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Hier ist der Stadtrat zu sehen, der Ärger hatte. Er hat sich nun mit einer Perücke verkleidet, damit ihn die sensationsgierigen Medien nicht ins grelle Licht des Verderbens zerren können.
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Es geschah in Augsburg, neulich: Ein Augsburger Stadtrat soll sich mit seiner Frau einen Kampf mit Männern von der Drogenfahndung geliefert haben. Es ging um ihren Sohn. Dieser soll nach Ansicht der Drogenfahnder als Rauschgift-Dealer unterwegs gewesen sein. Sie wollten sein Zimmer in der elterlichen Wohnung durchsuchen. Die Eltern wollten das angeblich mit Gewalt verhindern. Dabei soll es zur Rauferei gekommen sein.
Eine spannende Augsburger Weihnachtsgeschichte.
Vielleicht wollte dieser Stadtrat nur die Ehre seiner Familie retten? Vielleicht glaubte er an einen Überfall? Vielleicht wusste er genau, dass sein Sohn unschuldig ist? Wir wollen nicht, dass ein Augsburger Stadtrat, selbst wenn er bei der CSU wäre, fälschlicherweise an den Pranger gestellt wird.
Darum lassen wir jetzt einen Mann zu Wort kommen, der sich als Augenzeuge des spektakulären Vorfalls ausgibt. Er will als Mr. Y. bezeichnet werden. Unser Außendienst-Redakteur Bruno Müller von der Bayerischen Nachrichtenagentur hat ihn heute mal angerufen und ausgequetscht.
Unser geheimer Augenzeuge, Mr. Y., will die Wahrheit kennen. Er ist etwas erkältet. Aber wir befragten ihn trotzdem und er stand uns exklusiv Rede und Antwort.
ASZ-Frage: Wir haben gehört, es soll zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, als die Augsburger Drogenfahndung die Wohnung eines Augsburger Stadtrats durchsuchen wollte. Wissen Sie was darüber?
Mr Y.-Antwort (mit heiserer Stimme): Es war alles ganz anders!
ASZ-Frage: Man sagt, die Drogenfahnder klopften nachts um 23 Uhr an die Wohnungstüre des Stadtrats.
Mr Y.-Antwort (mit heiserer Stimme): Es war alles ganz anders!
ASZ-Frage: Die Beamten sollen zum Stadtrat gesagt haben, dass sie das Zimmer des Sohnes durchsuchen wollten.
Mr Y.-Antwort (mit heiserer Stimme): Es war alles ganz anders!
ASZ-Frage: Der Sohn des Stadtrats soll laut den Drogenfahndern einer Frau in einem Hotel Marihuana verkauft haben.
Mr Y.-Antwort (mit heiserer Stimme): Es war alles ganz anders!
ASZ-Frage: Eine Angestellte im Hotel soll das Marihuana gerochen haben. Oder war es die Chefin des Hotels?
Mr Y.-Antwort (mit heiserer Stimme): Es war alles ganz anders!
ASZ-Frage: Der Stadtrat soll seine Wohnungstüre vor den Drogenfahndern heftig zugeschlagen haben und somit den Eintritt verwehrt haben.
Mr Y.-Antwort (mit heiserer Stimme): Es war alles ganz anders!
ASZ-Frage: Die Frau des Stadtrats soll einem Drogenfahnder mit der Faust ins Gesicht gedonnert haben.
Mr Y.-Antwort (mit heiserer Stimme): Es war alles ganz anders!
ASZ-Frage: Wir bedanken uns für Ihren ausführlichen Augenzeugenbericht. Hoffentlich können wir damit einen unschuldigen Stadtrat von einem unseligen Verdacht befreien, der auf ihm lastet.
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Für den Augsburger haben unsere Lokalpolitiker viel Zeit. Aber was ist mit ihren Kindern? Für die haben sie dann ja leider keine Zeit. Verwahrlosen die dann bis hin zu Kiffern und Drogen-Dealern?
Wobei das sicher nicht für OB Gribl und seine christlich-sozialen Parteikollegen gilt. Denn diese legen nicht nur großen Wert auf ein heiles Familienleben, sind total gegen alle Drogen und kooperieren immer bestens mit der Staatsmacht. Schön, wenn diese Datschi-Poltiker ihre Stadt lieben, aber sie sollten auch ihre Kinder lieben. |
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Entschudigung!
Natürlich entschuldigt sich unsere Redaktion für diesen Beitrag öffentlich. Aber gleich auch für alle anderen Beiträge im alten Jahr. Tut uns alles schrecklich leid. Wir wissen es selbst nicht, wie uns der ganze Schmarrn passiert ist! Und wenns sein muss, entschuldigen wir uns gleich auch für die Redaktionen der anderen Medien!