PHILHARMONISCHES ORCHESTER VERABSCHIEDET PRÄSIDENT BUSH!
DIE ZUHÖRER SIND BEGEISTERT-ALLERDINGS ERST NACH DER ZUGABE!
* Mit dem "Hoe-Down" von Aaron Copland verabschiedete das Philharmonische Orchester Augsburg bei seinem Neujahrskonzert den amerikanischen Präsidenten George Bush in den (verdienten?) Ruhestand.
* Unter der Leitung von Kevin John Edusei, unserem Augsburger Dirigenten-Obama, der für den erkrankten GMD Piehlmayer einsprang (was ruhig öfter vorkommen darf) und der humorvollen Moderation von Mischa Kreiskott entfesselten unsere völlig enthemmten Musikusse ein musikalisches Rodeo.Wer nun Pferd und Reiter war, sei der Betrachtungsweise unserer Leser überlassen.
* Danke, liebes Augsburger Orchester, dass ihr Euch völlig übernächtigt vom Silvestertrubel ins Theater geschleppt habt, um Eure Zuhörer zu beglücken. Was nicht immer leicht war... Ihr machtet gute Miene, als die zum Großteil hörgerätebewaffneten, grauhaarigen Konzertbesucher Carl Maria Webers "Aufforderung zum Tanz" frühzeitig mit Applaus bedachten.
* Bei Glinkas "Ouverture" habt ihr Euch genussvoll in die Kurve gelegt und das "Intermezzo" des revolutionären Kettenrauchers und Bordellbesuchers Pucchini brachtet ihr emotionsgeladen unter die überalterte Zuhörerschaft. Die jedoch- das muss auch gesagt werden- die Konzertsäle erst richtig voll macht und den Kulturgeldbeutel füllt.Auch im zweiten Teil habt Ihr heldenhaft versucht, mit Hector Berlioz und Zoltan Kodaly die Leutchen von ihren walzerseligen Neujahrsgelüsten abzubringen.Mit zweifelhafem Erfolg.
* Der Applaus war eher zurückhaltend.Erst als Ihr die Zugaben rausgerückt habt, verwandelte sich das Theater in einen Hexenkessel.Die "Blaue-Donau" schwappte über lilastichige Dauerwellen und brachte Zahnprothesen und Glitzeroberteile außer Kontrolle.Mit "Blitz und Donner" von J. Strauß und dem "Radetzkymarsch" gab es kein Halten mehr.Der Saal geriet unter donaumonarchisch-frenetischem Händeklatschen außer Kontrolle.
* Euer Dirigent hat Euch dann noch zu einer FÜNFTEN Zugabe gezwungen. Das wenn die Gewerkschaft wüsste.Wir von der ASZ danken Euch für den vergnüglichen Abend und trinken noch a Vierterl Veltliner auf Euch!
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