Rater, ratter. Bis zu 400 Güterzüge in 24 Stunden fahren bald durch unseren Bahnhof. Toll. |
Die Spatzen pfeifen es längst von allen Dächern: ab 2016 verliert nach den Plänen der Bahn Augsburg fast vollständig die ICE-Züge nach Berlin und Hamburg. Der verbleibende Rest ist so uninteressant und ohne Anschlüsse, dass er dann nach wenigen Jahren mangels Fahrgäste ebenfalls gestrichen werden kann.
Lediglich unsere Politiker, die IHK und die Lokalpresse schweigen das Thema konstant und wie bestellt tot. Es passt halt so gar nicht zu den PR-Orgien um den „neuen Hauptbahnhof“.
Dabei wird letztlich alles nur halb so schlimm: wir bekommen sogar vielmehr Züge, als wir verlieren: bis zu 400 (in Worten: vierhundert) Güterzüge in 24 Stunden! Alle 8 Minuten gibt es dann eine Güterzugverbindung nach München, das ist mehr als der S-Bahntakt der Landeshauptstadt.
Um ein zündendes Werbekonzept für dieses Superangebot zu finden, hat sich nun ein Mitarbeiter der beauftragten Agentur selbst auf die Reise gemacht, um authentische Erfahrungen mitzubringen.
Dabei scheint allerdings etwas nicht ganz nach Plan verlaufen zu sein, so konnte die fehlende Heizung anscheinend nur durch inneres Aufwärmen ausgeglichen werden, was dann prompt in unzutreffender Weise als Alkoholisierung missdeutet wurde. Er soll am Oberhauser Bahnhof versumpft sein.
Bei der offiziellen Eröffnungsfahrt des Kargocityexpress (KCE) wird OB Kurti Gribl und Ministerpräsident Horstl Seehofer einen Modell-Kesselwagen mit Augsburger Kulturhauptstadtwasser für seine Spielzeugeisenbahn in Ingolstadt überreichen und so den Dank der Stadt für die großzügige Überlassung der vielen Güterzüge zum Ausdruck bringen, weil damit Augsburg zum größten Güterzugdurchlauf von ganz Deutschland wird.
Oder man füllt das Sickerwasser aus dem Müllberg ein, dann kann man den Horstl damit waschen, wobei der sicher ein wenig eingeht und unser Kurti noch größer rauskommt um erster schwäbischer MInisterpräsident von Bayern zu werden.
Sollte das mit der Wasserkultur nichts werden, ließe sich nämlich jetzt ein Antrag auf „Kulturhauptstadt der Güterzüge" stellen.
Wie aus Insiderkreisen verlautet, fahren die KCE`s in Richtung Süden von Gleis 6 ab, die nach Norden von Gleis 5. Für einen reibungslosen und bequemen Zugang sorgen die von den Stadtwerken finanzierten Rolltreppen.
Fahrkarten gibt es vorläufig im hübschen Infocontainer auf der Baustelle. Im Internet
findet man das Angebot unter www. melcerticket.de
Und nun: Gute Reise!
Unsere ukrainische Putzfrau meint: "An kalten Tagen die Wolldecken nicht vergessen!"
Augsburgs Steigerung: Schön, schöner, Bahnhof. |