Donnerstag, 13. Oktober 2011

Augsburgs Buchläden machen für Island zur Buchmesse ne Deko ...


Foto: Auch die kleine aber feine Buchhandlung am Roten Tor, nicht weit von der Puppenkiste, Ecke Spital-/Kirchgasse, hat eines seiner Schaufenster mit aktuellen Island-Büchern ausgestattet. Die Lese-Insel Island ist dieses Jahr der Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse.
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Die Beat-Kanonen haben überlebt. Neulich mit Roy Blacks Cannons am Ursprung ....


The Cannons auf der Bühne: Uralt-Beat im Ideal von den Überlebenden, Herbst 2011.

Wir standen vor dem Augsburger Club Ideal. Hier, in der Gögginger Straße  28, war früher mal der Club Femina, in dem am 6. Dezember 1963, also am Nikolaustag, die neu formierte Augsburger Rock'n Roll -Combo Roy Black and his Cannons zum ersten Mal auf eine Bühne kletterte und loslegte. Wir, auch Augsburgs aktueller Schlagerstar Gerhard "Sweety" Schönherz und der Punkrockopa Aaron Blöd von Impotenz, standen am Freitag, 7. Oktober, ein paar Tage vor Roy Blacks 20. Todestag vor diesem Gebäude in der Gögginger Strasse, das schon so viele legendäre Clubs hat kommen und gehen sehen: Femina, Big Apple, Clochard, Subway, Kerosin, Ideal. Durch die Türe in den Ideal Club dürfen an diesem Freitag, kurz vor 21 Uhr, nur die Musiker und ihre Techniker. Zwei junge Security-Männer wachen darüber. Es kann noch dauern, bis da drinnen alles aufgebaut ist. Zwei Bands spielen und divers DJs produzieren auf ihren Laptops alten Sixties-Sound wie damals, als der Holbein-Student Gerhard "Blacky" Höllerich beschloss, sich mit den Rock'n Roll-Musikern Dieter Schwedes (Gitarre), Dieter Sirch (Schlagzeug), Helmut Exenberger (Gitarre) und Günter Ortmann (Piano) zu einer neuen Band zu vereinigen. Kamen sie doch von der French Combo, The Stringers und von den Honky Tonks. Für Dieter Sirch an den Trommeln, der mysteriös in Afrika verstarb, kam dann Dolf Beutner. In einer Umbruchzeit, als der amerikanische Rock'n Roll vom englischen Beat in Deutschland abgelöst wurde. 

Yeah! Yeah! Yeah!


Doku: Der Scheibenmacher Matthias Cromme auf der Horst Thieme-Seite
mit seiner neuen Cannons-Platte im besten Retro-Look.

Zuschauer-Rekord

Die beiden jungen Securities wiesen uns darauf hin, dass wir ja auch im nahen Döner-Imbiss warten könnten. Dort wäre es gemütlicher und wir könnten auch noch was essen und trinken nebenbei. Sie probierten gerade neue Geräte aus, mit denen sie sich im Getümmel Alarmsignale zusenden konnten, falls nötig. Wir stellten uns unter einen Schirm mit Tisch vor dem Ideal, der wohl als Rauchertisch für das spätere Publikum gedacht war. Sweety meinte: "Hier draussen, als das noch Kerosin hieß, haben schon über 600 Leute gewartet, als ich da drin aufgetreten bin. Das war Zuschauer-Rekord. Jetzt muss ich hier warten. So ändert sich das Leben." Auch Roy Blacks Karriere hatte Höhen und Tiefen.

 Es wird kühler. Die Bands Pegulan und Beat Kommando schleppen ihre Gitarren und Verstärker rein. Dann kommt Matthias Cromme mit seiner Freundin im Smart aus Freiburg an. Er hatte die Idee zur heutigen Veranstaltung "The last Rock'n Roll Show" im Ideal. Sein kleines Auto ist vollgepackt mit Kisten in denen sich die CDs und Vinyl-Scheiben mit uralten Live-Krachern von Roy Black and his Cannons befinden. Aufgenommen am 26.12. 1964 mit einem Grundig-Tonband TK 23 bei einem Konzert in einem Recreation-Club der Sheridan-Kaserne mit tobenden US-Soldaten. Der Wahnsinn.

(Mehr dazu: http://www.e-thieme.de/roy-black-the-cannons-the-last-rocknroll-show/)

An den Ideal-Wänden als Projektion: Roy Black and his Cannons im Jahre 1964 ...

Bissle umschauen

Wir helfen dem Matthias Cromme und seiner blonden Freundin mit reintragen. Vielleicht können wir dann drin bleiben? Der Einsatz ist vergebens, wir müssen trotzdem noch eine Weile warten. Die Security-Jungs passen zu gut auf. Wir nehmen es ihnen nicht übel. Ist ihr Job. Aber man hat drinnen schon gesehen, dass da ein Herr mit weißem Bart in einer Ecke sitzt und den Aufbau der Bands beobachtet. Es ist Hermann Kleitner, in den Sechzigern auch Hermann the German genannt. Er war auch mal Beat-Musiker. Solist. Er war mit den Cannons und Roy Black auf Beat-Tour unterwegs gewesen. Er war damals ein wilder Hund, wie in seinem Buch "Die Hermann Kleitner Story" nachzulesen ist. Er hat schon mal als Taxi-Fahrer auf gemeine Fahrgäste geballert. Irgendwann, viele Jahre später wurde sein Leben ruhiger. Er heiratete eine nette Frau, bekam Kinder und wurde in einer Augsburger Schule der beliebte Hausmeister. Seit einiger Zeit hat er sich ein Studio zuhause eingerichtet und probt dort mit Sound vom Computer Songs ein wie "Nights in White Satin" von den Moody Blues. Und wer ihn mal live gehört hat, der weiß, dass Hermann the German eine fantastische Balladen-Stimme hat. Eine halbe Stunde nach dem offiziellen Einlass, kommen wir dann rein ins Ideal. Wir schauen uns bissle um. Hermann the German hat alte Fotos dabei. Eines zeigt ihn als jungen Musiker mit Roy Black bei einem Auftritt am 14. November 1965 im österreichischen Linz. Bei einem Gastspiel der Datschiburger Kickers. Roy Black hatte zu dieser Zeit schon einen Solo-Vertrag und hatte ein paar Monate vorher "Du bist nich allein" eingesungen.


Im Ideal-Fall: Gleich wummsen die Beat-Kanonen los ...


Twist- und Slop-Party

Dann gesellen sich zu Hermann the German auf die Bank neben der Bühne noch Sweety und die original Cannons-Musiker Günter Ortmann, Dieter und Peter Schwedes, sowie der Drummer Dolf Beutner hinzu. An den Wänden sind die jungen Cannons mit ihrem Sänger Roy zu sehen. Auch die Anzeige, die das Konzert am 6.12.1963 im einstigen Femina, also genau an dieser Stelle, als Twist- und Slop-Party ankündigte.



Die Wirtin ist hinter Roy her

Wie in dem Buch "Ein Kuss von dir und ich bin happy" über Roy Blacks Karriere nachzulesen ist, stand die attraktive Femina-Wirtin auf den schwarzhaarigen Mädchen-Schwarm "Blacky", der leider sehr schüchtern war. So versuchte sie ihn mit einem Konzert seiner neuen Band in ihre Fänge zu bekommen. Das wird in "Ein Kuss von dir und ich bin happy" so geschildert: 

"Die runde Lichterkugel mit den vielen kleinen Spiegelchen über der Femina“-Bühne drehte sich und warf auf die Hausband Mackis Bettini helle Lichtvierecke, die über die Körper der spielenden Musiker tanzten. Es war wieder ein Talentwettbewerb angesagt. Eine Tänzerin aus Manchester wirbelte mit ihren Mittänzern über die Bühne. Freundlicher Applaus. Allgemeiner Tanz. Die Femina-Band spielte aktuelle  Hits wie „Speedy Gonzales“, „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ oder „St. Tropez-Twist“.

