Montag, 12. Januar 2015

Wer holte die Anarcho-Scherben als erster Veranstalter nach Augsburg?

 

Claudia Roth darf als ehemalige Managerin der Anarcho-Combo "Ton Steine Scherben", deren charismatischer und prägender Sänger und Texter Rio Reiser leider schon verstorben ist, ein Interview geben. 

Aber wer weiß noch, wer diese einst sehr provoziernede Politrock-Combo mit Titeln wie "Macht kaputt was euch kaputt macht" zu einem umstrittenen Konzert nach Augsburg holte? 

Wer war es, der diese rebellischen git-Rocker schon 1972 mit seiner Konzert-Agentur AK Afra im  katholischen Moritzsaal von Augsburg unter den misstrauischen Augen des Verfassungsschutzes auftreten ließ? 

Wir verratens hier: Es war dieser Arno Loeb, der schon damals glaubte, er könne die Welt verbessern. Und das auch noch mit Rockmusik und wilden Texten. Was Loeb auch zu seiner Punkrock-Band Impotenz ermutigte.

Haha!

Rio Reiser beim Signieren seiner Biographie mit Rudi Schäble im Schallplattenkeller von Durner, vermittelt durch Arno Loeb.

 P.S.: Rio Reiser erkannte Arno Loeb sofort wieder, als dieser ihn 1995 zu einer Lesung aus der Biographie "König von Deutschland" in den Club Kerosin eingeladen hatte. DJ Rudi Schäble legte dazu die Musik der Ton Steine Scherben auf.

Sonntag, 11. Januar 2015

Sonntagsbildla ...

 Hurra! Endlich mal im Liegen bieseln und kacken.
(Gesehen im Augsburger Lechviertel.)

Aber wo gibt es das schlechte Deutsche Spielzeug?
(Gesehen in einer Einakufspassage in der Augsburger Innenstadt.) 


Gesegnet sei der nachhaltige Kaufrausch!
(Gesehen in der Augsburger Innenstadt)  

 Mit neuen Werbemethoden gewinnt die Augsburger Stadtbücherei tausende von neuen Lesern.
(Gesehen in der Augsburger Annastraße)

 Wenn der Leierkastenmann seine heißen Melodien spielt, schmilzt der Schnee.
(Gesehen am Augsburger Königsplatz)

 Der neue Treff für Extremkletterer!
(Gesehen in der Augsburger Stadtmitte)

 Also ehrlich, jeder Zipfelhuber darf hier nicht einkaufen, oder?
(Gesehen in einem Augsburger Juwelierladen)


Was soll sie nur anziehen zum Neujahrestreffen der Augsburger Parteien, die sich mit den tollsten Aktionen übertreffen. Von Punkrockbands bis Satire-Wettbewerbe.
(Gesehen in der Augsburger Innenstadt)


Tapfere SWA. Retter der deutschen Sprache: Fahrscheine! Wer kennt denn noch dieses wunderbare Wort aus unserem Sprachschatz?
(Gesehen in der Jakobervorstadt)

Der Grabstein für den verblichenen Augsburger Müll-Millionär? 
(Gesehen im der Augsburger Hermanstraße)

Nein, wir sind nicht Charlie, wir machen keine brutalen Witze über Augsburger Amtsleiter und solche die es werden wollen!
(Gesehen am Augsburger Rathaushausplatz)

Nein, wir sind nicht Charlie, wir machen keine brutalen Witze über Augsburger Amtsleiter!
(Gesehen im Internet)

Endlich wieder ein Drogen ... äh .... Drogeriemarkt.
(Gesehen am Augsburger Jakobertor)

Mit dieser Werbung fürs Bayernkolleg stürmen die Schüler bald nur so rein.
Zumindest die weiblichen.
Schon wegen dem süßen Nackt-Po - oder wegen dem Gameboy?
(Gesehen in Augsburg-Lechhausen)

Augsburgs legendärer Schlagerkönig Roy Black erzählte vor rund 50 Jahren über seine diversen Liebschaften mit Augsburger Mädels. Ging meistens leider schief, wenn man ihm glaubt.
Auch wegen zu kurzem Rock. Auf dem Moped hat aber kein Mädel die Hand am Lenker,
 sondern sein Bruder Walter.

