Der Augsburger Verlag und Buchgroßhändler Weltbild scheint gerettet zu sein. Einige wichtige Fragen an Tim Boßmann klären die aktuelle Situation. Er ist der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats von Weltbild. Er lebt in Augsburg in der Jakobervorstadt und geht gerne in Kneipen wie Thing und Schroeder. Früher war der ehemalige Journalist für das Marketing bei dem Weltbild-Ableger Jokers zuständig.
Herr Boßmann, wie ist Stimmung in der Weltbild-Belegschaft?
Sehr von Erleichterung geprägt. Die Fortführung des Unternehmens als Ganzes war das große Ziel der Gewerkschaft und des Betriebsrats. Wir sind jetzt einen großen Schritt weiter.
Das Unternehmen ist auf Spur? Laut Pressemitteilung soll vor allem der Onlinebereich künftig für Wachstum sorgen. Haben Sie keine Angst, dass sich dahinter nicht doch Kürzungen verbergen könnten?
Es wurden gute Maßnahmen eingeleitet. Jetzt geht es darum, wie diese umgesetzt werden. Im Kern muss Weltbild ein Multi-Channel-Händler bleiben. Auch auf der Mitarbeiterversammlung gestern war nicht die Rede davon, diese Multi-Channel-Strategie zu Gunsten einer auf Online ausgerichteten Strategie aufzugeben. Für uns wichtig sind existenzsichernde Arbeitsbedingungen. Diese sind aber noch nicht fertig verhandelt.
Glauben Sie, dass die neuen Eigentümer auch eine neue Geschäftsführung einsetzen werden?
Von Carel Halff und Martin Beer hat man seit Wochen, seit Arnd Geiwitz zum starken Insolvenzverwalter wurde, nichts mehr gesehen oder gehört. Ich würde mich sehr wundern, wenn die alte Geschäftsführung wieder auf ihre Sesseln Platz nehmen würde.
Das ganze Interview mit Börsenblatt des deutschen Buchhandels.