Nach drei Tanzstücken war der nächste Talent-Kandidat beim Femina-Talent-Wettbewerb an der Reihe: Blacky nannte sich der schwarzhaarige junge Mann im dunklen Jackett. Kurz teilte er der Band seinen Wettbewerbs-Titel mit, nahm das Mikrophon in die Hand, holte tief Luft und sang den Elvis-Song: „Are You Lonesome Tonight“. War die gefühlvolle Elvis-Ballade für Roy Black sowieso schon ein Parade-Stück, wurde es über die neue Echo- und Hallanlage der Band das Ereignis des Abends. Sänger und Bandleader Mackis Bettini, ein Show-Musiker mit griechischer Abstammung, der im, schwarzverhängten Cadillac seine beiden Bands in Augsburg und Umgebung dirigierte, drehte neidisch Hall und Echo etwas runter. Dieser Blacky stahl ihm die Schau. 


Roy Black mit Verehrerinnen im Sommer 1964 auf dem Augsburger Rathausplatz.
Beim Open-Air-Konzert der "5 Liverpools" aus England.

Zum Song-Finale ließ sich Roy Black auf die Knie fallen, presste das Mikro an seine Lippen und ver­neigte den Kopf mit den herunterhängenden schweißnassen Haaren. „Blacky, Blacky!“ tobten seine Fans im Femina, die schon seit Stun­den am preiswerten Malagawein nuckelnd auf Blackys Show gewartet hatten. Ein weiblicher Gast warf in ihrer Begeisterung die Blumen aus ihrer Tisch-Vase auf die Bühne zu Roy Black. Die anderen weiblichen Gäste taten es ihr gleich, und es regneten Blumen auf die „Femina“-Bühne. 

Roy Black wußte instinktiv, was er tun mußte, um die versammelten Frauenherzen höher schlagen zu lassen: Er lächel­te sein unnachahmliches Charmeur-Lächeln mit dem tiefen Kinngrübchen, fuhr sich lässig mit den Fingern durch seine Ebenholzfrisur, nahm eine Blume hoch, küsste sie und warf sie ins Publikum zurück. Talentwettbewerbe waren - und sind es wohl noch immer - für die Gastronome die einfachste Methode, um ko­stengünstig junge Bands und -Sänger mit ihren zahlreichen Anhängern in ihre Clubs zu locken.


Roy Black und Hermann the German in Linz, 1965.

Der Sieger erhielt schließlich nur eine Sektflasche. Die rothaarige und großbusige Femina-Inhaberin stellte mit einer großzügi­gen Geste die Siegerflasche Sekt auf den Tisch von Roy Black und seiner Clique. Sie sagte: „Gratuliere, Blacky, Sie singen fantastisch!“ Roy Black schnappte sich die gewonneneFlasche und drehte den Korkendraht auf. Mit ei­nem lauten Knall flog der Sektkorken davon, und ein schäumender Strahl Sekt ergoß sich auf das weit ausgeschnittene Kleid der Femi­na-Chefin. Sie lachte frivol: Lieber Blacky, das müssen sie aber gleich in Ordnung bringen!


Roy Black and his Cannons bei ihrem ersten Auftritt
im Augsburger Club Femina, 6.12.1963. Heute Ideal Club.
Helmut Exenberger (Gitarre), Roy Black (Gesang), Dieter (gitarre)
und Peter Schwedes (Bass).

Sie zog Blacky vom Stuhl hoch und führte ihn mit sich zu ihrem Büro hinter der Theke. In ihrem Büro bat sie ihn, ihr den Reißverschluss am engen Kleid zu öffnen. Roy Black war in solchen verführerischen Situa­tionen ein Neuling. Sie streifte sich das Kleid herunter, trat in Korsett und Straps an das Waschbecken und tupfte langsam ihren vollen Busen trocken. Hol mir doch bitte ein neues Kleid aus meinem Schrank, forderte sie Roy auf, der verlegen herumstand. Mit reifen Frauen hatte er keine Erfahrung. Er öffnete die Schranktüre und fragte: Welches Kleid? Die Feimina-Chefin kam von hinten und schubste ihn in den Kleiderschrank hinein und zog die Türe hinter sich zu. Roy Black kugelte auf der Flucht vor der liebeshungrigen Wirtin durch Nylonstrümpfe, Büstenhalter und glatte Negligös. Mit einem dumpfen Plumps kippte der Kleiderschrank auf den Boden des Feinina-Büros. Gerade als Roy Black die Schranktüren nach oben öffnete und mit weiblicher Reizwäsche bedeckt herausschaute, öffnete sich die Bürotüre und ,,,"

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Auch heute, am 7. Oktober  2011, einige Jahrzehnte später , sind wieder attraktive Frauen im Club. Nicht nur die Wirtin. Auch die Ehegattinnen, Lebensgefährtinnen und weiblichen Fans der Cannons haben sich als Evergreen-Groupies schick gemacht. Bis aus Berlin sind sie gekommen. Kaum präsentierte Matthias Cromme die neue Cannons-Scheibe, hauen die Kanonen, die ihren berühmten Sänger Roy Black überlebt haben, kurz aber heftig rein. Sie bringen den Beat-Hammer "Your Really Got Me" von den Kinks und dann die Kreisch-Orgie "Twist And Shout" von den Beatles. Das wummst richtig. Wie damals im Ami-Club. Zugabe!


The Cannons: Ein alter Wirbelwind zerzaust die jungen Leute im Ideal ...

P.S.: Als der Ideal-Mann hinter der Theke erfuhr, dass Sweety heute Geburtstag hat, gab er für ihn einen Drink aus. Und Sweety begrüßte den Gitarristen und Komponisten Dieter Schwedes, bekannt geworden durch eine Rudi-Carrell-Show, mit dem er die Single "Alles zahl ich dir zurück" aufgenommen hatte, Sweetys Einstieg in die Show-Branche. Und wie singt Sweety auf der Single-Rückseite: "Sekunden, die man noch nicht kennt, sind im Leben der spannendste Moment ...verlier keine Zeit ..."


"In Augschburg ist der Deifl los ..."
Cannons-Schwedes und Gehrard "Sweety" Schönherz.



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Und schon am nächsten Tag traten die Cannons 
bei der Feier zum 20. Todestag von Roy Black in Bobingen auf.



Mittwoch, 12. Oktober 2011

Scheißweiber blasen zur Gegenbeleidigung: "Schley ist Pausenclown für Bierzelt-Toilette!"



Die echte Einfalt ist unschuldig ...


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Falsche Einfalt drischt mit hammerharten Beleidigungen auf echten CSU-Schley ein:


"Schley ist politisch erledigt - kann bestenfalls Pausenclown vor Bierzelttoilette mimen."

Eine gewisse Person, die sich im Internet-Forum einer Augsburger Tageszeitung als "Stencilling" ausgibt und den Anschein erwecken will, als wäre sie OB Dr. Kurt Gribls Geliebte, Sigrid Einfalt, macht jetzt den CSU-Mann Tobias Schley total nieder. Schley soll zu einigen CSU-Frauen in Pfersee und Umgebung - auch zur Einfalt? - "Scheiß-Weiber" gesagt haben.

Die falsche Sigrid Einfalt (Stencilling) schreit und schreibt nun also als Rächerin der Scheiß-Weiber von der westlichen CSU in diesem Forum:


"Klar gings um Posten bei der neuen CSM. Meinen manche wirklich, dass OB Gribl der Chef der Verschwörer war? Der war bestenfalls ein dienstbarer Geist und hat in der Krise beraten.
Und wer ist denn  Tobias Schley? 
Schley ist politisch erledigt - der kann mit seinen abgegriffenen Kreisverband West bestenfalls noch den Pausenclown vor einer Bierzelttoilette mimen ..."


Unsere ukrainische Putzfrau meint: "Ich hoffe, hier kann bald ein städtischer Beleidigungs-Koordinator seine Arbeit aufnehmen."



Der echte Schley ist immer schuld.
Inzwischen wurde er für die Medien zum Watschenbaum der Augsburger CSU. 

