Bayrischer Trachtenschmuck, voller Talismane und geheimer Zeichen, verraten von Karin Brandl. |
Exklusiv-Interview mit der Haunstetter Künstlerin Karin Brandl für die Augsburger Skandalzeitung
Karin Brandl in ihrem Atelier. |
ASZ: Was heißt ‚extrem bayrisch‘ - ist das nicht ein Skandal hier, wo alle so gemäßigt sind?
Karin Brandl: Also, Augsburg ist aber schon zweihundert Jahre bayrisch. Und extrem. Wir sind hier unheilvoll mit bürokratischen Extremen gesegnet. Da braucht es dann schon Kunst oder Satire, am besten extrem bayrische.
ASZ: Ihr Kunstwerk heißt ‚Charivari - Gamsbärte‘. Was steckt dahinter?
Karin Brandl: Schau‘n Sie, wenn es irgendwo nicht mit rechten Dingen zugeht, dann verlasse ich mich auf die alte Hex‘nkunst meiner niederbayrischen Heimat. Filz kommt vor, wenn man unter dem Bettstatt‘l kehrt, pflegte meine Oma immer zu sagen. Genau das macht meine Kunst - es ist ein Ausfilzen.
ASZ: Ja das sieht man deutlich. Aber was ist ein Charivari?
Karin Brandl: Ein bayrischer Trachtenschmuck, voller Talismane und geheimer Zeichen, und der Gamsbart ist ein wogender Pinsel am Trachtenhut. Da geht es vor allem darum, wer den Größten hat ... Meistens sind Gamsbärte schwarz, aber es gibt auch rote, wie auf meinem Bild.
ASZ: Das sind doch keine Echten?
Karin Brandl: Nein, aber mit meine Gamsbärt‘ kannst unter‘m Bettstatt‘l kehren. Und Sie sehen ja, was rauskommt. Sogar ein altes Zweimarkstück mit FJS, und jede Menge Filz.
ASZ: Verstehe. - Danke für das Interview.