Bild: Hm, wer hat uns dieses gut gefüllte und schön gestaltete Geschenk-Kuvert heute zukommen lassen?
Heute fanden wir eine tolle Post mit einem dicken Kuvert in unserem verhauten Briefkasten im Hinterhof, mit unserer Geheimadresse.
Vorsichtig packten wir das luftgepolsterte Kuvert aus. Natürlich haben wir vorher einen Bomben-Experten herbeigerufen, denn wir wissen ja, dass wir ein paar Feinde haben. Zuerst fiel uns aus dem geöffneten Kuvert ein Brief in die Hand, den wir staunend lasen.
Der Inhalt erfreute uns dermaßen, dass wir sofort unsere Chefredakteurin in den nächsten Supermarkt schickten, mit sämtlichen leeren Flaschen, damit sie uns vom Flaschenpfand eine volle Flasche Schanps zum Feiern mitbringen konnte.
Der Brief, der alles erklärt.
Wir werden ihn einrahmen.
Aber wir waren dann voller Freude, als wir eine süße Plüschfigur aus dem Kuvert purzeln sahen. Ein roter Drache mit einem roten Halstuch im Western-Stil, auf dem wir lesen können: "25 Jahre".
"Hm, aber Euer Deppenblatt ist doch noch gar nicht so alt", meldete sich unsere ukrainische Putzfrau die gerade über unseren schrottreifen Redaktions-Computer mit dem Klitschko in Kiew chattete.
Durch das beschriftete knappe Trikot des kuscheligen Geschenktieres konnten wir bald erkennen, dass der kleine rote Drache ein unbezahlbares Geschenk der Firma "Gruber Bau" in Augsburg (Firnhaberau) ist, die sicherlich schnell gealtert ist, als man dort annahm, die Stadtwerke Augsburg würden ohne schriftlichen Vertrag freiwillig keine Kohle rausrücken, um die so heftig gestritten wurde. Angeblich ging es um irgendwelche Baumaßnahmen, die von den Stadtwerken nicht anerkannt wurden.
Bild: Noch wissen wir nicht, was der rote Drache uns sagen soll. Warnung vor der roten Gefahr? Oder: Gruber Bau versorgt sogar die Roten?
Durch das beliegende Schreiben erkannten wir erst, dass wir endlich mal für unsere Mühen mit einem wunderbaren Geschenk von der Augsburger Firma Gruber-Bau belohnt wurden.
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Natürlich veröffentlichen wir hier voller Stolz nur zu gerne dieses wunderbare Schreiben an uns:
Das haben Sie sich E H R L I C H verdient!
Sehr geehrte Chefredakteurin der Augsburger Skandal-Zeitung!
Wie Sie sicher schon erfahren haben, haben wir neulich im Lotto, äh, von den Augsburger Stadtwerken, rund 1,4 Mill. Euro gewonnen. Juhu!
Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir mit dem Finanzbürgermeister Hermann Weber ein bissle verwandt sind und noch weniger damit, dass dieser mit dem OB Dr. Kurt Gribl bestens verbandelt ist, der ja auch als Vorsitzender des Aufsichtsrates bei den Augsburger Stadtwerken einen hohen Posten besitzt.
Wir spenden auch kein Geld an die Stadtwerke, oder die CSU, oder die CSM oder an sonst eine Partei in Not. Nein, wir spendieren nur Ihrer Redaktion einen gebrauchten Getränkeautomat, um den sie uns schon so lange anbetteln.
Also, es ist so, wie Sie bisher immer wieder berichten: Wir haben uns diese 1,4 Mill. Euros hart verdient. Mit Straßen pausenlos auf- und zumachen und auch noch teeren. Das Pflastern überlassen wir gerne anderen Baufirmen. Wir wollen ja keine unnötigen Neider in unserer honorigen Branche. Ein Anruf genügt und schon sind wir mit unseren Baumaschinen unterwegs. Ach, manchmal spüren wir das auch einfach durch die Luft, oder unser Hermännle kommt mal schnell mit dem Radl vorbei ...
Natürlich ist an diesem unseren Geldregen von den Augsburger Stadtwerken besonders Ihre objektive, unabhängige und unkorrupte Berichterstattung verantwortlich.
Dafür wollen wir uns mit dem beiliegenden Geschenk, das wir mit wohlbedacht ausgesucht haben, herzlichst bedanken!
Mit teuren Grüßen
Ihre Schweigerfamilie
Gruber Bau
Augsburg
Firnhaberau
- nicht weit von Bürgermeister Hermann Weber (Hammerschmiede)