und Massenmord an indigenen Völkern? 

Diesen Eindruck könnte man bekommen, wenn man in den letzten Tagen die Berichterstattung über eine Museums-App dieses Hauses verfolgt hat. Wer jedoch diesen Vorwurf erhebt oder über Medien weiterträgt, hat die Vorgeschichte der Museumseröffnung entweder nicht mitbekommen oder mittlerweile vergessen beziehungsweise verdrängt. 

Ich darf an folgende Tatsache erinnern: Im Jahr 2014 – kurz vor der Museumseröffnung – haben die ursprünglich von mir beauftragten beiden Kuratorinnen ihre Arbeit für das Museum im Streit niedergelegt. Auslöser für diesen Bruch war, dass sich das Fugger und Welser Erlebnismuseum kritisch mit der Kinder- und Frauenarbeit im frühneuzeitlichen Bergbau sowie nicht zuletzt mit der Geschichte des beginnenden Kolonialismus, mit dem transatlantischen Sklavenhandel sowie der Versklavung und Ermordung der indigener Bevölkerung in Venezuela und Kolumbien durch deutsche Kolonisatoren – Vertretern des Handelshauses der Welser – auseinandersetzen wollte (und dies dann auch verwirklichte). 

Jedermann kann diesen kritischen Ansatz heute in Ausstellungstexten im Fugger und Welser Erlebnismuseum wiederfinden. 

Mehr noch: Dieses Museum stellt nur wenige Exponate aus. Aber jeder, der sie sehen will, sieht an einer Wand im Gewölbekeller des Museums, wo das Thema Montanwirtschaft behandelt wird, rund 20 kupferne oder bronzene Manillen. Solche Artefakte – gefertigt aus Kupfererz, das in Bergwerken in Tirol oder in der Slowakei abgebaut wurde, waren millionenfach Zahlungsmittel der Portugiesen beim Kauf von Sklaven an der Küste Westafrikas. Diese Themen werden also im Museum deutlichst und mitnichten unkritisch angesprochen. Dass wir explizit dafür seinerzeit sogar von zwei Seiten angegriffen worden sind, hat 2014 ausgerechnet ein Teil jener Medien völlig unkritisch und unreflektiert wiedergegeben, die uns nun für die Verharmlosung von Menschenhandel und dem Geozid an der indigenen Bevölkerung kritisieren. 

Haben wir also alles richtig gemacht? Ich muss einräumen: Nein, das haben wir nicht. Wir haben zunächst einmal unterschätzt, was man Kindern zumuten darf, soll und vielleicht sogar muss. Wir haben die Kritik aus der Wissenschaft zwar wahrgenommen und intern auch darüber diskutiert, und es ist klar, dass wir diese App in der kritisierten Form nicht mehr einsetzen werden. Die kritisierte App nehmen wir aus dem Museumsbetrieb: Wir werden sie unter Einbeziehung von Expertenrat überarbeiten und verbessern. Wenn ich mir persönlich Kritik gefallen lassen muss, ist dies – vielleicht – in einem Punkt: Ja, wir wissen seit einem halben Jahr, dass diese App verbesserungswürdig ist, und wir hätten in den Zwischenzeit auf diese Kritik reagieren können, möglicherweise müssen. 

Auf einen anderen Punkt, und das ist keine billige Ausrede, darf ich dann aber doch verweisen: Dieses halbe Jahr waren die Monate der Corona-Pandemie, die der Tourismuswirtschaft so stark zugesetzt haben wie kaum einem zweiten Wirtschaftszweig dieses Landes. 

Wir haben in diesen Monaten intensivst gearbeitet und um Existenzen gekämpft, um jedes Hotelbett und um jeden Tisch in der Gastronomie. Wir mussten völlig neue Konzepte für den Tourismus und die Tagungswirtschaft erarbeiten. Jeder, der in den vergangenen Monaten die Verzweiflung und die Überlebensängste von Hoteliers, Gastronomen und Dienstleistern in der Tourismusbranche mitbekommen hat, wird Verständnis dafür aufbringen, dass die sicher nicht geglückte Museums-App für uns nicht die erste Priorität hatte. 

Jetzt, da sich die Lage zwar noch nicht zu normalisieren, aber doch immerhin etwas zu entspannen beginnt, muss auch Zeit für solche Nachbesserungen sein. Und ich verspreche: Wir werden nachbessern – ich habe verstanden. Verstanden mit einer Ausnahme: Dass ausgerechnet dieses Museum mit seinem dezidiert kritischen Ansatz wegen Schönfärberei und Verharmlosung bekrittelt wird, ist angesichts seiner „Eröffnungsgeschichte“ ein kaum nachvollziehbarer Vorwurf.

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Dunkle Geschäfte der Fugger? 
Sklaverei und Sklavenhandel bei den Fuggern und Welsern 

Bild vom brutalen Sklavenhandel.



