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So stellen wir uns die Augsburger Stadträte bei großer Hitze vor. |
Damit der neue Hitzeaktionsplan der Stadt Augsburg von der Bevölkerung wahrgenommen wird, hat die Stadtregierung großartige Ideen entwickelt.
Inmitten der schweißtreibenden Realität des Klimawandels hat die beschauliche Stadt Augsburg, stets ein Hort der Innovation und des unkonventionellen Denkens, einen revolutionären Aktionsplan gegen Hitze ausgerufen. Während andere deutsche Metropolen auf schnöde Sprühnebelanlagen oder klimatisierte Wartehäuschen setzen, geht Augsburg den empathischen Weg der direkten menschlichen Interaktion.Das Herzstück dieses bahnbrechenden Plans: Bei sengenden Temperaturen stellen sich die 60 ehrenwerten Stadträte persönlich als Schattenspender zur Verfügung!
Ein Novum in der Geschichte der deutschen Stadtpolitik! Natürlich, die Körpergröße spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle. So dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger auf eine Art Lebend-Sonnenschirm-Dienst freuen, bei dem jeder seinen persönlichen Lieblingsschattenwurf, vom imposanten Fraktionsvorsitzenden bis zum eher kompakten Ausschussmitglied, wählen kann. Eine wahrlich bürgernahe Lösung, die den Stadträten zudem die Möglichkeit gibt, ihre Standfestigkeit in jeder Hinsicht unter Beweis zu stellen.
Doch damit nicht genug des kreativen Überschwangs! Um die hitzebedingte Lethargie in den Köpfen der Bevölkerung zu vertreiben und gleichzeitig die kulturelle Ader der Stadt zu fördern, wird ein Wettbewerb für Hitze-Gedichte ins Leben gerufen. Bürger aller Altersklassen sind aufgerufen, ihre poetischen Ergüsse über glühenden Asphalt, schmelzendes Eis und tropfende Nasen in wohlgeformte Verse zu gießen. Die besten Werke werden feierlich prämiert – vermutlich im kühlsten Raum des Rathauses, falls dieser nicht gerade von schwitzenden Stadträten belegt ist. Man munkelt, der Hauptpreis könnte eine Dauerkarte für das städtische Freibad sein, gültig auch an Tagen, an denen es regnet.
Augsburg zeigt einmal mehr: Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch die Kreativität!
Unsere ukrainische Putzfrau hat schon mal gedichtet:
Die Sonne brennt,
der Schweiß rinnt,
Kein Lüftchen weht,
der Tag verrinnt.
Der Asphalt glüht,
die Luft steht still,
Ein kühles Bad,
das wär' mein Will'.
Ventilator dreht,
bringt kaum Wind,
Der Durst ist groß,
ich werd' noch blind.
Ach, Sommerhitze,
welch eine Last,
Bevor der Schatten mich erfasst.