Auch die SZ scheute sich nicht, falsche Anschuldigungen gegen Schley zu veröffentlichen ....


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Die Scheiss Weiber auch auf Facebook ....

Augsburgs Radios: Schnarchzapfen auf Sendung?



Bild: Fantasy-Häberle mit Kim Wilde, einst. Nun ist Melcers schönlebiges Fantasyland abgebrannt ...


In der zweiwöchigen Augsburger Kulturzeitschrift "a3kultur" nimmt sich in der aktuellen Ausgabe eine gewisser Aaron Blöd die Augsburger Privat-Radios zur Brust, bis sie vor Schmerz aufheulen:

"Hören Sie Radio? Auch Internetradio? In letzter Zeit stelle ich fest, dass immer mehr Leute Internetradio hören. Auch in den Kneipen steht oft ein Laptop hinter der Theke, über das ein Internetsender reinkommt. Warum? Tja, das ist Musik ohne dauernd doofes Gequatsche und blöden Werbekäse zwischendrin. Völlig nervenschonend ohne quasselige Nervensägen, die sich Moderatoren nennen. Diese versprechen unsFrühstücksvergnügen, aber es ist die reinste Morgenfolter, was die mit unseren Ohren veranstalten, wenn wir das Radio einschalten und womöglich einen Augsburger Lokalsender einstellen. Lustigwitziggutelaunelaberlabernervnerv. Dazu irgendein Gedudel, das von der Musikindustrie gesponsert wird, damit die auch mal wieder ein paar von ihren langweiligen Scheiben bekannt machen können.





Ach, wie heroisch wurden die ersten Lokalradios betrieben. Ich denke an Radio Kö und Skyline. Auch RT1 hatte sich einst unter dem Redaktionschef Florian Pittroff mit aktuell recherchierten Nachrichten aus der Region einen guten Namen gemacht. Was ist geblieben? Geisterpfarrer Tuiach und Herr Staun als Datschi-Humoristen, die uns im Augschburger Spätzle-Slang klarmachen, dass wir dazu verdammt sind, in der tiefsten Provinz auf den einen oder anderen Höhepunkt aus dem Radiolautsprecher harren zu müssen. Gut, Klassik Radio hat hohes Niveau, zumindest der Sendemast ist ganz weit oben, auf dem Hotelturmdach. Immerhin ..."



Weiterlesen bei:  


http://www.a3kultur.de/pages/topics/lustigwitziggutelaunelabernerv.php


Strom gesperrt? Kein Problem ...


Bild: Ist bei dir mal wieder der Strom gesperrt, lieber Datschi? Kann vorkommen. Energie wird ja immer teurer und bald unerschwinglich. Wir haben die Lösung für dich: Für 1 Euro bekommst du in Augsburg Strom! Wo? Beim Parkplatz für Wohnmobile, an der Wertach, zwischen dem Restaurant Fischerstuben und dem Etap-Hotel. Direkt vor der Kettlerei Große. Da bisch elektrifiziert, gell ...
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Dienstag, 11. Oktober 2011

Augsburgs neue Journalisten-Stars ...

In den letzten Monaten wuchsen in den Augsburger Zeitungen neue Schreibgrößen heran. Mit einem neuen Erzählstil und einem anderen Blick und mit Sätzen, die an Tabus kratzen, auf altbekannte Dinge zwischen und Wertach anders blicken. Sie begeistern ihre Leser mit frischen und fröhlichen Reportagen und Meinungen.

Jürgen Kannler
vom Blatt "a3kultur" macht immer bessere Reportagen durch die Augsburger Häuser, Gassen und Plätze. Angefangen von der Stadtmarktgaststätte bis zum Schwimmen durch die Kanäle und einfach mal über die Stimmung in einem sogenannten Glasscherben-Viertel wie Oberhausen:

"Auch die Versorgungslage nach 22 Uhr ist in  Oberhausen bestens gesichert. Das vor allem bei  Taxifahrern beliebte Restaurant Zip Zip im legendären  ehemaligen Ulmer Hof ist eine solche Anlaufstelle. Bis in die frühen Morgenstunden  werden hier Suppen, Grillgerichte, Desserts und  Getränke serviert. Das Publikum ist erwachsen  und weniger betrunken als in den Dönerbuden  an der Maximilianstraße. Vielleicht verträgt es  aber auch nur mehr und macht aus seinem  Rausch nicht so ein Theater. Oder die Leute  haben hier einfach kapiert, was es heißt, den  anderen so zu nehmen, wie er ist ..."


Hier ist mehr über Kannlers Oberhausen zu lesen:
http://www.a3kultur.de/pages/topics/oberhausen.php




Bild: Mit Herz und Hirn erzählt uns Kannler von Augsburgs wildem Stadtteil Oberhausen. Wir hätten gerne mehr davon gelesen ...


Siegfried Zagler 
schreibt in der DAZ die schärfsten Kommentare. Vor allem bei Augsburger Kulturthemen packt er sein exakt schneidendes Skalpell aus, das den Knochen vom Fleisch trennt. Wenn er sich auch in der Kommunlpolitik von einer gewissen Gribl-Verehrung löst, dann wird seine Stimme bald der wichtigste Donner über den Köpfen der Augsburger Politiker sein.
"Ein Gedanke ist noch kein Konzept, auch wenn man damit Geld einzusparen vorhat. Die Abwehr des Biennale-Papiers hat in einem ganz anderen Sinn, als es der Kulturreferent beabsichtigte, die Sinne geschärft. Die Stadt Augsburg steht - dafür hat der Kulturausschuss gestern die Weichen gestellt - vor einem radikalen kulturpolitischen Entwicklungsprozess. Das wird nicht ohne Schmerzen und Tabubrüche über die Bühne gehen."


Hier ist mehr von Zagler zu lesen: http://www.daz-augsburg.de/?p=21542 




Bild: Wenn Zagler richtig loslegt, kann es sein, dass kein Auge trocken bleibt


Marcus Ertle 
hat sich bei der Neuen Szene zum Allround-Talent entwickelt. Er quetscht die Augsburg-Promis zum Weltuntergang aus, macht sich als Prof. Spätzle Gedanken über Straßenkunst und berichtet aus den mysteriösen Tiefen von Absteige und Stripclub. Seine neueste Journalisten-Idee ist seine Interview-Reihe "Warten auf ..." In der Oktober-Nummer mit einem Obdachlosen: 


"Wie träumen Sie nachts?

Albträume habe ich. Ich werde verfolgt und ich komm nicht vom Fleck, ich werde verfolgt und bin wie gefesselt und einer kommt und ich will rennen, rennen, rennen und komm nicht weiter und der Verfolger kommt immer näher und dann wach ich schweißgebadet auf."


Hier ist mehr über Ertles Gespräch zu lesen: http://www.neue-szene.de/nsa/index.php/startseite/show/id/3015


Bild: Mit Leidenschaft und Ehrlichkeit ausgestattet redet Marcus Ertle mit den Menschen in Augsburg. Das merkt man vom ersten Wort an.

Montag, 10. Oktober 2011

Der Winter kommt ...


Dieses freundliche Angebot "Brennholz zu vesch." haben wir im Augsburger Stadtteil Lechhausen gesehen. Zwischen der Kneipe Madhouse und der Lechhauser Lechbrücke. Man kann ja fragen, wo das Brennholz gelagert ist, die Handynummer steht ja deutlich lesbar dabei ...

Aber gleich auch fragen was das genau heißen soll: "versch." könnte ja auch "verscherbeln" heißen und dann, so weiß es der schlaue Dialekt-Datschi, kann's was kosten ...

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Tschüss Bürgerbräu


Das war mal die traditionelle Augsburger Bierbrauerei Bürgerbräu ...


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War der Geist von Roy Black unterwegs? Augsburger soll erst freigelassen werden, wenn er einem homo sapiens nahe komme!

Ein Augsburger war mit 3,72 Promille unterwegs ....