Unter dem Titel „Dunkle Geschäfte? Sklaverei und Sklavenhandel bei den Fuggern und Welsern“ fand im Augsburger Fugger und Welser Erlebnismuseum der Vortrag  am Sonntag, den 21. Mai 2017 um 16:30 Uhr statt. Referent war Prof. Dr. Mark Häberlein. 

Die Fugger und Welser gehörten zu den Pionieren der wirtschaftlichen Expansion Europas im atlantischen Raum. Ihre Aktivitäten auf Madeira und den Kanarischen Inseln, in der Karibik und in Südamerika zeugen auf der einen Seite von unternehmerischem Weitblick; auf der anderen Seite wurden die großen Augsburger Handelshäuser für ihre Beteiligung an Sklavenhandel und Sklaverei auch heftig kritisiert. Ob diese Kritik berechtigt ist, versucht der Vortrag zu klären. Um die Rolle der Fugger und Welser am Geschäft mit Sklaven richtig einschätzen zu können, ist vor allem eine genaue Betrachtung der Quellen sowie des historischen Kontextes notwendig. 

Mark Häberlein studierte Neuere Geschichte, Amerikanistik und Politikwissenschaft an der Universität Augsburg und der Michigan State University, East Lansing, USA.
 
Er habilitierte über „Brüder, Freunde und Betrüger. Soziale Beziehungen, Normen und Konflikte in der Augsburger Kaufmannschaft um die Mitte des 16. Jahrhunderts“ und ist seit 2004 Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Geschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
 

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Brot und Politik – Jakob Fugger, Sklavenhändler, Massenmörder und Ikone Augsburger SpießerInnen

Niemanden vergöttern die Augsburger mehr als den geldgeilen und blutrünstigen Jakob Fugger. Auf öffentlichen Veranstalungen der Stadt Augsburg kommt dies besonders deutlich zum tragen. Meist wird hier völlig zusammenhangslos das Hoheloblied an die Fugger angestimmt. Es ist als ob ein Pfarrer seine Kirchenpredigt mit: “Jakob Fugger, der Du bist :::” beginnen würde.

Die Memminger Bauern versuchten sich gegen die Leibeigenschaft zur Wehr zu setzen. An der Niederschlagung des Bauernaufstandes waren maßgeblich die Fugger und ihre Vasalen beteiligt. Während der sogenannten Bauernkriege stellten die Bauern im Jahr 1525 einen 12 Punkte umfassenden Forderungskatalog, “Die Zwölf Artikel”, auf:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zw%C3%B6lf_Artikel

Diese gelten heutzutage als die erste Erklärung der Menschenrechte. An dieses wichtige geschichtliche Ereigniss erinnert nichts mehr in dieser Stadt, obwohl sich Augsburg gerne als Friedensstadt bezeichnet. Schande!

Zu diesem Thema ein Schriftwechsel zwischen mir und einer Augsburger Bäckerei. 

Hallo Herr Balletshofer,

die „dunkle“ Seite des Herrn Fugger ist in Augsburg quasi tabu. Die
Augsburger kennen in der Regel nur die „positiven“ Seiten der Fugger. Das
Massaker des Jakob Fugger an den Memminger Bauern spüren Sie deutlich im
kollegtiven Gedächniss der Augsburger Bürgerschaft. Es ist diese starke
Macht – Ohnmacht Verhältniss, dass in dieser Stadt so stark ausgeprägt ist
wie in sonst kaum einer Deutschen Stadt. Ich habe es noch in keiner anderen
deutschen Stadt erlebt, dass Polizisten Bürger auf der Strasse auffordern:
„Machen Sie doch bitte den Mund auf!“ Das öffentliche Aussprechen einer
eigenen Meinung fällt dem Augsburger schon sehr schwer.

Das die meisten „großen“ Menschen auch ihre Schattenseiten haben ist nicht
das eigentliche Problem. Licht und Schattenseiten hat jeder Mensch! Um einen
Menschen zu würdigen muss man beide Seiten betrachten. (Das müssten Sie von
der Beziehung zu Ihren Eltern bewusst sein. Solange Sie z.B. nur die
„Schattenseite“ Ihrer Mutter betrachten, werden Sie nicht von ihr lösen; sie
werden nicht erwachsen.) Genau das passiert mit der Betrachtung der Fugger in
Augsburg. Es werden nur die Positiven Seiten hervorgehoben, bzw. gewisse
Aspekte werden so verdreht betrachtet (der Bau der Fuggerei, war ein
billiger und schäbiger Ablasshandel mit dem damaligen Bischof, um sein
Gewissen rein zu waschen. In der Stadt Augsburg wird einem nur von der
großartigen Tat des Baus der ersten Sozialsiedlung Deutschlands erzählt)

