Pamphlet gegen CIA und Augsburg und überhaupt!
Die wahren Gründe zum Tod von Open Stage bei La Strada, das große Straßenfest in Augsburg
"Es gibt ein paar einfache und gute Gründe, warum es nie wieder eine Open Stage bei La Strada geben wird. Die sind schnell aufgezählt und benannt:
- die CIA ist im Dauerclinch mit dem Altstadtverein (J. Althammer), den sie am liebsten als Partner loswerden würde. Deshalb wird am Holbeinplatz (den der Altstadtverein betreibt und den viele lieber mögen, auch weil es der Ursprungsort war) gerne an Material und Aufwand gespart. Im letzten Jahr an der Technik, in diesem Jahr sollte es meine Gage sein, sprich die Holbeinplatz-Moderation wurde mir genommen. Open Stage hätte ich weiter machen "dürfen", umsonst stelle ich diese Leistungen aber nicht zur Verfügung.
- Man vergíbt die Platz-Moderation an den Praktikanten (entweder wegen weniger Gage oder weil man ihn für den passenderen Mann hält, was ehrlich gesagt ein Witz ist). Dieser hält sich dummerweise für was besonderes und hat es nicht nötig, denjenigen, der auch ihm die letzten Jahre immer wieder geholfen hat, mal zu fragen, was da los ist und ob er das machen soll. Arroganter Lümmel, mit dem ich auch nicht mehr reden werde.
- Die CIA hat sich schon immer einen Scheiß darum geschert, was genau wir am Holbeinplatz eigentlich geleistet bzw. überhaupt gemacht haben. Nämlich die Augsburger Nachwuchs-Szene in die Mitte der Stadt geholt, Sonntag nachmittags und bei den Abendmusik-Arrangements.
Das reicht eigentlich schon. Ich möchte es mir aber nicht nehmen lassen, noch etwas viel Wesentlicheres zum Thema zu sagen. Denn was bei La Strada passiert ist leider symptomatisch für das, was gerade generell mit unserer Bürgerstadt Augsburg geschieht: La Strada.... ein Name, der gut klingt. Der eigentlich für das stehen sollte, was der Inhalt ist. Was er mal war, wo er mal herkam. Da sieht es aber leider zunehmende finster aus.....
Ist la strada noch ein „Strassen“-Fest? Ein Strassenkünstlerfest?
Schwerlich. In den letzten Jahren haben sich stattdessen immer mehr Dinge eingeschlichen, die ganz und gar nicht mehr mit dem Grundgedanken eines solchen Festivals zusammenlaufen.
Wo anfangen?
Mal bei der Frage, was ein „Straßen“-Künstlerfestival eigentlich ist. Richtig! Das bedeutet, das Künstler auf der Strasse performen. Ebeneerdig, in Interaktion zu den Umstehenden. In modernen und aufgeschlossene Städten gibt man ihnen dafür Freiraum.
Erlaubt, dass sich Kreise bilden, Menschen sich sammeln ohne Feuerwehrbeamte und Sicherheitstreppen am genormten Bühnenaufgang. Es deutet dagegen ganz sicher NICHT, dass sie auf einer Hochbühne mit Dach auftreten müssen, umringt von Fressbuden und zugelabert von einem übermotiviertem städtischen Verkaufsleiter mit Hang zum Privatradiogeschwätz.
Wie auf dem Elias-Holl-Platz gang und gäbe. Die CIA Stadtvermarktungsstrategen würden am liebsten noch Kleinwagen dazu verlosen und sonstigen Eventmüll dazuschütten, hat man den Eindruck.
Noch mehr kommerzielle lokale Tanzschulen statt Kleinkünstler. Noch mehr Klüngel statt Talent und Leidenschaft.
Leute, so macht ihr ein Fest kaputt.
So wird aus einem Bürgerfest, was mal erfunden wurde, damit jedermann mit seiner ganzen Familie in den Genuß schöner und kostenfreier Kunst kommt, ein scheißverdammter, verkaufoffener Sonntag im Stil eine City-Galerie-Glitzerbühnenshow
Das ist zum Würgen, zum Weglaufen, einer Stadtgesellschaft nicht würdig. Weg mit der Hochbühne, weg mit dem Marketinggelaber, weg mit der unsäglichen CIA, macht die Strassen und Plätze frei, damit sich dort die Strassenkünstler selbst präsentieren können, so wie sie es mögen und wie es angemessen ist.
Öffnet ALLE Plätze dafür, kümmert euch nicht um die Bedürfnisse genervter Anwohner und engstirniger Ordungsbeamter. Lasst die Stadt leben und die Menschen atmen.
In einem Umfeld wie diesem aber mache ich keine Open Stage mehr. Nie mehr."
Beste Grüße
Andreas
Und jetzt kommst du!