Der Radio-Sender Plassenburg meldet: 

Augsburger Gast muss Lichtenfelser Festival abbrechen

Vorzeitig abbrechen musste ein 39-jähriger Augsburger das Festival am Wochenende in Lichtenfels in der Stadthalle.



Der schwarzhaarige Mann aus Augsburg war betrunken und pöbelte sogar Sanitäter an, die ihm helfen wollten. Er wurde in die Ausnüchterungszelle gebracht, dort wurde ein Promillewert von 3,72 festgestellt. Bemerkung des zuständigen Ermittlungsrichters: Der Augsburger solle erst wieder freigelassen werden, wenn er einem homo sapiens wieder nahe komme."

Es melden sich nun Leute, Geisterseher und Journalisten die behaupten: "Das war bestimmt der Geist von Roy Black zu seinem 20. Todestag!"

Unsere ukrainische Putzfrau meint: "Mit 3,72 Promille hätte unser Roy noch jede Stadthalle gerockt! Du trinkst nicht allein, hieß doch sein Hit, oder nicht?"

Weibliche Sanitäter haben uns angerufen und mitgeteilt, "dass der Roy immer sehr, sehr lieb zu uns war!"


Bild: Roy-Black-Denkmal beim Roy-Black-Weg im Augsburger Stadtteil Göggingen, am Klausenberg, wo Roy Black als Jugendlicher mit seinen Eltern und seinem Bruder Walter aufgewachsen ist.



Doku: Fans von Roy Black lästern über das Promille-Protokill ihres Idols in Bild: "Wir sind ja gespannt wie viele Promille der Bild-Zeitugns-Chefschmierfink Kai Diekmann schafft, wenn er seinen Löffel abgibt ... Wir glauben nicht, dass er unseren Roy jemals übetrumpfen kann!" 



Horror-Story über die Zerschnippelung von Roy Blacks Leiche in Deutschlands Deppenblatt Nummer Eins!


"Rechtsmediziner Professor Wolfgang Eisenmenger beginnt die Sektion um 13.30 Uhr im Münchner Institut für Rechtsmedizin. Der Professor öffnet Roy Blacks Körper mit einem Schnitt von der Kinnspitze bis zur Schambein-Fuge ..."


Würrg!


"Dr. Schmidtler erzählt BILD, wie er den toten Roy Black fand: „Er lag auf dem Bett, ganz starr. Er trug nur ein T-Shirt und Boxershorts. Ich entdeckte auch schon Totenflecke. Ich erklärte seinem Bruder, dass ich nicht einen natürlichen Tod in den Totenschein schreiben konnte ..."


Aha!


"Der Schlagerstar trank sich tot. ​Bei der Obduktion wurden unfassbare 4 Promille Alkohol im Urin und 3 Promille Alkohol im Blut festgestellt."


Soso!


Unfassbar? Wieso? Wir hätten da eher an 10 oder 12 Promille gedacht ...







Doku: Kai Diekmann von der Tageszeitung "Bild" mit flotter Halbstarkenfrisur in Wikipedia. Wir finden: Der Kai hat zwar ein gutes Näschen  für Alkohol in Schlagerleichen, aber noch lange keine Schnapsnase ...oder?

Göppel-Busse erregen durch Überlänge Aufsehen



Doku: In diesem Artikel wird die Firma Göppel-Bus erwähnt, die ihren Sitz in Ehrenhain und Augsburg hat. In Augsburg wird bei der Produktion mit MAN zusammengearbeitet.


Die Geschichte der Augsburger Firma Göppel-Bus:

1923 gründete der Wagenbaumeister Markus Göppel in Augsburg ein Karosseriebauunternehmen, das zwei Jahre später auch erste Omnibusaufbauten anbot. Bereits 1935 wurden dann erste Ganzstahlkarossen auf MAN-Fahrgestellen gefertigt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden in enger Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz und MAN zahlreiche Omnibusse und Aufbauten gefertigt.

Bereits Ende der 50er bezog MAN die Fa. Göppel immer stärker in die Gelenkbusfertigung ein. Der Aufbau von Nachläufern bildete in dieser Zeit den Schwerpunkt der Göppel-Fertigung.

Ab den frühen 80ern erstellte das Werk neben den Großserien auch zahlreiche Sonderaufbauten und wurde speziell für die MAN in der Prototypenfertigung aktiv. Nun baute das Unternehmen auch wieder Komplettbusse auf motorisierten MAN-Untergruppen und entwickelte sich bald zum MAN-Hauskarossiers für bestimmte Bereiche. 1987 erschien der Prototyp des MAN-Midi-Standardbusses auf dem Fahrgestell 10.180 aus dem Hause Göppel.

In den frühen 90ern wurde die Midi-Bus-Baureihe der MAN um eine Niederflur-Parallelausführung erweitert und später komplett durch Niederflur-Typen ersetzt.

Ende der 90er wurden erstmals über 100 Fahrzeuge pro Jahr gefertigt.

Erst im Dezember 1998 zog sich der Firmeninhaber Anton Göppel, Sohn des Firmengründers und Geschäftsführer seit 1960, aus dem aktuellen Tagesgeschehen zurück und legte die Geschicke der Firma in die Hände eines externen Geschäftsführers.

Seit 01.07.2002 wird diese Funktion nun von Herrn Bernhard Schmidt ausgefüllt.

Nach 51% Beteiligung an der NEOPLAN GÖPPEL GmbH im Jahr 2003 wurde zum 01.01.2006 die Tochtergesellschaft in Ehrenhain – die heutige Göppel Bus GmbH zu 100% übernommen und der Firmensitz nach Ehrenhain verlegt.

Alleiniger Geschäftsführer und Hauptanteilseigner ist Bernhard Schmidt.

Heute beschäftigt die Göppel Bus GmbH insgesamt an beiden Standorten rund 145 Mitarbeiter in den einzelnen Fertigungsbereichen.


Bild: Die Karosseriebaufirma von Markus Göppel einst in Augsburg. Es spezialisierte sich nach und nach auf Omnibusaufbauten.

Proscht Augschburg!





Die Augsburger Riegele Brauerei der Familie Priller, ansässig beim Augsburger Hauptbahnhof,  freut sich über eine sensationelle Nachricht aus Schweden: Auf dem renommierten "Stockholm Beer&Whiskey Festival 2011" hat das Bier "Commerzienrat Riegele Privat" den ersten Platz als bestes Lagerbier erreicht! 

Unsere ukrainische Putzfrau meint: "4, 5, 6, Proscht und ex!"

P.S.: Wir kennen da den Song von einer Augschburger Combo mit der Zeile. "Das Bier macht mich zum Tier...."




Roller geklaut ...



Die Augsburger Vereinigung "Roller-Kö" meldet, dass von einem Mitglied ein schöner Roller geklaut wurde. Gemeint ist nicht ein Holzroller, oder einer aus Eisen, sondern ein Motorroller. Genauer gesagt ein Roller der Marke


- Vespa PX 211 Malossi (BJ. 1985) -

- Grün Metallic Lackierung mit Lusso Kaskade

- darauf "JAPAN"-Aufkleber

Sollte jemand mitbekommen, wo sich der geklaute Roller befindet, oder wo man ihn verdächtigerweise gesehen hat, dann bitte melden bei http://www.xn--rollerk-g1a.de/Kontakt.html

Sonntag, 9. Oktober 2011

Sonntagsbildla ...

Schnelle Post?

Die Panther trommeln bis der Puck erschrickt ....

o
Stimmt ...

Mal so, mal so ...

Über Augsburgs Brücken musst du ...

Posted by Picasau

Geliebt und gehasst: Die ganze Wahrheit über Roy Black ...


Vor 20 Jahren, am 9. Oktober 1991, ging Augsburgs berühmter  Schlagerheld Roy Black für immer von uns. Dazu bringen wir die ungeschminkte Geschichte seiner unglaublichen Karriere vom kleinen Dorfbuben zum großen Showstar.




Ein Kuss von dir und ich bin happy!