(Gesehen in Bravo) 

Samstag, 10. Januar 2015

Brechtvereinsputsch im Brecht-Haus - Flammende Reden und Stimmzettelpanik

Unsere kleine Foto-Reportage
Aus dem Augsburger Brecht-Haus

Otto Hutter schlug zu. Der Brecht-Putsch begann.

Spannende Abstimmung im Augsburger Brecht-Kreis-Verein. Im Geburtshaus des berühmten Theatermachers und Lyrikers Bert Brecht fand gestern Abend neben dem rauschende Lechkanal die wichtigste Sitzung des Jahres statt.

Karl Heinz Schneider hielt die Rede seines Lebens.

Der Brecht-Kreis tagte. Dann sollte der 1. Vorstand gewählt werden. Der alte 1.Vorstand Michael Friedrichs war geschockt, als der linke Stadtrat Otto Hutter (Slogan: "Mit Hutter alles in Butter!") einen Gegenkandidaten in den Ring warf: Frank Mardaus, Kulturspezialist in der Augsburger SPD.

Michael Friedrichs überlegte sich einen Gegenschlag.

Da war die Aufregung groß. Flammende Reden wurden von ex-SPD-Stadtrat Karl-Heinz Schneider und von Buchhändler Kurt Idrizovic geschwungen. Es ging um Verheerendes. Die Luft brannte. Der forsche Brechtforscher Jürgen Hillesheim fingerte nervös an der  durchsichtigen Wasserflasche herum. Wen würde er damit anspritzen? Die Schauspielerin Carla Andrä warf ihren Schuh auf eine Brecht-Büste, verfehlte sie aber weit.

Die Frauen brachen in Tränen aus.

Der neue Ehrenvorsitzende, Horst Jesse, Gründer des Brecht-Kreises, staunte einige Bauklötzer: So lebendig hatte er die Mitglieder seines brechtigenVereins noch nie gesehen. Er war eigentlich auf der Suche nach einem Käufer seines Gedichtbandes für 5 Euro. Zudem suchte er einen Kugelschreiber zur Anfertigung einer Visitenkarte für einen Pressevertreter.

Das tobende Brechtkreis-Volk in der ehemaligen Feilenhauerei im Augsburger Lechviertel.

Kulturreferent Thoms Weitzel hielt sich diplomatisch aus dem Tohuwabohu raus. Augsburger Künstler müssen nach seiner Ansicht bei einem Brecht-Festival nicht zwingend dabei sein. Nur noch Qualität wird zählen. Je höher das Honorar, desto besser die Qualität. Kommt ein neues Konzept für Augsburgs Kulturvermarktung? Will man die Augsburger Leuchttürme Brecht, Mozart, Friedensfest, Haller, Fugger, Diesel, Taubenmarie Wasser, Roy Black und die Römer in einem Festival zusammenbringen?

Ewas unbeachtet blieb der junge Autor Kai Bleifuß, Kunstförderpreisträger der Stadt Augsburg, der über das sauschlechte einstige Verhältnis zwischen den Datschiburgern und Bert Brecht erzählte und seinen Plan offenlegte ein Buch zu schreiben mit dem Titel "Brechts Mörder".

Architekt Volker Schafitel von den Freien Wählern überlegte mitten im Getümmel, ob man vom Brecht-Haus zur Brechtkneipe hinüber nicht doch ein Tunnel bauen sollte. Karl Greisinger, Gegenwind-Herausgeber, befürchtete eine schreckliche Instrumentalisierung heraufziehen. Zwillingsschwestern verdoppelten die Aufregung. Die Kassenprüferin, nebenbei Fremdenführerin, kann aber bestens schlafen, verlautete sie und vermied damit viel Arbeit.

 Ratlose Blicke irrten umher.

Das allgemeine Stimmengewirr schwoll zu einem wütenden Orkan an. Auf jeden Fall musste abgestimmt werden. Friedrichs oder Mardaus??? --- wer würde der neue 1.Vorsitzende im Brecht-Kreis werden? Die Welt blickte in diesem Moment gebannt nach Augsburg. Hier entschied sich die brechtige Zukunft unserer Stadt.