„Auro Loquente Omnis Oratio Inanis Est“ oder zu Deutsch: „Wenn das Geld
redet, dann schweigt die Welt“

Ein gutes Wochenende wünscht Ihnen

Rüdiger Bergmann

Sent: Friday, August 05, 2011 12:45 PM
Subject: AW: Brotname „Fuggerlaib“

Hallo Herr Bergmann,

mir sind die Geschichten ebenfalls bekannt, das Fugger unter anderem auch
Krieg finanziert und somit es von ihm abhängig war, ob diese stattfanden.
Daher haben wir uns über den Brotnamen auch im Nachhinein Gedanken gemacht.
Allerdings sehen die meisten Augsburger im Fugger etwas Gutes und so haben
wir erst einmal nichts unternommen.
Die meisten großen Menschen haben leider auch Ihre Schattenseiten!

Mit freundlichen Grüßen
Michael Balletshofer


Die schlimme Rolle der Augsburger Fugger im Kolonialismus

Das Schaffen der Fugger begann im Jahre 1367 in Augsburg, als das Stadtsteuerbuch mit „fucker advenit“ die Übersiedelung des Webermeisters Hans Fuggers in die Stadt vermerkte (vgl. Kluger 2013: 16). Jakob Fugger der Ältere begründete die Linie Fugger von der Lilie. Sein Sohn, Jakob Fugger der Reiche, übernahm 1469 das Fuggersche Geschäft. 1473 wurde er in Venedig zum Kaufmann ausgebildet, zeitgleich entstanden die ersten Faktoreien in Nürnberg und Venedig.


Bergwerke

Nach und nach beteiligten sich die Fugger an Bergwerken in Österreich, Schlesien, Slowakei, Ungarn und Siebenbürgen und betrieben ab 1490 Kupfer- und Silberhandel. Sowohl 1501 als auch 1525 kam es in den Bergwerken wegen harter Arbeitsbedingungen zu Aufständen der Arbeiter*innen. Auch Landwirt*innen erhoben sich zu dieser Zeit gegen Leibeigenschaft und Abgabenlast, doch „der Große Bauernkrieg wurde in Schwaben bis Ende Juli 1525, nicht zuletzt mit der finanziellen Unterstützung Jakob Fuggers, blutig beendet“.


Beziehungsarbeit

Das Interesse der Fugger lag in der Beziehungsarbeit zu bedeutenden Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik und Kirche, die sie unter anderem durch Transaktionen und Gefälligkeiten längerfristig an sich binden konnten. Jakob Fuggers soziale Rangstellung, sowie seine Attribuierung als Der Reiche, zeigten  sich  ab  1491  auch  in  den  Fuggerschen  Darlehen  an  König Maximilian  I.  Auch die spanische Krone erhielt mittels Krediten finanzielle Unterstützung durch die Fugger. Das Fuggersche Unternehmen konnte innerhalb von 17 Jahren einen Zuwachs um 927 Prozent, nämlich 1,8 Millionen Gulden Gewinn, verzeichnen. Die Anhäufung dieser Reichtümer ist dem allgemeinen Aufschwung des Fernhandels zuzuschreiben, an dem die Fugger einen erheblichen Anteil hatten.


Die Neue Welt

Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts richtete sich der Fuggersche Blick auf die Neue Welt. Mit der zunächst finanziellen Unterstützung von Handelsfahrten in die Neue Welt und den später eigens gesandten Schiffen, nahmen die Fugger bereits in den Anfängen der Kolonialisierung einen regen Anteil. Die ersten Verhandlungen mit Handelspartner*innen gab es in Bezug auf Expeditionen nach China bereits 1493. Auch 1499 waren bei der geplanten Umsegelung des afrikanischen Kontinents, welche irrtümlich nach Brasilien führte, Vertreter*innen der Fugger beteiligt. Die 1505 stattfindende Expedition nach Indien wurde durch Kaufleute aus Augsburg, unter anderem den Fuggern, finanziert.


Fugger und der Handel mit versklavten Menschen?

Neben den Welsern galten die Fugger als reichste europäische Handelsgesellschaft dieser Zeit und hatten daher Zugang zu allen bis dato überseeisch erlangten Ländern. Die Welser finanzierten unter anderem den Transport von versklavten Menschen aus Guinea in die Neue Welt und wurden daher historisch direkt mit dem Sklav*innenhandel in Verbindung gebracht. Auch die Beteiligung der Fugger muss in diesem Zusammenhang genannt werden: „Kupfer-Halbfabrikate der marktbeherrschenden Fugger […] waren im 16. Jahrhundert die unverzichtbare Handelsware beim Sklavenhandel der Portugiesen in Westafrika und im Gewürzhandel mit Ostindien – und allein die Augsburger Fugger konnten die dafür benötigten Metallmengen liefern.“

Dies zeigt deutlich die Abhängigkeit Portugals zu den Fuggern. Geschäftsbeziehungen zu Portugal, Spanien und auch Italien ermöglichten den Fuggern Zugang zum internationalen Handel, wodurch sie auch mit der Erbeutung von Rohstoffen und Luxusgütern in Verbindung gebracht werden können. Auch für Spanien waren die Fugger ab 1524 wichtige Handelspartner*innen, vor allem für die Importe von Edelmetallen, Perlen, Gewürzen und Juwelen.


