Mittwoch, 27. November 2013

Wo ist der Kaiser? Vermurkst? Abgemurkst, oder?




Doku-Bild: Am Augsburger Königsplatz war mal ein echt schönes Hotel: Der Kaiserhof. Es wurde abgerissen für ein modernes Augsburg.


Doku-Bild: Der neue Kaiserhof um 1973, ein Flop aus Beton und Glas des modernen Augsburgs. (Bilder von einem PR-Bericht aus der SNP)

Das Augenmerk des Datschiburgers richtet sich auf den umgebauten Königsplatz (früher auch mal kurz Adolf-Hitler-Platz), speziell die "Kaiserhof-Kreuzung". 

Aber: viele Menschen fragen uns, wo ist hier ein Kaiserhof? 

Tja, sehen tun wir am Königsplatz leider auch keinen. Nur paar Betonbunker ringsum. Von Stadtsparkasse und LechElektrizitätswerke. Und noch einer, an der Ecke Hermanstraße, von dem wir gar nicht wissen, zu wem er gehört.

Nach ein paar Minuten kruschteln in unserem Archif haben wir ein paar Dokumente zum Thema Kaiserhof entdeckt. Der Name scheint nicht von einem Hof zu kommen, in dem ein Kaiser lebte oder spazieren ging. Nein, es soll ein altes Hotel gewesen sein, das den Namen Kaiserhof trug. 

Aber wo ist dieses alte Hotel Kaiserhof geblieben? Darüber wurde in den frühen 1970ern ein Betonklotz gebaut, der sich als Einkaufscenter "Kaiserhof 2000" nannte. 

Ein Flop. Ein gewaltiger Flop.

Später war noch eine Weile ein Tanzlokal mit so schönen Namen wie "Waikiki", oder "Wir um die 30" dort angesiedelt. Verblieben ist von damals nur noch Optik Petrak im Erdgeschoss. Irgendwann zog im Keller die Disko "Yum" ein, die lange Zeit auch nur als "das Loch" bekannt war.

Hier ist auch ein Supermarkt, der anscheinend völlig unbekannt ist, denn alle schreien nach einem Supermarkt in der Augsburger City, der völlig fehlt. Sogar ein kleiner Bäckerstand hat sich am Eingang zu diesem Phantom-Supermarkt in einer Ecke angesiedelt, wie ein Pilz am vermodernden Baumstamm.

Nun wird der Beton-Glas-Säule an der Ecke Hermanstraße/Halderstraße nur noch als düsteres Gebäude wahrgenommen, das vielleicht zur Stadtsparkasse nebenan gehört.

Die Frage ist: warum existiert eigentlich noch der Name "Kaiserhof-Kreuzung", wo es doch hier weit und breit keinen Kaiserhof mehr gibt? 

Hm, das gehört halt zu den modernen Rätseln unserer tollen Stadt.

Vielleicht finden ja unsere emsigen Archäologen bei den Umbauarbeiten noch paar Steine des ehemaligen Hotels? Und natürlich werden wir erleben, dass irgendjemand nach einem Kaiserhof-Museum schreit. 

Wenns keiner tut, dann tun's wir!




Bühne frei!

Nachdem diese Künstler-Bühne aus der ehemaligen Fußgängerzone Maximilianstraße verbannt wurde, hat sie jetzt einen Superplatz erhalten. Dire...