Aber zuerst stellten sich die neuen Mitglieder vor, die in Massen erschienen waren. Wer steckte hinter dieser Aktion? Es roch stark nach Aufstand.

Horst Jesse staunte schwer.

Die Frauen der beiden Kandidaten warfen hysterisch Worte und Blicke um sich. Ex-Bibliothekschef Helmut Gier zählte voller Aufregung mit zitternden Fingern die Stimmzettel, die er in einem alten Wanderhut vom Brecht Bertl eingesammelt hatte. Das Journalistenpack Siegfried Zagler (DAZ) und Marcus Ertle (Neue Szene) wartete gespannt auf das Ergebnis der Putschwahl. Aber war Ertöe überhaupt schon Mitglied? Hatte er seinen Aufnahmeantrag irgendwie im Internet versandelt? Auch diese Frage hing quälend über den Köpfen.

 Helmut Gier wühlte in den Stimmzetteln.

Würde der Putsch gelingen?

Plötzlich gingen die Lichter aus im Brecht-Haus. Der Geist von Bert Brecht erschien mit schaurigem Getöse und sprach mit hohler, aber doch hallender Stimme zur erstarrten Vereins-Versammlung: "Die Mitglieder haben das Vertrauen des Vereins verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, der Vorstand löste den Verein auf und wählt irgendwas anderes?"

Frank Mardaus kehrte dem frechen Brecht-Geist seinen Rücken zu.


Geputschter Vorstand, be-geisterte Vereinsmitglieder.

Freitag, 9. Januar 2015

Arno Loeb: Auch Peter Grab muss bissle Satire, Meinungs- und Pressefreiheit aushalten



Arno Loeb musste zur Augsburger Kriminalpolizei. Warum? Irgendwas Sexuelles? Wir veröffentlichen das Exklusiv-Interview mit ihm zu dieser brisanten Angelegenheit


Arno Loeb und unsere satirische Skandal-Zeitung wird mal wieder bekämpft.



"Sexuelles und perverses Zeug"


ASZ-Frage: Hallo, Herr Loeb, schön, dass wir Sie als unseren Herr Ausgeber auch mal wieder zu Gesicht bekommen. Wir haben gehört, Sie mussten heute bei der Augsburger Kriminalpolizei, Abt. K1, wegen "Verleumdung auf sexueller Grundlage" zur Aussage vorbeischauen. Können Sie uns dazu was sagen?

Arno Loeb: Kommt drauf an, was Sie wissen wollen. Sicherlich einiges über den Sex in dieser Sache. Aber die Redaktion hier schreibt ja dauernd über sexuelles und perverses Zeug. Da blick ich doch nicht mehr durch.

ASZ-Frage: Was Einfaches: Wie läuft denn so ein Besuch bei der Kripo in Augsburg ab, wenn man vorgeladen wird?

Arno Loeb: Naja, man zeigt dem Portier seine Vorladung, dann ruft der bei dem Kriminalhauptkommissar an, der den Fall bearbeitet. Dann wird man von dem mit einem Kollegen abgeholt. Es geht dann die Treppe hoch zum Büro.

ASZ-Frage: Was passiert in dem Büro?

Arno Loeb: Man darf halt keine Aufzeichnunsgeräte eingeschaltet haben. Auf jeden Fall holte der Kripo-Mann, der sich übrigens sehr korrekt benahm, die Akte hervor, in dem die Anklagen gegen mich gesammelt sind.

ASZ-Frage: Anklagen? Sind es mehrere gegen Sie?

Arno Loeb: Das hat mich auch verwundert. Ich dachte es ginge nur um eine Anklage wegen angeblicher Verleumdung.

Arno Loeb weiht mit Augsburger Politikern den Helmut-Haller-Platz ein.

ASZ-Frage: Aber?

Arno Loeb: Aber es waren drei Sachen, die man gegen mich vorbrachte.

ASZ-Frage: Jetzt lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen. Wer hat sie nun angezeigt und warum?