Einsatz von Zwangsarbeiter*innen

In den von den Fuggern finanzierten spanischen Erzbergwerken wurden auch Zwangsarbeiter*innen eingesetzt. Die Regelungen zum Umgang mit ihnen verweisen unter anderem auf moros, die als Arbeitskräfte in den Stollen eingesetzt wurden. Durch die explizite Benennung der moros lässt sich schlussfolgern, dass diese Zwangsarbeiter*innen aus kolonialisierten Gebieten stammten. Aus heutiger Sicht lässt sich dies als Praxis der Sklaverei deuten. Die Fugger können zudem in Zusammenhang mit der Deportation von indios aus Peru gebracht werden.


Anton Fugger … macht weiter wie bisher

Nach Jakob Fuggers Tod 1525 übernahm Anton Fugger die Verantwortung für das Unternehmen und die Fuggerschen (Handels-) Geschäfte, baute die Beziehungen vor allem zu Spanien, Portugal und Italien aus und profitierte weiterhin vom internationalen Handel mit Gewürzen, Silber, Kupfer, Edelmetallen, Perlen und Guayakholz . Unter Anton Fuggers Leitung beteiligten sich 1536 die Fugger wohl auch am Handel von versklavten Menschen zwischen Afrika und Südamerika.

Arno Loeb: "Ich und viele Augsbürger wollen keine Stadt, die nach Verbrechern benannt ist. Wir Augsbürger wollen doch gute und ehrliche Menschen sein. Wir hätten auch einen guten Mann wie Bert Brecht um unserer Stadt mit der Bezeichnung Brecht-Stadt einen ehrenvollen Namen zu verleihen."

Arno Loeb, unser Herr Ausgeber, spinnt mal wieder total und ist da noch viel schärfer in seinem Urteil über die alten Fugger und Welser: "Die größte Schande ist es doch, dass sich die Stadt Augsburg nach historischen Ausbeutern, Sklavenhändlern, Kriminellen, Ablasshändlern und Kriegsfinanzierern wie Jakob Fugger benennt. Damit werden auch ihre Bewohner mit dem Image dieser üblen Typen weltweit beleidigt und besudelt."
Das wäre fast schon so, als würde sich München die "Himmler-Stadt" nennen, nach einem üblen Verbrecher der Nazis, meint Loeb. "Ich frage mich, warum alle politischen Parteien und auch die Gewerkschaften in Augsburg diesen Blödsinn noch länger mitmachen?"

Im Augsburg-Krimi "Das Fuggerei-Phantom" von Peter Garski wird ein Gangsterboss in der Fuggerei gesucht. Dabei werden auch die Verbrechen der alten Fugger beleuchtet.

Anrufen statt schlachten?



Du willst was gegen die brutalen Schlachtfabriken unternehmen? 
Ruf doch diese Nummer an!

Dienstag, 28. Juli 2020

Ignaz Walters Schwarzbuch: Frustrierte Frauen und bösartige Männerhaue!

Es gibt einige Leute in Augsburg, auch Tiefgaragen-Fans, die haben einen Narren an dem ehemaligen Baulöwen Ignaz Walter vom blauen W, gefressen, der sich gern einige Titel vorn hinhängt, wie dem Esel die Karotte, damit er besser läuft.

Ignaz Walter: Mein Buch „WOHER WOHIN aber mit SINN“ ist keine Phantasiedarstellung und auch kein Science-Fiction-Produkt, sondern wahre Natur und nüchterne Realität. Durch die klare Unterteilung und übersichtliche Absatzbildung ist das ganze Buch leicht und schnell lesbar.

Ja, geradezu mit Affenliebe hängen seine Fans und Freunde an ihm. Die Augsburger Schleim-Medien sowieso. Jetzt hat der ehemalige Augsburger Maurer, der sich ein Baufirmen-Imperium zusammenbastelte, wieder ein Buch herausgebracht. Es sieht aus, als sei es sowas wie ein Bibel, zumindest das Vermächtnis eines Mannes, der zu den klügsten Menschen auf unserem Planeten gezählt wird, nein nicht von ihm, sondern von mir.

Auch wenn Walter es in seine Buch mühsam unterdrückt, quillt sein schier übermenschliches Wissen überall durch. Wie der Brei im Schlaraffenland. Dazu noch die Angst vor dem Sterben, vor dem Tod und noch schlimmer: vor dem Vergessenwerden?