Roy Blacks Leben 
erzählt von Arno Loeb


1. Kapitel: Roy Blacks Geburt in einem Walddorf

 „Durch dich wird diese Weit erst schön“

Dicke Schneeflocken schwebten am Abend des 25. Januar 1943 auf die Dachziegel eines stattlichen Hauses in einem kleinen süddeutschen Dorf am Waldrand. In Europa tobte der 2. Weltkrieg. Nach zwei harten Kriegswintern mit hohen Minustemperaturen war dieser Winter wieder leichter zu ertragen. Bei Kerzenschein, Stromsparen war damals in Deutschland oberste Devise, kniete die Hebamme aus dem Nachbardorf neben dem Bett von Elisabeth Höllerich und sprach mit typisch aufmunternder und kraftspendender Hebammen-Routine: „Pressen! Fester! Noch fester! Und tief durchatmen! Und weiter pressen!“

Das flackernde Holz im Küchenherd erhitzte das Wasser im Topf, und über der Stuhllehne hingen weiße Leinentücher bereit. Aus dem Radio auf der Küchenkommode kamen die Nachrichten von den Kriegsfronten und von dem Zusammenschluss der Großwirtschaftsräume Asien und Europa gegen die Alliierten, vereinbart beim Treffen des Außenministers Joachim von Ribbentrop mit dem ja­panischen Botschafter.

„Eine Frau wird durch die Liebe erst schön“, verkündete mit ihrer rauchigen Stimme Zarah Leander aus dem Volksempfänger, und Johannes Heesters ließ den Titel „Durch dich wird diese Welt erst schön“ bei der Sendung mit den Grüßen und Wünschen von den Soldaten in noch weit ent­fernten Schützengräben an ihre Liebste oder Frau erklingen.

Roys Geburtsurkunde

Die verheiratete Feldwebelsgattin Elisabeth Höllerich, geb. Mayer, katholisch, wohnhaft in Straßberg, Haus Nummer 55 1/2, Ehefrau des Oberfeldwebels Georg Höllerich. protestantisch, wohnhaft zurzeit beim Heer, hat am 25. Januar ‚1943 um 20 Uhr einen Knaben geboren. Das Kind hat die Vornamen erhalten: Gerhard Georg. Eingetragen auf mündliche Anzeige der Hebamme Sofie Heinzelmann - Wehringen. Die Anzeigende erklärte, daß sie bei der Niederkunft der Elisabeth Höllerich zugegen gewesen sei“, schreibt am 27. Januar 1943 der Dorf-Bürgermeister und Standesbeamte Otto Becherer in die Geburtsurkunde des fleißig krähenden Babys, das 22 Jahre später als Roy Black zum Superstar des Schlagers wird.



Roy Black wurde in eine düstere Kriegsära hineingeboren. Bereits im Sommer und Herbst 1940 explodierten die ersten Spreng- und Brandbomben bei Bobingen und Straßberg, angelockt durch die hiesige Kriegsmaterialproduktion. Roy Blacks Geburtsort, das Waldranddorf Straßberg, liegt auf einem Hang beim Gebirgsfluss Wertach, der aus dem Allgäu kommend zwischen Straßberg und Bobingen nach einigen Kilometern durch Augsburg fließt, sich dort mit dem anderen Gebirgsfluss Lech vereinigt, um ihre ge­meinsamen Fluten bei Donauwörth in die Donau münden zu lassen. Kommunalpolitisch wird Roy Blacks Schicksalsort Straßberg beim bayerischen Regierungsbezirk Schwaben eingeordnet, dessen Hauptstadt das 2000jährige Augsburg ist, ein ehemaliges Römerlager.


Sein 750jähriges Gründungsjubiläum feierte Straßberg im Jahre 1996 und der Erste Bürgermeister Hartmut Gärtner formuliert in der Festschrift: „Am Rande der Westlichen Wälder zur Wertachebene ausblickend, entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte ein gewachsenes blühendes Dorf mit einem Schloss als weithin sichtbares Wahrzeichen, das seinem Wappen­bild, der Rose, alle Ehre macht.“ Die Straß­berger Wappenblume und sein späterer Mega-Hit „Ganz in Weiß“ hat auch Rosemarie Metzler, die Vorsitzende des „Freundeskreis Roy Black e.V.“ aus Allensbach dazu inspiriert, mit der Fürstin von der Blumeninsel Mainau im Bodensee eine weiße „Roy-Black-Rose“ zu kreieren und zu züchten.

Der Heimatforscher Wolfgang Stingl berichtet über Roy Blacks Straßberg aus der Ortsgeschichte: „Die natürlichen Gegebenheiten im Bereich des späteren Dorfes Straßberg ließen es sicherlich schon den vorzeitlichen Menschen als günstig er­scheinen, sich hier anzusiedeln. Die Grundvoraussetzungen für das Sesshaftwerden, die ausreichende Versorgung mit Nahrung, war hier, mit jagdbarem Wild, Wiesenflächen für die Viehzucht, fruchtbare Böden für den Ackerbau und ausreichend Wasser in bester Weise gegeben. Außerdem bot sich dieser Raum zur Anlage solcher Siedelplätze an, die dem Sicherheitsbedürfnis der damaligen Menschen entsprachen, also Plätze, die Schutz vor Naturgewalten wie Hochwasser, als auch, ent­sprechend gefestigt, vor feindlichen Sippen und Stämmen boten.“



Stingl berichtet bei seinen Straßberg-Geschichts-Recherchen aus der vorzeitlichen Roy-Black-Landschaft auch über „Gräberfelder mit Arm- und Ohrringen, Beilen, Dolchen und Nadeln aus der Bronzezeit“, über den „Abbau von Eisenerz im Mittelalter“ und „ungarnzeitliche Befestigungen, die als Fluchtort für die Straßberger Bevölkerung im Mittelalter vor dem kriegerischen Reitervolk aus dem Osten dienten.“ Erstmals schriftlich erwähnt wird Roy Blacks Heimatort Straßberg in einem Kaufvertrag des Bischofs Siboto von Augsburg vom 8. September 1246, in dem Straßberg noch „Strazperg“ genannt wird.

Mit einem gewissen Stolz vermerkt auch die „Festschrift der Dorfgemein­schaft“ zur 750-Jahr-Feier den Mega-Star „Gerhard Höllerich alias Roy Black“ als „Persönlichkeit aus Straßberg“ und vermerkt dazu: „Auch nach seinem Wegzug aus Augsburg-Göggingen riss der Kontakt zu dem Ort seiner Jugendzeit nie ganz ab. Unter dem Künstlernamen Roy Black durchlief er nach seinem ersten großen Hit ‚Du bist nicht allein‘ im .Jahre 1965 als Schlagersänger eine aufsehenerregende Karriere. Für seinen Erfolgstitel ‚Ganz in Weiß‘ wurde ihm 1968 die Goldene Schallplatte verliehen. Roy Black wurde außerdem ein beliebter Film- und Fernsehstar.



Am 9. Oktober 1991 starb der Künstler Roy Black überraschend im Alter von 48 Jahren an Herzversagen. Wie beliebt und unvergessen er bei seinen Fans ist, zeigt die ständige liebevolle Schmückung seines Grabes auf dem Straßberger Friedhof.