Arno Loeb: So wie ich es verstanden habe, hat mich Peter Grab als Herr Ausgeber der Augsburger Skandal-Zeitung wegen Verleumdung und Beleidigung angezeigt. Es geht wohl um den Fall Manuela B. gegen Peter Grab. Diese Geschichte, Sie wissen schon, mit dem Verdacht auf sexuellen Missbrauch. Worüber ja nicht nur die Augsburger Skandal-Zeitung, sondern auch die Augsburger Allgemeine, die Stadtzeitung, die Süddeutsche, die DAZ, Presse Augsburg und die Neue Szene berichtet haben.
 
ASZ-Frage: Mal dumm gefragt: Warum wurden die anderen Zeitungen von Peter Grab nicht angezeigt? Können Sie uns das kurz erklären?

Arno Loeb: Ganz einfach, Peter Grab gibt sich nicht mit den Medien-Zwergen ab, dafür ist er zu tapfer, er greift lieber den Medien-Riesen, also uns, die mächtige und viel gelesene Augsburger Satire-Zeitung an ...


Arno Loeb mit seinem literarischen Freund Marcel Reich-Ranicki im Brecht-Haus.


ASZ-Frage: Ach, jemine, wegen den paar tausend Lesern am Tag ....

Arno Loeb: Naja, nicht so bescheiden, im Monat immerhin um die 30.000 bis 50.000 Leser hat unsere Satirezeitung, bei der ich bald aussteige, weils immer nur Ärger gibt ... Selbst die gesamte Justiz, die Rechtsanwalt-Szene und die Stadtverwaltung, die meisten Politiker in und um Augsburg, viele Geschäftsleute und alle Medienleute sowieso, sollen ja täglich ganz genau mitlesen ... In den Augsburger Cafés sind dann die Skandal-Zeitungs-Berichte oft der Gesprächsstoff.

 "Alles extrem aufblasen und zuspitzen"

ASZ-Frage: Sie wissen doch, die Mitarbeiter von Satire-Zeitungen leben gefährlich ...

Arno Loeb: Jetzt lassen Sie mal bitte die Kirche im Dorf. Das kann man echt nicht vergleichen. Die Augsburger Staatsanwaltschaft macht doch nur ihren ganz normalen Job. Sie gehen Anzeigen wegen Verleumdung und Beleidigung nach.

ASZ: Wenn Sie das meinen – wir dachten immer, Satire darf alles extrem aufblasen und zuspitzen, damit der Unsinn klar wird - hm – um was gehts denn bei der Anzeige wegen Beleidigung?

Arno Loeb: Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat ein Mitglied von Pro Augsburg die Skandal-Zeitung und mich angezeigt, weil "Pro Augsburg" als "Pro Anal" bezeichnet wurde.

ASZ-Frage: Satire darf halt alles um Geldgier oder Scheinheiligkeit aufzuzeigen. Damit leistet sie oft viel für die Moral der Gesellschaft. Und wenn ein Vorzeigemitglied von Pro Augsburg sich mit analen Sexpraktiken abgibt, was von "Pro Augsburg" als "privates Verhalten" nicht als schändlich angesehen wird, dann kann die Satire hier schon mal aktiv werden.

Arno Loeb: Ihre ukrainische Putzfrau weiß es sicher besser.



ASZ-Frage: Finden Sie es nicht scheinheilig von Peter Grab  wenn dieser für die Pressefreiheit und in anderen Städten und Ländern kämpft, aber hier in unserer Friedensstadt Augsburg einen Journalisten wie Sie mit einer lächerlichen Verleundungsklage mundtot machen will? Ist das von ihm nicht auch ein Anschlag, zumindest ein geistiger, auf Ihre Meinungsfreiheit?

Arno Loeb:  Stopp! Tiefer hängen! Ist doch toll, wenn der Grab plötzlich umdenkt und fordert, man solle ein Transparent an den Augsburger Rathausbalkon hängen, mit der Aufschrift Je suis Charlie. Jeder hat doch von meiner Sicht aus die Chance sich zum Guten hin zu verändern, wenn er merkt, dass er falsch liegt.

ASZ-Frage: Na gut, bleibt uns unverständlich warum Sie Grab so schonen. Nächste Frage. Wie heißt denn das Mitglied bei Pro Augsburg, das die Anzeige wegen Beleidigung stellte?