Walter lässt vier Freunde, manchmal sind es auch fünf, antanzen und über die Themen reden, die vom Urknall bis zum Schicksal reichen. Dazu braucht Autor Walter, der früher schon Nachhilfe-Bücher für Mathematik und Baukunst veröffentlichte, satte 589 Seiten. Sie heißen Vincent, Schorsch, Hans und Max.

Wen hat Walter dahinter versteckt? 

Wahrscheinlich seine besten Freunde aus dem Raum Augsburg. Immerhin trifft sich das Klugscheißer-Quartett in einer "Zirbelstube". Aha! Nehmen war mal an, der Max ist ein Zeitungsverleger, Hans ist ein Milch-Produzent, Schorsch ist ein Rechtsanwalt und Vincent ist vielleicht der Walter selber, der als großer Bauunternehmer, fast schon an der Spitze der größten Bauunternehmer aller Zeiten,  einst pleite ging. Manchmal kommt als Gast noch eine fünfte Person dazu: Der superkluge Wissenschaftler Frank. Mit ihm wird das Philodoofen-Quartett zu "fünf Blutsfreunden". Ich nehme mal an, Walter hat ihnen als Freundschaftsdienst die meisten der Buch-Worte in den Mund gelegt. 

Normal trifft sich dieses Quartett seit Jahren im Hotel Drei Mohren und bei Feinkost Kahn beim sogenannten "Stammtisch der Milliardäre" zu Augsburg. Im Buch philosophieren sie über den Ursprung des Lebens, die Zivilisation, die Affen und die Menschen in einer Berghütte bei Davos in einer Höhe von 1800 Meter. Da sind dann auch nur Spitzenleistungen zu erwarten.

Die Frauen, die in diesem dunklen Schinken vorkommen haben die ehrenwerte Aufgabe, diesen geistig hochstehenden männlichen Wesen die Nahrung und die Getränke zu servieren. Wie wir im Walter-Werk erfahren, hält er nicht viel von den Frauen, noch weniger von diesem Gendergetue und Feminismus. Na, gut, zum Kochen, äh, nein das macht der Flori besser, aber zum Kinderkriegen, weil das Männer noch nicht können, und zum Korrigieren des Walterschwall-Textes taugen sie einigermaßen.

Die Kaminwoche, im November, in der rumphilsophiert wird, wie blöd, beginnt mit einem Hirschbraten. Die Herren sind keine Kostverächter. Mit leerem Bauch denkt es sich nicht gern. Schließlich ist der Rechtsanwalt auch als Speisetester im Magazin des Herausgebers unterwegs. Dazu wird Rotwein Marke Lafite, Jahrhundertjahrgang von 1982 gesüffelt. Preis ca. 1.500 Euronen - oder mehr. Aber halt ein Turbo für geistige Höhenflüge, klar. Und erst recht, wenn ein Chateau Mouton Rothschild von 1989 für schlappe 435 Eurolein entkorkt wird. Zwischendrin wird mal eine Cuba-Zigarre gepafft. Vernebelt zwar das Hirn, aber nicht weiter schlimm, denn bei den Herren hat sich die Genialität ja bis zu den Zehenspitzen ausgebreitet. Auf der Terrasse wartet ein Grill-Profi, der gegrillte Scampi, Nackenfleisch, Würstchen und Bier anbietet. In einem Graubündener Gasthaus futtern sie wie einfache Bauern Gerstensuppe und Lammkarree. Hinterher werden sie vom Sternekoch Flori im Range Rover zu ihrem aufgeheizten Denkstübchen hochtransportiert. 

Boaaaah ...

Tja, hätten die früheren Philosophen wie Platon, Kant, oder Nietzsche, diesen Service gehabt, sie hätten dann sicher rausbekommen, warum manche Menschen unbedingt auch noch einen dicken Schinken schreiben müssen, wo sie doch bestens beschäftigt sind mit dem Betreiben von Spielhallen?

Gern zitiert Walter den einen oder anderen berühmten Menschen von Goethe und Schiller bis Churchill. Doch was ist  mit dem Augsbürger Bert Brecht? Lässt er den links liegen, weil vielleicht Kommunist? Kommunismus ist für Walter schlimmer als die Pest. Allerdings, den brechtigen Spruch "Was ist schon der Einbruch in einer Bank, gegen die Gründung einer Bank?", kann er sich nicht verbeißen. 

Kunstmuseum Walter im Augsburger Glaspalast. Ignaz Walter begann in den 1970er Jahren Moderne Kunst zu sammeln. Systematisch und mit viel Liebe baute er eine wunderschöne Kunstsammlung mit nahezu 2.000 Exemplaren auf.

Interessant wäre noch ein Abschiedsmahl der Herren nach der Enträtselung des Universums gewesen. Verdient hätten sie es. Natürlich nur Wasser und Brot. Das hätte ihnen sicher den Sinn des Lebens dann wirklich erklärt.

