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Eine gewaltige Milch-Welle bricht über die Geburtstagsgäste von Theo Knüller herein. |
Der feine Duft von Schweizer Käse und der bittere Beigeschmack entgangener Steuereinnahmen lagen in der Luft. Rolf Hodenklau, unser Möchtegern-James-Bond vom Verein der "Ausgesaugten Steuerzahler", hatte sich in die Geburtstagsfeier von Theo Knüller eingeschlichen. Knüller ist der berühmt-berüchtigte Molkerei-Mogul aus einem kleinen Ort bei Augsburg, der in den Medien genüsslich als "Steuerflüchtling" zerlegt wird, seit er sein milliardenschweres Milchimperium von Deutschland in die steuerfreundliche Schweiz verlegt und seine Firmenzentrale geschickt in Luxemburg platziert hatte. Rolf wollte endlich mal wieder einen starken Skandal in seinem Schwarzbuch über verschwendete Steuergelder bringen. Er war sich sicher, bei diesem dubiosem Geburtstagspublikum würde er auf einige Steuerskandale stoßen.
Getarnt mit einem viel zu engen Smoking und einem Namensschild, auf dem "Milchbubi-Fan" stand, mischte sich Rolf unter die Crème de la Crème der internationalen Käse-Elite. Er nieste theatralisch, als er an einer Skulptur aus Emmentaler vorbeikam, und murmelte: "All diese Löcher, genau wie in unseren Steuereinnahmen!" Niemand hörte es, was Rolf die perfekte Gelegenheit gab, seine Rolle als Undercover-Agent zu genießen.
Er belauschte Gespräche über Offshore-Konten, fragwürdige Firmengeflechte und die Vorzüge, "keine lästigen Sozialabgaben" zahlen zu müssen. Rolf kritzelte eifrig auf einen Notizblock, der eigentlich eine Serviette war. Er fühlte sich wie ein einsamer Wolf auf der Jagd, umgeben von einem Rudel reicher Schafe, die nicht wussten, dass er kurz davor war, ihre Wolle zu scheren.
Das ist leider ein falsches Bild, es zeigt nicht unseren Rolf von Hodenklau! |
Als Theo Knüller, ein Mann, dessen Umfang beinahe dem seines Milchgeschäfts entsprach, das Mikrofon ergriff, um eine Rede über "unternehmerische Freiheit" und "unnötige staatliche Gängelung" zu halten, konnte Rolf sich ein Grinsen nicht verkneifen. Theo beendete seine Rede mit einem hochmütigen Lächeln und den Worten: "Ich habe in meinem Leben viele Herausforderungen gemeistert, aber die größte war es immer, den deutschen Staat davon abzuhalten, meine Gewinne abzuschöpfen!"
Da erstarrten Theo und seine Geburtstags-Gäste, selbst Alice Eitel wurde blass wie beste Knüller-Milch. Voller Wut öffnete Theo die Schleuse seines Milch-Stausees, damit Rolf hinweggeschwemmt würde. Als die Milchflutwelle grollend näherkam, zögerte Rolf keine Sekunde. Während andere Gäste panisch nach dem Notausgang suchten, erspähte er seine Rettung: eine riesige Scheibe besten Emmentalers, die als Dekoration diente. Mit einem beherzten Sprung landete er auf der glitschigen Oberfläche. „Heiliger Datschi!“, rief er, während er auf seinem käsigen Surfbrett über die schäumenden Milchwellen ritt, direkt der Freiheit entgegen!