Arno Loeb: Ich weiß ja nicht, ob der Herr noch Mitglied bei "Pro Augsburg" ist, oder ob er schon zur neuen Wählervereinigung "Wir sind Augsburg" übergewechselt ist.

ASZ-Frage: Sie werden ja immer vorsichtiger und feiger ...

Arno Loeb: Ab und zu ist der Kampf um Gerechtigkeit ein teurer Spaß. Ich will mir noch paar Nudeln mit Soße zwischendurch leisten können ...

"Was haben Sie nun ausgesagt?"

ASZ-Frage: Wissen Sie, welcher Staatsanwalt Ihren Fall bearbeitet?

Arno Loeb: Genau nicht, ich habe in diesem Zusammenhang aus Justizkreisen nur den Namen Hartmann gehört. Jedoch will ich das nicht als gesichert annehmen.

ASZ:Frage: Was haben Sie nun bei der Augsburger Kripo ausgesagt?

Arno Loeb: Ich habe auf meinen Verteidiger Dr. Florian Engert verwiesen, übrigens ein hervorragender Mann, der die Akten zu diesen Sachen in nächster Zeit anfordern wird. Das wurde protokolliert, ich unterschrieb das und konnte wieder gehen. Der Polizeibeamte brachte mich höflich wieder zum Portier runter.

ASZ-Frage: Wie geht es weiter in diesen Fällen? Wer wird gewinnen? Grab oder Sie?

Arno Loeb: Ums Gewinnen geht es mir doch nicht. Ich muss mich leider verteidigen. Selbst wenn die Anzeige reiner Humbug wäre. Sonst wirds teuer. Wer sich nicht wehrt, muss immer mit einer Verurteilung rechnen. Auch ich. Egal, ob ich Recht habe - oder nicht. Egal, ob die Beschuldigung stimmt - oder falsch ist. Ich hoffe nur, die Wahrheit, die Gerechtigkeit, die Meinungsfreiheit, die Satire und die Demokratie siegen in Augsburg.

ASZ: Wir sind gespannt und bleiben dran.


Arno Loeb packt gerne ein und aus.


Wann darf man jemanden als Betrüger, Halunke oder Gauner bezeichnen?
5. OLG Karlsruhe: AfD-Vorsitzender muss Bezeichnung als als Betrüger, Rechtsbrecher, Lügner, Halunke und Gauner hinnehmen
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Im Rahmen des politischen Meinungskampfes kann auch die Bezeichnung des Gegners als Betrüger, Rechtsbrecher, Lügner, Halunke oder Gauner zulässig sein, sofern es sich bei diesen Äußerungen ihrem Sinn und systematischen Kontext nach um eine bewertende Stellungnahme zu einer die Öffentlichkeit bzw. eine politische Partei interessierende Frage handelt. Dies hat der 6. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Karlsruhe entschieden.

Der Verfügungskläger (fortan: Kläger), baden- württembergischer Landesvorsitzender und Gründungsmitglied der Partei Alternative für Deutschland (AfD), hatte sich in dem einstweiligen Verfügungsverfahren dagegen gewendet, dass der Verfügungsbeklagte (fortan: Beklagter) ihn in einem an Parteimitglieder der AfD adressierten E-Mailschreiben als Betrüger, Rechtsbrecher, Halunke, Lügner und Gauner bezeichnet hat.

Der Beklagte war früher selbst Mitglied der AfD. Nachdem es im Jahr 2013 zu einem Parteiausschlussverfahren kam, war er freiwillig aus der Partei ausgetreten.

Auf Antrag des Klägers hatte das Landgericht Baden-Baden dem Beklagten die beanstandeten Äußerungen untersagt (Urt. v. 29.09.2014 - Az. 4 O 128/14).

Die dagegen eingelegte Berufung des Beklagten hatte Erfolg. Der 6. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Karlsruhe ist nicht der Auffassung des Landgerichts gefolgt, wonach es sich hier um Schmähkritik handele, die ohne weitere Abwägung der betroffenen Interessen unzulässig sei.