Zum Inhalt des fetten Walter-Werks, gespickt mit den üblichen Geschichtsdaten von Seite 155 bis 422, zum schnellen Umblättern, gut gegen die heiße Luft in dem schwarzen Text-Ziegel, lässt sich Gott sei Dank nicht viel sagen:

Es gibt die magische Kraft!
Es gibt Gut und Böse!
Es gibt die zwölf Apostel des Teufels, die Weltherrscher, Weltverbrecher und Kapitalistenteufel!
Es gibt den Schöpfer!
Es gibt eine Allmacht!
Es gibt die Affen! Körper-Instinkt-Wesen.
Und es gibt die Menschen, die Krönung unseres Planeten. Körper-Geist-Seele-Wesen mit Gewissen. 
Geschnallt?
Es gibt die Affen!
Und es gibt die Menschen!
Jetza? 
Nein?
Es gibt die Affen!
Es gibt die Menschen!
Und es gibt Prof. Dr. h.c. Dipl.-Ing. Ignaz Walter, der uns alles erklären kann und besser weiß.

Wer's noch nicht kapiert, der kann's im Walter-Buch nachlesen, viel öfters als hier!

P.S.: Natürlich gibt es auch einige Probleme auf der Welt, erfahren wir, aber die löst ein Ignaz Walter links, mit ein paar Worten und mit dem Fortschritt, der zu 90 % aus Technik besteht.

P.P.S.: Genauso schön wie die Bauwerke von Ignaz Walter, sind auch seine wunderbar gemörtelten Wortgebäude wie

- Schicki-Micki-Vertreter
- Deusche-Bank-Räuber
- Berufsdemonstranten
- Seerettungs-Gangster
- Umweltterroristen
- Klimaengel
- Edel-Medien

P.P.S.: Und was meint Iganz Walter zu den Volksvertretern und Politikern? Er nennt sie "Dummköpfe" die wahrscheinlich die Demokratien zu Tode demokratisieren. Ein anständiger Einzelherrscher, ein qualifizierter Chef halt, wie er mal, wäre ihm lieber. Logo, auch die ganz großen Herrscher müssen sich Walters Urteil beugen:

Putin: Friedenswille vorhanden
Gorbatschow: gehört heilig gesprochen
Netanjahu: tödliche Kampfmaschine
Trump: Zirkusdirektor, besser Kasperl im Kasperltheater
Xi Jingping: intelligenter und mächtiger Staatschef
Merkel: Profilierungsneurose, macht keine Deutschland-Politik, nur Merkel-Politik

Hierbei denken wir in Augsburg doch gerne an das Treffen von Ignaz Walter mit dem damaligen SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder, jetzt im Dienst von Russengas, im Siebenbrunnener Häuschen zurück, arrangiert von der damaligen Schröder-Gattin Doris Köpf aus dem schwäbischen Tagmersheim. Süße und literaturbesessene Journalistin, anfangs bei der AZ. Aber auch diees Treffen konnte 2005 den Sturz des Baulöwen Ignaz Walter, von fast ganz oben leider, leider nicht retten. Die "Gierkapitalisten", Ackermann und Achleitner, sind wohl hundertpro an seiner Baufirma-Insolvenz Schuld. Warum sonst hätte er sie als eine der wenigen namentlich erwähnen sollen?

 Buch-Kritiker Franz-Josefine vor dem Augsburger Glaspalast: "Ein bisschen Sex muss sein."

Walter über Walter: "Das Lebenswerk von Prof. WALTER wurde mutwillig zerstört. Gier und menschlicher Abgrund haben einen kerngesunden Weltkonzern systematisch zerlegt. All dies geschah, trotz unseres vorbildlichen Rechtsstaats, mehr oder weniger legal.
Was sich hier der Insolvenzverwalter und der Staatsanwalt geleistet haben, schreit zum Himmel.

Aber Walter, das ewige Stehaufmännchen, macht das Beste daraus: er schreibt darüber einen mehrbändigen Text, ein Buchwerk. Einen aufregenden Krimi. "Nicht niedere Beweggründe waren die Triebfeder für die Veröffentlichung dieser wahren Geschichte, sondern der Wunsch, dass die Menschen in unserem schönen Land erfahren, was bei uns trotz vorbildlichem Rechtsstaat möglich ist. Ich lasse mir mein Lebenswerk nicht kommentarlos kaputt machen. Andere haben sich deswegen vor den Zug geworfen. Mich mag das Schicksal brechen, aber nicht solche Leute!

Gut, dann glauben wir das halt auch noch. Aber braucht es zu diesen Kommentaren gleich Bücher?

Augsburg Krimi von Peter Garski mit Glaspalast und verbrecherischem Kunstsammler:
Wer ist der dubiose Bau-Unternehmer mit einer Leiche im Vorgarten-Teich?