Roy Blacks Vater, der Oberfeldwebel Georg Höllerich, „der die italienische Front verteidigen musste“, hatte vor Roy Blacks Geburt einen „Weihnachtsbrief vom Bürgermeister erhalten: „So sieht Euch die dritte Kriegsweihnacht wiederum in fremdem Lande, fern der überaus geliebten Heimat. Unendlich viele von Euch aber haben in höchster soldatischer Pflichterfüllung ihr junges Leben zum Wohle der ganzen Nation gegeben. Mit Euch blutet uns das Herz um jeden einzelnen dieser grö­ten Helden, die ihr Höchstes gaben, damit wir leben können. Immer wird die Heimat dieser gewaltigsten Opfer eingedenk bleiben und ewig in Eurer Schuld stehen. Mit all Euren lieben Verwandten, Frauen und Kindern wünsche ich Euch ein glückhaftes Weihnachten. Für das Jahr 1942 wünsche ich Euch ein dauerndes Wiedersehen mit Euren Lieben in der teuren Heimat und damit den Endsieg. Und nun, liebe Soldaten, rufe ich Euch aus ganzem Herzen zu: Auf Wiedersehen! Heil Hitler!“

Roy Blacks Hebamme

Nachdem die müde Hebamme mit dem warmen Wasser den schrumpeligen 5-Pfund-Roy sauber wusch, mit den weißen Leintüchern abtrocknete und dann zu der glücklichen Mutter ins Bett reichte, legte sie sich erschöpft auf dem Kanapee in der Küche zum Schlafen. Sofie Heinzelmann, deren geflügeltes Wort bei den schwangeren Müttern immer lautete: „Jetzt kommen die Heinzelmännchen ins Haus und erledigen die Arbeit für euch“, hatte an diesem Tag in Straßberg geholfen, drei Kinder auf die Welt zu bringen. Die fleißige Hebamme, die aus dem Nachbardorf Wehringen mit einem Kinderholzschlitten - auf den sie ihre Hebammensiebensachen gebunden hatte - im Schlepptau zu Fuß auf den verschneiten Feldwegen nach Straßberg gekommen war, musste an diesem denkwürdigen Tag beinahe Akkordarbeit leisten.

In dem schwäbischen Dorf beim Rauhen Forst, das auf einem Eiszeithang neben dem Gebirgsfluss Wertach liegt, erblickte mit dem kleinen Gerhard noch das Mädchen Maria Schwarzfischer und der Bub Fritz Kaiser das Licht der Welt. Von diesem Straßberger Geburts-Trio lebt heute nur noch die Maria. Fritz Kaiser, geboren am 25.1.1943 zu Straßberg, der bei einem Motorradunfall ums Leben kam, liegt jetzt zusammen mit Roy Black auf dem Friedhof ihres gemeinsamen Geburtsortes.



Oft sind Mutter und Hebamme gefragt worden, ob sie schon am ersten Schrei des kleinen Roys erkannt haben, dass sie einen zukünftigen Schlager-König in den Händen hielten. „Ich glaube, für jede Mutter hat der erste Schrei ihres ersten Kindes eine wunderbare Melodie“, antwortete Elisabeth Höllerich diplomatisch auf diese Frage. „Ich habe nie ein Baby schö­ner schreien hören“, lobte Sofie Heinzelmann die Stimmbandkünste des wenige Sekunden alten Roys bei dieser schwierigen Anfrage der neugierigen Medien. Für eine Reportage unter dem Titel „Roy Black ganz privat“ lässt sich Roy Black 26 Jahre später zusammen mit seiner Hebamme Maria und deren zwei Enkelkindern ablichten.

Feurige Briefe

Als Mitte der Sechziger ein Jugendmagazin schreibt, Roy Black hätte sich hämisch über seinen Geburtsort Straßberg geäußert und ihn als „stinklangweiliges, provinzielles Kaff geschmäht, bekommt der sangesbegabte Junge aus Straßberg mächtig Zoff mit seinem dortigen Bürgermeister. Es ist der Sohn jenes Otto Becherer, der 1943 Roy Blacks Geburtsschein ausgestellt hatte. In einem feurigen Brief lässt Bürgermeister Becherer ,Junior das „Straßberger Gewächs“ Roy Black nach der angeblichen Heimatbeleidigung schriftlich wissen, dass sich der arrogante Jungstar „nicht mehr in seinem Heimatdorf blicken lassen soll, bis diese Straßberg-Schmähung aus der Welt ist.“

Ebenfalls schriftlich teillt, der zu Unrecht beschuldigte Roy seinem aufgebrachten Bürgermeister mit: „Mir ist es unverständlich, wie dieses Magazin das schreiben konnte, was ich nie gesagt habe. Ich habe den betreffenden Artikel erst nach Ihrem Hinweis gelesen. Ich mag Straßberg, ich finde es schön und komme immer gern in meinen Heimatort zurück.“ Roy Black durfte dann wieder nach Straßberg kommen und mit dem strengen Bürgermeister, der hauptberuflich Malermeister war, eine helle Maß Bier im Biergarten der Dorfwirtschaft trinken.

Roy-Baby bekommt Front-Bananen

Roy Blacks Vater Georg Höllerich erfuhr von der Geburt seines Sohnes in Italien, wo er als Oberfeldwebel der Wehrmacht stationiert war. Aus Freude über seinen ersten Sohn sandte er so oft es ging Orangen, Bananen, Zitronen und andere exotische Früchte zu seinem „Gerhard-Butzele“ nach Straßberg. Sogar italienische Baby-Kleidung legte der frischgebackene Papa in seine prall gefüllten Versorgungs-Pakete an die Familie.

Dadurch scheint bei Roy eine Vorliebe für elegante Kleidung, die er auch später immer bevorzugte, entstanden zu sein. Sogar in seinem TeenieParty-Keller trug er nicht Jeans, sondern dunkelblaue Anzüge. Das kleine „Gerhardle“, wie ihn seine Mutter liebevoll nannte, schlief in einer Himmelbett-Wiege, die mit einem hellblauen Seidenvorhang verziert war. Roys Mutter, seine Großmutter und sein Großvater mussten während der harten Kriegszeit zum Arbei­ten auf die umliegenden Bauernhöfe oder zu der beim Nachbarort Bobingen liegenden Chemiefabrik IG Farben, um die nötigen Lebensmittel kaufen zu können. Her­gestellt wurde in der „Fabrik“ Kunstseide, und auch die Hände von Roy Blacks Mutter und Groß­mutter sorgten dafür, dass 1943 in der 1G-Farben-Statistik eine „Jahresablieferungsmenge von 2.360.187 kg“ angegeben wurde.



Ab 1944 wurde in der „Fabrik“ cordierte Seide für Flugzeugreifen hergestellt. Zum Stillen war da nicht immer Zeit, und so musste das „Gerhardle“ immer öfter mit Nestle-Trockenmilch über die ersten Lebensrunden gebracht werden. Oft packten die Großmutter und die Mutter in der Werkskantine ihre Essensportionen in die mitgebrachten Milchkannen und brachten sie nach Hause mit. Es war die Zeit, als die 6. Armee der Deutschen Wehrmacht in Stalingrad von den Sowjettruppen eingekesselt wurde.

Ein paar Tage vor Gerhard Georg Höllerichs Geburt hatte Adolf Hitler die „Totale Mobilmachung“ für Deutschland angeordnet. Es war auch die Zeit, als Erich Kästner nach der Fertigstellung der Drehbücher für „Münchhausen“ und „Der kleine Grenzverkehr“ wieder mit ei­nem Schreibverbot belegt wurde. In der New Yorker Carnegie-Hall stellte der Jazz-Musiker Duke Ellington mit „Blick, Brown, Beige“ seine Jazz-Suite vor. Der deutsche Schauspielstar Gustaf Gründgens spielte in Ber­lin den Orest in „Iphigenie auf Tauris“. Das Trickfilm-Reh „Bambi“ feierte Triumphe in den amerikanischen Lichtspielhäusern. Luftangriffe auf Wilhelmshaven leiteten die Tagesangriffe der US-Air-Force gegen das Deutsche Reich ein, und Heinrich Himmler ordnete die Einrichtung von Bordellen an allen Standorten der Waffen-SS in Frank­reich an. In der Schweiz wurde kurz nach Gerhards Geburt das berühmte Theaterstück „Der gute Mensch von Sezuan“ von Bert Brecht aufgeführt, der auch aus Augsburg stammt.

Roy Blacks junge Mutter trug in ihren „Wandkalender 1943“, der von der Gauleitung als Weihnachtsgeschenk ausgegeben worden war, fünf Tage nach dem Vollmond und fünf Tage vor dem Jubiläum von Hitlers Reichskanzlerschaft (30.1.1933) mit dünner Schrift den Namen „Gerd“ ein.

