 |
Er wechselte vom gequälten Bienenzüchter zum erfolgreichen Fischzüchter: Peter Lauscher, Augsburger Grünen-Boss. Neben ihm die Obergrünen Reiner Baum-Sterben, Stefanie Schuh-Hecht und Christine Lamm. |
Peter Lauscher, als Augsburger Grünen-Boss einst ein Bio-Imker, ein Bienenflüsterer, dessen Leben ein einziger Tanz zwischen Blütenstaub und Honigwaben war, hatte genug vom Summen. Nach einem besonders hartnäckigen Stich, der seine Imkerkarriere beendete, beschloss er: „Schluss mit diesem Gesumse! Ich brauche etwas … Ruhigeres. Und Größeres!“
 |
Imker Lauscher musste wegen seinen aggressiven Bienen leider vor ihnen flüchten und sich einen ungefährlicheren Job suchen. |
So kam es, dass Lauscher sich dem kühlen Nass zuwandte und begann, Fische zu züchten. Doch nicht etwa in einem schnöden Teich. Nein, Herberts Blick fiel auf den Manzu-Brunnen in der Augsburger Innenstadt am Königsplatz. Ein Ort mit Flair, dachte er, auch wenn das spärliche Rinnsal kaum mehr als ein Pfützchen war. „Platz ist relativ“, murmelte er und setzte seine ersten jungen und kleinen Goldfische dort aus.
.JPG) |
Peter Lauschers untaugliche Fischzucht-Station im Manzu-Brunnen am Königsplatz. |
Anfangs waren es noch echt bescheidene Exemplare, die mühsam in dem knöcheltiefen Wasser kreisten. Doch Lauschers imkerliche Sorgfalt, gepaart mit einer Prise seiner eigens entwickelten „Turbo-Algen-Mischung“ (deren genaue Zusammensetzung er geheim hält, aber man munkelte, sie enthielte Spuren von Kaffeebohnen und einem alten Paar grünen Socken, die er bei seinem Parteimitgliedern sammelt), zeigte unerwartete Wirkung. Die Fische wurden größer. Viel größer. Bald ragten ihre Flossen wie Haifischflossen aus dem trüben Brunnenwasser, und sie mussten sich zur Fortbewegung eher schlängeln als schwimmen.
Die drohende Augsburger Wassernot wurde zu Lauschers größtem Widersacher. Jeden Tag bangte er um den sinkenden Pegelstand, während seine Gigantenfische mit stoischer Ruhe aus ihren bewunderten Behausungen – nun ja, dem Brunnen – blickten. „Tja, die Bienen waren klein, aber diese Jungs… die können bald den Postboten direkt am Brunnen verschlucken!“, prahlte Lauscher, während er seine „Seemonster-Pellets“ nachwarf.
Die Augsburg-Touristen hielten Herberts Fischzucht für eine moderne Kunstinstallation. Und die Stadtverwaltung? Die fragte sich, ob die riesigen Schatten im Brunnen von der fortschreitenden Trockenheit oder doch von Herberts immer gigantischer werdenden Fischpopulation stammten.
 |
Ausgetrockneter Nymphen-Brunnen beim Plärrer-Gelände bekommt nun wieder viel Wasser zum Züchten von Fischen. |
P.S.: Inzwischen wurde von der Augsburger Wasser-Beauftragten Alexandra Potz-Blitz und dem grünen Umweltreferenten Reiner Baum-Sterben, eine geniale Lösung gefunden: Lauscher darf mit seinen Riesenfischen zum Plärrer-Gelände umziehen. Dort existiert ein Brunnen, der bisher ein trockenes Becken besaß. Dieses wird nun mit Wasser gefüllt, gesponsert von der swa, damit die Fische - zur Freude von Züchter Lauscher - endlich in Ruhe im Wasser ihre Runden ziehen können. Lauscher: "Das tolle daran ist auch, dass hier die Brunnenfiguren wunderbar dazu passen, da sie herrlich gestaltete Fische in der Hand halten."
So freut sich auch der grüne Augsburger Kultur- und Sportreferent Jürgen Wenniger: "Wieder mal haben wir in Augsburg gezeigt, wie optimal Kultur und Sport verbunden werden können!" Dabei zeigt er auf einige deutsch-russische Angel-Sportler am neuen Fischbrunnen, die gerade von den Ordnungskräften wegen Schwarzfischerei verhaftet werden.