Nur noch eine persönliche Frage: Lieber Professor Ignaz, warum hast du in deinem fetten Schinken "Woher Wohin aber mit Sinn" als Herrscher des Glaspalastes mit kaum einen Wort die Kultur erwähnt? Wo du doch dort eine eigene Galerie hast? Auch mit Kunstwerken von Augsburger Künstlern. Oder wird das ein eigenes Buch? Wie beim Thema "Verhältnis Mann zu Frau, Frau zu Mann", das er von Seite 431 bis Seite 444 mit viel Sinn für echte Gefühle abhandelt.

"Welcher Frust, welche geistige Verwirrung muss vorliegen, wenn sich ein Mensch plötzlich der sogenannten Geschlechterdiskussion hingibt", meint Walter, der seit 1960 mit dem einstigen Flüchtlingsmädchen Sonja aus Reichenberg/Liberice verheiratet ist, mit der er einige Kinder zeugte. Wenn es um Frauenrechte, Emanzipation, Gender, MeToo und Frauenqoute geht, erleben wir den schonungslosen Wut-Autor, der sich "bösartige Männerhaue, frustrierte Frauen, Gender-Gaga, Deppin, Trottel, verwirrte Welt, perverse Gendervertreter, Jammerlappen, geistlose Quotenbewegung, Entgleisung menschlicher Gesellschaft und charakterlose Verblödung" schonungslos vornimmt. 

"Die seit Jahren existierende Geschlechterdiskussion ist überflüssig wie der Borkenkäfer!"
Das darf mann ja wohl noch sagen, oder? Walter sowieso. Der nimmt ja das Brett vorm Kopf, nicht als
Blatt vor den Mund!

Beim Thema Borkenkäfer wird dem Professor Oberschlau, der halt an sein Bauholz denkt,
ein wenig widersprochen. Frage dabei: Hat der allmächtige Schöpfer nichts Besseres zu tun, als sich einen völlig unnötigen Schädling auszudenken und ihm auch noch das Leben schenken?



Karli Kauz aus dem Schwarzwald weiß auch was: Der Borkenkäfer ist für die Natur kein Schädling, sondern er hat eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Denn im Wald leben viele Tier- und Pflanzenarten, die totes Holz als Lebensgrundlage brauchen. Der Borkenkäfer sorgt dafür, dass sie immer genug davon finden. Deshalb ist er für das natürliche Gleichgewicht im Wald sehr wichtig.
Ob der Borkenkäfer ein Schädling oder ein Nützling ist, hängt davon ab, ob in einem Wald Bauholz produziert oder die Natur geschützt werden soll.


Aber auch bei renitenten Frauen wie Alice Schwarzer hat Walter eine Superlösung. Sein Blutsfreund Max darf sie im Buch am Schluss des Männer-Frauen-Kapitels sarkastisch als Frage aussprechen: "Was muss man tun - um die unzufriedenen Frauen zu befriedigen?" Ja, was? Bissle feige, der Max, gell.

Ein bisschen Sex muss sein. Obwohl, beim Kapitel über die 68er flippt Walter schier aus, treibt fast ab zum Porno-Schreiberling: "Freie Liebe ohne Ehering, Sex ohne Risiko, leben ohne Arbeit!"

 Keine Lüge: Ignaz Walter liebt alle klugen und hübschen Frauen. Zumindest in den unzähligen Bildern seines Glaspalast-Museums.

Igitt - "Pseudointellektuelle und Frauen waren die Basis auf welcher dieser Ungeist am besten gedieh. Die Bewegung der 68er verbreitete sich wie Schimmel im feuchten Keller."

Nun haben wir den sauren Apfel: "der Schneemann wird zur Schneefrau, aus dem Pfefferstreuer die Pfefferstreuerin, aus dem Trampel die Trampelin, aus dem Feigling wird die Feige." Und total schlimm: Statt Gott gibt es eine Göttin! 

Noch eine Idee: Wie wär's mal mit einer Ignazin?

Momento, Feige! Was ist damit? Ist hier eine verbale sexuelle Belästigung zu entdecken? Die geöffnete Feige symbolisiert das weibliche Geschlechtsteil, die Vulva. Im Italienischen hat das Wort "Fica" diese Bedeutung. Mensch, Walter, hier hätten wir uns ausnahmsweise mal mehr Text von dir gewünscht.

Völlig klar ist mir, dass du keine Affen mit der Anfertigung der informativen Grafiken in deinem Mega-Welterkläungswerk betreut hast. Die hätten's sicher nicht so schlecht irgendwo rauskopiert, da bin ich mir sicher. 

Leider erfahren wir von dir nicht, wer diesen Schöpfer geschaffen, also geschöpft hat. Das ist doch die Frage aller Fragen. Ich wüsste sogar die Antwort: Ignaz Walter natürlich! Kannst du für die nächste Auflage deines Buches ruhig abschreiben.