Im selben Kriegsjahr wie Gerhard Höllerich kommen auch die Schlagerstars Manfred Schnelldorfer (Hit: „Wenn du mal allein bist“), Margit Sponheimer (Hit: „Am Rosenmontag bin ich geboren“), Toni Astor (Hit: „Hallo, guten Morgen Deutschland!“), Marika Kilius („Wenn die Cowboys träumen“), Riem de Wolff von den Blue Diamonds (Hit: „Ramona“), Michael Holm (Hit: „Barfuß im Regen“), Manuela (Hit: „Schuld war nur der Bos­sa Nova“), Lena Valaitis (Hit: „Ob es so oder so oder anders kommt“), Conny Frohoess (Hit: „Pack die Badehose ein“) und in Sizilien Salvatore Adamo (Hit: „Es geht eine Träne auf Reisen“) auf die Welt.

Auch internationale Pop-Sänger wie Mick Jagger von den Rolling Stones, George Harrison von den Beatles ebenso wie die weiße Blues-Shouterin Janis Joplin werden in Roy Blacks Geburtsjahr geboren. Als der Teenager Gerhard Höllerich durch einen aufmerksamen Blick in den Schülerkalender von seinen stimmstarken Geburtsjahr-Kollegen erfuhr, stand für ihn die Entscheidung fest, dass auch er den Weg zur ruhmvollen Sängerkarriere einschlagen würde.

Roy Blacks Kindermädchen

Wally Vollmann, die heute noch in Straßberg lebt, passte in den ersten Lebensjahren von Roy Black hei der Familie öfter als Kindermädchen auf das „liabe Gerhard-Bobbele“ auf. Während die Mutter, die Großmutter und der Großvater bei der Arbeit waren, nahm die 10jährige Wally das Gerhard-Baby bei Sonnenschein mit in den Garten und wickelte ihn auch öfters. Auf dem Land bedurfte es damals dazu keiner großen Ausbildung. „Der Umgang mit Babys, das lag einem einfach im Blut“, erinnert sich die temperamentvolle Wally Vollmann an ihren ersten Kindermädchen-Einsatz. Die kleine Wally hatte ihren Wohnsitz mit ihrer Familie in der Gaststätte Krone, die auf der anderen Straßenseite von Roy Blacks Geburts- und Wohnhaus lag.

Später heißt die ehemalige Krone-Wirtschaft in Straßberg Gasthof Berger und hat in seiner Gaststube eine Roy-Black-Ecke mit Fotos, Gedichten und Zeichnungen des verstorbenen Samtstimme-Stars. Wallys Eltern waren die Wirtsleute in der Krone. Als Lohn für ihre Aufsichtsdienste bekam Wally manchmal eine der heißbegehrten „Front-Bananen“ aus Italien.

Wally Vollmann schildert einen Zwischenfall beim Wickeln mit dem einjährigen Roy: „Er war ein ganz lebendig’s Büschle, und oimal mußt i’ ihn in d’r Küch’ auf d’r Eckbank wick’la. Der Gerhard hat aber dabei so arg rumzappelt, daß er mir unters Kanapee g’rollt is’. Da hat’r natürlich laut los’plärrt. I’ musst’ mi’ auf ‚n Boden legen und musst‘ ihn da mit’n wieder rausangel’n.“ Wally Vollmann hat dem kleinen Roy auch öfters die Nestle-Trockenmilch fürs Fläschchen angerührt. Wally Vollmann kam aus einer Familie mit fünf Kindern und kannte sich mit der häuslichen Baby-Pflege schon gut aus. Sie kann sich auch daran erinnern, dass „s’Gerhardle“ im Höllerich-Garten zwischen den Apfelbäumen manchmal die Vogelstimmen nachahmte. „Da hat er vielleicht scho’ sein’ schpäter’n Sänger-Charakter im Blut g’habt“, erinnert sich das Ex­Kindermädle an die er­sten Sing-Versuche von Roy-Baby.

Ab und zu durften auch andere Dorf­mädchen den strampelnden Roy im hellblau­en Baby-Westle aus Milano und „mit einer wirklich putzigen Bommelhaube auf dem lie­ben Köpfte“ mit dem Kinderwagen durch das Dorf kutschieren. Einmal bekamen sie „eine Riesenangst“, als ihnen der Kinderwagen mit der plärrenden Fracht auf der abschüssigen Straße davonrollte: „Da hab’n wir vor Schreck laut losgschrien.



Aber das Kinderwägele mit dem Roy drin, das ist immer schneller die Straß’ runterg’rollt.“ Das Schicksal war aber den erschrockenen Mädchen und dem kleinen Roy gnädig, obwohl in diesem Moment ein deutscher Panzer, die nahe liegende Dynamit-Fabrik wurde vom Militär gut bewacht, mit scheppernden Ketten um die Kurve am Ende der Straße rollte.

Beinahe hätte Nachkriegsdeutschland nie das Lied „Schön ist es auf der Welt zu sein“ aus der begabten Kehle des Schlager-Prinzen aus Straßberg bei Bo­bingen vernommen. „Gott sei Dank kam grad’ die Pfarrhaushälterin aus der Dorfkirche“ und konnte Roys gefährliche Fahrt beherzt stoppen. Von dieser noch mal gut ausge­gangenen Abfahrt des kleinen Gerharclle im kurzzeitigen Rennwagen auf der Straßberger Hauptstraße in Richtung Straßberger Schloß haben die Mädchen aber „dem Roy seiner Mutter nie was erzählt. Die hätt’ uns sonst vielleicht nie mehr auf den Roy aufpassen lassen, und wir hab’n den kleinen Kerl, der für uns wie eine lebendige Pupp’n war, doch so gern g’habt!“

Fortsetzung folgt wöchentlich!
Zuerst auf einer aktuellen Seite und dann auch hier als Zusammenfasssung

2. Kapitel:
Roy Black wächst als Lausbub mitten im Wald auf






Ein Kuss von dir und ich bin happy!
Die wahre Geschichte von Roy Black

Vom Dorfjungen Gerhard Höllerich zum größten Schlager- und Popstar Deutschlands als Roy Black!


(Teil 2)

Ein schönes Geschenk
Roys erste Schulzeit

Im Herbst 1949 betrat der Dorfjunge Gerhard Höllerin, später als Roy Black bekannt und berühmt, zum ersten Mal die Volksschule in der Waldgemeinde Straßberg im Süden von Augsburg. Mit Schiefertafel und Griffel ausgestattet betrat er mit viel Hoffnung als kleiner ABC-Schütze das Schulhaus, das heute als grünes Haus bei der neuen Kirche und dem neuen Schulhaus an der Frieda-Forster-Straße steht. Papa Georg Höllerich, der nach dem Krieg eine gute Stellung beim Lebens­mittelgroßhändler Bernhard Müller Augsburg (BMA) fand, sorgte für eine gut gefüllte Schultüte. Die Straßberger Schulkin­der bekamen damals Äpfel und ein Butterbrot für die Pausenmahlzeit mit in ihr Klassenzimmer. Ärmere Kinder erhielten einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg sogar noch die Schulspeisung mit Kakao oder Milchreis. Wenn im Herbst das Holz trocken war, das die Waldarbeiter im Frühjahr in den Schulgarten transportiert hatten, dann mussten Roy Black und seine Klassenkollegen das Holz für die Schulöfen, die im Winter für Wärme sorgten, gemeinsam auf den Dachboden tragen. Das machte auch dem kleinen Schüler Roy Black mächtig Spaß, weil dann immer der Unterricht ausfiel.


Bild: Gerhard Höllerich mit seinem Bruder Walter als Dorfkinder in Straßberg.