Denn eine Schmähung liege bei einer die Öffentlichkeit interessierenden Frage nur ausnahmsweise vor und sei eher auf die Privatfehde beschränkt. Wesentliches Merkmal der Schmähung sei eine das sachliche Anliegen völlig in den Hintergrund drängende persönliche Kränkung. Davon könne hier keine Rede sein. Die angegriffenen Äußerungen dürften nicht isoliert betrachtet werden, vielmehr müssten - entgegen der Auffassung des Landgerichts - auch die in der E-Mail gesetzten Links berücksichtigt werden.

Dort beanstande der Beklagte den Ablauf der Wahl des Klägers auf den 3. Listenplatz der AfD bei der Europawahl sowie die Durchführung des Gründungsparteitags als fehlerhaft. Bei den Äußerungen des Beklagten handele es sich daher ihrem Sinn und systematischen Zusammenhang nach um die kritisierten parteiinternen Vorgänge zusammenfassende, bewertende Stellungnahmen. Bei der gebotenen Abwägung spreche eine Vermutung für die Zulässigkeit der beanstandeten Äußerungen, da sonst die Meinungsfreiheit, die Voraussetzung für einen freien und offenen politischen Prozess sei, in ihrem Kern betroffen wäre.

OLG Karlsruhe, Urteil vom 14.01.2015 - Az. 6 U 156/14

Quelle: Pressemitteilung des OLG Karlsruhe v. 15.01.2015



Mosi und Trarara in Augsburg

Das Moshammer-Buch 

Vor 10 Jahren wurde Rudolph Moshammer in München getötet. Verurteilt wrude dafür ein Mann aus dem Stricher-Milieu. Viel Trarara gab es damals auch in Augsburg um das Mosi-Buch "Rudolph Moshammer - Der einsame König" von Claudio Carra, das vor keinem Tabu im Leben des Rudolph Moshammer zurückscheut und manches Märchen über ihn enttarnte.

Ein Augsburger Verlag durfte das Buch in Deutschland teil- und zeitweise bewerben und vermarkten.Ein Augsburger Mosi-Double, das Ärger mit Mosi hatte, regte sich auch darüber auf. Carra präsentierte einige Mord-Spekulaionen. Es wurde prozessiert.

Voller Skandale, Liebe und Antworten

Ein Buch voller Skandale, ein Buch voller Liebe und ein Buch voller Antworten auf das Rätsel Rudolph Moshammer. Er war eine wirkliche deutsche Legende, die am 14. Januar 2005 ermordet aufgefunden wurde. Der biographische Doku-Roman, der viel Staub aufwirbeln wird, handelt ohne Angst vor Tabus vom Aufstieg und Fall des Mode- und Medienstars “Mosi”. Unglaublich aber wahr sind viele Geschichten, die Claudio Carra durch die Aussagen von Bekannten, Freunden und Vewandten über Rudolph Moshammer zusammentragen konnte.

Zum Inhalt:
Da ist der schwerreiche Erbe eines Milliardenvermögens, der mit Mosi, Gepard und Kaviar eine Privatorgie zur Geschäftseröffnung feiert. Der junge Moshammer erlebt in seinen Lehrjahren in Paris seine erste große Liebe – und muss bei erotischen Aktionen im ehemaligen Hotelzimmer von Oscar Wilde entdecken, dass seine neue Geliebte geschlechtlich gesehen ein außergewöhnliches Wesen ist.
Zusammen mit R.W. Fassbinder feiert der junge Moshammer in der Gruft von König Ludwig II. von Bayern, dem Märchenkönig, eine schwarze Messe bis die Polizei kommt. Beim homosexuellen Nachtleben in München lernte RM auch Freddy Mercury, den ehemaligen Sänger der Band Queen, kennen und gibt ihm Mode-Tipps. RM muss seinen Lieblingshund Daisy vor dem Ertrinken retten, wird von einer Blutsaugerin bedroht und wird beim Oktoberfest von Halbstarken brutal behandelt. All das und noch viel mehr ist in dem Buch “Rudolph Moshammer: Der einsame König” zu erfahren.

(Text aus nurido)

Rollende Bäume im Bahnhof!

  Die Alt Augsburg-Gesellschaft ist immer für durchschlagende Ideen in der Augsburger Stadtgestaltung gut. Nachdem sie Bäume auf dem Rathaus...