Ha ha ha ! So sieht der überbordende Walter-Humor aus, der für ein ganz besonderes Lese-Vergnügen mit Sinn sorgt. 

Augsburg ist Zukunftsstadt. Was sagt uns Augsburgs klügster Mensch aller Zeiten über über unsere Zukunft im Jahre 2070, über die Gründe einer Ausrottung, eines Weltuntergangs, in seinem  Schwatz-, äh, Schwarz-Buch dafür voraus? Flüchtlings-Tsunami, Weltuntergang durch verheimlichten Labor-Terror, Bakterien als Menschenkiller in Großkliniken, Zaubermedikamente für die Viehzucht, schreckliche Erdöffnung, Giga-Asteroiden aus dem All, zerstörerische Fehlzündungen der Sonne, Atombomben auf Deutschland könnten die Menschheit ausradieren, oder gar durch einen totalen Stromausfall. 

Walter malt uns ein Horror-Szenario aus ohne Strom. 

Gleich an erster Stelle hätten wir kein Licht und der Kühlschrank würde warm. Nicht auszudenken, Sternekoch Flori könnte seinem Schaumschläger-Quartett keinen Hirschbraten, der im Kühlschrank aufbewahrt wird, mehr servieren. Magen und Hirn leer! Gut wär dabei allerdings, dass der Ignaz Walter kein Buch mehr herstellen lassen könnte ...


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Lieber Ignaz, wir stimmen deiner Werbung zu: Jawoll, dein Buchwerk ist ein Verdruss, äh, Genuss, für jeden Leser. Von Anfang bis Ende muffig, äh, amüsant und langweilig, äh, spannend geschrieben, vermittelt es dem Leser viel Mist, äh, Information und große Ödnis, äh, Unterhaltung, kurz, das reinste Leser-Betrügen, äh, Lese-Vergnügen!
Wir mussten oft, sehr oft lachen, lauthals. Geile Sprachtollerei, du sagst es! Eine echte Lachnummer!

Dein Franz-Josefine
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Das schwarze Buch von Ignaz WALTER
Hardcover, Leinen, 608 Seiten
ISBN 978-3-00-064911-0
Herausgeber: M+F Media und Facility GmbH,
Böheimstr. 8, 86153 Augsburg
27,40 €
(Jeglicher Gewinn aus diesem Werk geht an eine gemeinnützige Stiftung
für Hilfsbedürftige Menschen)


Sonntag, 26. Juli 2020

Sonntags-Bildla


Es gibt einen Mann in Augsburg, der verehrt zutiefst königlich unsere neue hübsche und kluge OberBürgermeisterin Eva Weber. Nein, der heißt nicht Florian!

Die Augsburger Gastronomie wird aus der Corona-Katastrophe gerettet!

Hinweis: Mit dem Augsburger Stadtmarkt gehts abwärts!

Gibts als Parkplatz-Freihalter in Augsburg auch Honorar?

So schön bunt gestaltet ein neues asiatisches Lokal
in Augsburg seinen Spielplatz-Raum für die Kleinen.

Neues Kochbuch für Augsburger Veganer:
Also wir sind nur drei daheim!

Mobilität und Lebensfreude ist hier super dargestellt!


Bit-Coin Shop in der Frölichstraße ist plötzlich leer?
Ausgeraubt?
Von der Augsburger Stadtkasse zur Schuldentilgung?

Hey, Klima-Camper, wie sollen jetzt ohne diesen schönen Parkplatz unsere besten Stadträte ins Rathaus kommen?

Fahndungsbild von unserem Herr Ausgeber. Also, so finden sie ihn nie ...

Weist dieses große Fass auf eine neuartige Open-Air-Brauerei in Augsburg hin?

Und wir dachen immer, die Straßen, nur nach Nummern benannt, sei eine Idee aus Mannheim.
Auf jeden Fall spart es Ärger durch unliebsame Namensgeber wie Hitler, oder Mussolini, oder Egk oder Welser, oder Fugger.

Damit unser Herkules nicht infiziert wird ... sonst schlägt er brutal zu.


Kein Problem, wir sind es doch gewohnt, dass hier die Schrauben locker sind.


Die bekannte Rassismus-Beauftragte Christiane Kassama ist voll dagegen: 
"Jim Knopf wird leider noch oft gelesen. Jim Knopf reproduziert viele Klischees, zum angeblich typischen Wesen und Äußeren von Schwarzen. Jim Knopf ist so, wie sich Weiße ein lustiges, freches, schwarzes Kind vorstellen."



Rollende Bäume im Bahnhof!

  Die Alt Augsburg-Gesellschaft ist immer für durchschlagende Ideen in der Augsburger Stadtgestaltung gut. Nachdem sie Bäume auf dem Rathaus...