Der Schulweg war für Roy Black ganz einfach. Er ging von seinem Wohnhaus in Straßberg nur zweihundert Meter auf der Hattptstraße abwärts und war schon in seiner Schulbank. In dieses Schulgebäude, in dem Roy Black sein erstes Schuljahr verbrachte, kam er nach vielen Jahren mit Filmkameras zurück. Für den Adventsfilm zu seiner neuen Schall­platte „Dein schönstes Geschenk“, die 1969 der Weihnachtsknüller unter dem Christbaum wer­den sollte, hatte Roy das Filmteam angeregt, für den PR-Streifen doch in seiner ehemaligen Volksschule in Straßberg die Kameras laufen zu lassen. Das war eine Aufregung für die Schüle­rinnen und Schüler. Die besten Sängerinnen und Sänger der Volksschule wurden herausge­sucht, um für den Roy-Black-Film, der im Fern­sehen ausgestrahlt wurde, vor der Kamera zu stehen. Roy Black schilderte dem Regisseur sei­ne Gefühle, wie es ist, als berühmter Schlager­star in das Schulzimmer seiner Kindheit zurückzukommen: „Als Erstklässler war dies hier alles neu und fremd, und ich war richtig gespannt, was die Schule mir zu bieten hat. Mich interessierte einfach alles, was die Lehrer erzählten und was in den Schulbüchern stand. Wenn ich die Kinder jetzt sehe, kommt mir alles noch einmal hoch und mich freut es, den Kin­dern hier ein unvergessliches Erlebnis durch diese Aufnahmen verschaffen zu können.“


Bild: Roy Black als Filmstar in seinem ehemaligen Klassenzimmer der Volksschule in Straßberg. Links ist der echte Lehrer Konrad Burr, rechts der Schauspieler Theo Lingen, der den Lehrer im Film darstellt.

Lehrer Konrad Burr fiel auf, „dass der Roy Black ab und zu zum Auffrischen seines Make-ups in der Toilette verschwand.“
Roy Black, der damit schon Erfahrung hat­te, dass sich Filmarbeiten durch die Beleuchtungs- und Tontechnikprobleme oft ewig hin­ziehen konnten, hatte für seine Straßberger Schulkinder einen ganzen Karton Süßigkeiten als Geschenk mitgebracht, die er fleißig verteil­te. 

Bei dem Roy-Black-Lied „Dein schönstes Ge­schenk“ geht es um eine Schulstunde, bei der die wichtigsten deutschen Wörter auf Englisch erklärt werden, wobei der fragende Chor die Begriffe auf Deutsch vorsingt und Roy dann auf Englisch antwortet:
„Die Sonne, the sun,
Der Mond, the moon,
die Sterne, the stars,
wir wiederholen...“
Dann trällerten Roy und sein Schülerchor ge­meinsam:
„Sonne, Mond und Sterne
sagen aus der Ferne,
denke daran,
es kommt auf die Stunde an,
ganz egal, was du tust auf der Welt, denn bei allem, was du machst, ob du weinst oder ob du lachst, sind die Stunden, wenn jemand an dich denkt, dein schönstes Geschenk ...“



Bild: Roy Black bei Filmaufnahmen in seiner früheren Volksschule im Walddorf Straßberg.

Mit viel Geduld und mit viel Freude dirigierte Roy Black in seinem ehemaligen Erstklässlerzimmer seinen Mini-Sänger-Chor, der schon Wochen vorher die Schallplatten von Polydor als Rohpressung erhalten hatte, um das Lied mit dem Star, der in ihrer Schule vor vielen Jahren ebenfalls Volkslieder wie „Das Wandern ist des Müllers Lust“ singen durfte, ordentlich ein­zustudieren.

Roy Black auf dem Holzschlitten


Ab der zweiten Klasse musste der Schüler Roy Black einige Meter weiter zur Schule laufen - den Berg runter und dann den Berg wieder rauf - zur umgebauten Turnhalle am Leitenberg. Durch die Flüchtlingsflut aus dem Osten und die damit verbundenen vielen neuen Kinder in Straßberg reichte das alte Schulhaus nicht mehr aus.




Die Flüchtlingskinder kamen aus drei Barackendörfern. In die Turnhalle wurde eine Decke eingezogen, damit sie durch eine niedrigere Decke leichter zu beheizen war, und sie wurde durch eine Mauer in zwei Klassenzimmer aufgeteilt. Die Schulmöbel stammten aus der ehemaligen Werkskantine der IG-Farben. Die Tintenfässer waren nicht wie üblich in der Schulbank versenkt, sondern wurden schlicht und einfach auf den Tisch gestellt. 

In einem Klassenzimmer saßen in der umgebau­ten Turnhalle bis zu acht Klassen gleichzeitig. Für den Sportunterricht war die umfunktio­nierte Halle natürlich verloren. Roy Black letz­ter Volksschullehrer Konrad Burr: „Bei schönem Wetter haben wir auf der Wiese geturnt, und im Winter sind wir mit den Schülerinnen und Schülern zum Schlittenfahren gegangen. Auch Roy Black ist mit seinem Holzschlitten den schneebedeckten Hang hinuntergeprescht.“

Roy Black hat fast nur Einser

Burr, der in der Straßberger Schule ein­gestellt wurde, als Roy Black in die 1. Klasse kam, schwärmt noch heute von seinem ehe­maligen Schüler, seinem „Zugpferd Gerhard Höllerich“, der nur später als Filmschauspie­ler in Pauker-Filmen seine Film-Lehrer zur Raserei trieb. Konrad Burr, der heute noch in Straßberg lebt, widerspricht hartnäckig allen Gerüchten, dass sein Schüler Gerhard Hölle­rich schlechte Noten in Musik gehabt haben soll: „Der Roy hatte bei uns immer eine Eins in Musik! Er hatte überhaupt gute Noten, sonst hätte er ja auch nicht die Aufnahmeprü­fung fürs Gymnasium geschafft.“ In dem am Rand leicht vergilbten, sorgfältig gelochten DINA-4-Schülerbogen ist Roy Black als Gerhard Höllerich“ mit roter Tinte vermerkt. Konrad Burr, der die alten Straßberger Schüler-Bögen archiviert hat, zeigt heim Übergangszeugnis von Roy Black im Schuljahr 1954 auf die Notenzeile, wo fast nur Einser zu sehen sind. Den einzigen Zweier hat der elfjährige Gerhard in der Straßberger Volksschule nur in „Schrift“. Damit ist die Legende vom „saudummen Schlagerfuzzi“ nicht mehr zu halten. Selbst die „kritischsten Schnulzenstar-Killer“ müssen nun zähneknirschend eingeste­hen: Roy Black war bereits als einfacher Dorfjunge ein „gut gebildetes Bürschle“. 



Bild: Konrad Burr, der Lehrer von Roy Black in der Straßberger Volksschule.
Hier fotografiert von Arno Loeb in Burrs Straßberger Wohnung mit einem ihm von seinem ehemaligen Schüler Roy Black persönlich gewidmeten Album.

Die schriftliche Beurteilung von Lehrer Burr im Übergangzeugnis 1954 war nur voll des Lobes und lautete: „Er ist ein aufgeweckter und selbstständig mitarbeitender Schüler“. „Herzlichen Dank lieber Herr Burr für die gute Grundausbildung - Ihr Gerd Höllerich alias Roy Black“ war die überaus herzliche Widmung, die der einstige Schüler mit dem Spitznamen „Höllerich-Deifl“ als heimgekehrter Star neben sein Foto mit weiß blitzenden Zähnen, Rü­schenhemd, schwarzer Samtfliege und weißem Stecktuch im dunklen Anzugsjackett mit viel Schwung auf den Vorabdruck eines Cover-Entwurfes schrieb, das die Plattenfirma kosten­günstig nicht nur für die Single „Dein schönstes Geschenk“, sondern auch für die Single „Ich hab’ geträumt, das Glück kam heut zu mir“ und die Langspielplatte „Concerto d’amour“ produzierte, auf dem Roy-Black Titel wie „What shall we do with the drunken sailor“, „Zelle 110“ und „Die Show beginnt“ interpretierte. Außer Roy Black ging nur noch sein Schulfreund Egon Schilling, der heute als Zahnarzt arbeitet, auf ein Gymnasium in der nahegelegenen Großstadt Augsburg.



Es folgt Teil 3

Roy Black zieht aus seinem Dorf in die Großstadt Augsburg

(Alle Rechte: AuBuMu / Arno Loeb)



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Das Video zu "Roy Black wird entdeckt":

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